Sonnenstrahlen und Frühlingswetter genießt man am besten mit offenem Verdeck. Aber Vorsicht: Ein Sonnenbrand auf der Fahrerstirn kann sich unangenehm mit dem Lack beißen.
München – Nach fast vier Monaten Kälte, Glätte und Streusalz macht uns der Frühling Hoffnung: 25 Grad, ein wolkenloser Himmel und trockene Straßen – perfekte Bedingungen für eine Ausfahrt mit einem Roadster. Pünktlich zum verspäteten Saisonbeginn bringt BMW die überarbeitete Version des Z4 auf den Markt. Eigentlich war die Einführung für den März geplant, aber… naja, das Wetter. BMW Z4: Zartes FaceliftÄußerlich unterscheiden den neuen Z4 nur Details vom Vorgänger. BMW hat die seitlichen Kiemen und Scheinwerfer überarbeitet, außerdem gibt es drei neue Farbtöne. Eine davon ziert das Blech meines Testwagens: Valencia Orange Metallic. Was klingt wie eine Saft-Sorte aus den 90er-Jahren, passt toll zum schwarzen Blechdach und den Chrom-Elementen. Der Einstieg in die geliftete Roadster-Welt kostet bei BMW mindestens 33.950 Euro. Dafür gibt es den neuen 2,0-Liter Basis-Benziner mit 156 PS. Mein Exemplar mit der 3,0-Liter-Topmotorisierung kostet 76.250 Euro, inklusive Sonderausstattungen für 18.650 Euro. Sechs Zylinder für Sound und ZugDie Extras kümmern mich heute allerdings wenig, denn das wichtigste Merkmal gibt es serienmäßig: Per Knopfdruck öffnet sich das Verdeck bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h. Der Vorgang dauert 19 Sekunden, ist also locker während einer Rot-Phase an der Ampel erledigt. Mit dem Dach verschwinden die Quelle: BMW roadstertypische Enge im Kofferraum und die Stille aus dem Auto: Der Sound aus zwei Endrohren erfüllt den Innenraum mit akustischer Glückseligkeit und macht das 1.080 Euro teure Soundsystem arbeitslos. Den feinen Klang verantwortet das, was BMW am besten kann. Ein Reihen-Sechszylinder mit zwei Turboladern schickt 340 PS und 450 Newtonmeter über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterachse. Das straffe Fahrwerk mit wenig Seiten- sowie Anfahr- oder Bremsneigung hält den Z4 sicher in der Spur. Die Vorderachs-Bremsen mit 348er Scheiben fangen die Leistung jederzeit wieder ein. Das Paket fährt, bremst, lenkt und klingt so, als würde ein M am Heckdeckel kleben. Selbst mit aktiviertem ESP wackelt der Hintern bei forschem Abbiegen. In 4,8 Sekunden sprintet der Roadster auf Tempo 100, bei 250 km/h begrenzt die Elektronik. Mit offenem Dach fühlt sich die Fahrt im Z4 35is noch schneller an, ich mache mir zum ersten Mal in meinem Leben Gedanken über meine Frisur. Umweltbewusstsein gegen FahrspaßQuelle: BMW BMW gibt den Durchschnittsverbrauch des Z4 35is mit 9,0 Litern nach NEFZ-Norm an. Auf Landstraßen sollen es sogar 6,9 Liter sein. Diese Werte erreiche ich nur, indem ich beim Fahren vollständig auf Emotionen verzichte. Das lässt sich nur schwer mit meinem Sinn für Fahrspaß vereinbaren. Jeder gerollte Meter freut die Verbrauchsanzeige, macht aber meinen Gasfuß nervös: Freude kommt im Z4 35is vor allem in schnellen Kurven und auf durchbeschleunigten Geraden auf. Das treibt meinen Testverbrauch in die Höhe. Auf 140 Kilometern verbrennt mein Z4 knapp 19 Liter Super, im Durchschnitt also gut 13 Liter pro 100 Kilometer. So viel Spaß ohne Verdeck rächt sich sofort: Die Sonne brennt mir einen roten Farbton auf Stirn und Nase, der einfach nicht zu meinem Roadster passen will. Ich empfehle rasanten Sonnenanbetern zum Z4 in eine Flasche Sonnencreme - und eine kurvige Landstraße. BMW-Z4-35is-Facelift: Technische Daten
Quelle: MOTOR-TALK |