Nach 56 Jahren Bauzeit stellt VW den „Typ 2 Transporter T2“ ein. Auf seiner letzten Reise hat der Bulli Wasser an Bord: Sein Vierzylinder stammt aus Polo und Fox.
São Bernardo do Campo – Als VW 1967 die zweite Generation des Bulli einführte, floss in Wolfsburg noch kein Wasser durch die Motoren. Im T2 arbeiteten Luftboxer, 47 bis 70 PS stark. In zwölf Jahren verkaufte VW gut 2,5 Millionen Exemplare des geräumigen Kastenwagens. Dann löste ihn der T3 ab. VW T2: 56 Jahre BauzeitQuelle: VW Die Baureihen-Vorgaben aus Wolfsburg gelten aber nicht für alle Teile der Welt. Mexiko und Brasilien produzierten den T2 weiter, nannten ihn „Kombi“ und „Panel“. 1989 gab es den ersten T2 mit wassergekühltem Heckmotor und Kühlergrill aus Plastik. Seit 2006 produziert das VW-Werk in São Bernardo do Campo (Brasilien) den Kombi mit einem 80 PS starken Reihen-Vierzylinder. Der stammt eigentlich aus VW Polo und Fox. In der „TotalFlex“-Ausführung verträgt das Aggregat Benzin und pures Ethanol. Das macht ihn zeitgemäß – Brasilien pocht auf den Bio-Sprit. In den letzten Jahren konnte der „T2c“ aber nur mit Mühe die brasilianischen Sicherheitstests bestehen. ABS und Airbags ließen sich zwar einbauen, das Crash-Verhalten ist aber nicht mehr zeitgemäß. Deshalb steht dem Bulli sein (diesmal endgültiges) Produktionsende bevor. VW T2 Last Edition: 600 ExemplareQuelle: VW Zu diesem Anlass baut VW do Brasil eine Sonderserie: Die „Last Edition“ soll mit nostalgischen Details an die großen Jahre des Lieferwagens erinnern. Mit Zweifarb-Lackierung, Identifikationsplakette und Vinyl-Innenausstattung rollen die letzten T2 zu ihren Käufern. 600 Stück wird es geben, danach ist für immer Schluss. Jedes Exemplar kostet 85.000 brasilianische Reais (etwa 27.500 Euro), ein Zertifikat belegt die Authentizität der Autos. Den letzten T2 wird es nur in Brasilien geben. Nicht einmal der niederländische Händler kann helfen. Echte Fans stehen dem brasilianischen Bulli ohnehin skeptisch gegenüber. Denn für sie gehört ein 80 PS starker Reihen-Vierzylinder mit Wasserkühlung genauso wenig in einen Bulli wie ein MP3-Radio mit USB-Anschluss. Mit dem T2 lässt VW aber den letzten Klassiker auslaufen, wie unlängst den Citi-Golf in Südafrika und den Santana in China. Quelle: MOTOR-TALK |