540 PS zum Preis von 59.900 Euro, dazu noch äußerst charismatisch verpackt und mit einem legendären Namen behaftet: Der Ford Mustang Shelby GT 500 verwandelt auch die kürzeste Gerade zum Dragstrip. Checkpoint Tiefgarage. Ein erstes gegenseitiges Abtasten. Hier ein Knopfdruck auf die Fernbedienung, dort zwei bedächtig aufflammende Nebelscheinwerfer. Deren Lichtkegel breiten sich langsam und bedrohlich auf dem Asphalt aus. Schemenhaft erscheint im Halbdunkel ein gefräßig weit aufgerissenes, stumpfes Kühlermaul. Eine Mimik mit klarer Botschaft: I’m the boss. Den Ford Mustang Shelby GT500 charakterisieren zwei weiße Streifen Der charakterstarke Ausdruck und die damit verbundene Einschüchterungstaktik eines Ford Mustang Shelby GT 500 sind so unmissverständlich wie seine extrovertierte Kolorierung. Zum Beispiel die in Grabber Blue, kombiniert mit zwei fetten weißen Streifen. Was nämlich ein richtiger Shelby ist, trägt nun mal Streifen und selbstredend die zur Attacke aufgerichtete Kobra. Die Giftnatter ist allgegenwärtig: leicht verdeckt im Kühlergrill, plakativ auf den Kotflügeln und wuchtig zentral auf dem Heckdeckel. Auch am etwas großen, aber dank Alcantara griffigen Lenkrad reißt das Reptil den Rachen auf. Sogar auf die erste Rastung des Zündschlüssels folgt noch eine Drohgebärde: Auf dem großen Display, dem Zentrum des US-typisch, hemdsärmlig anmutenden Kunststoff-Cockpits, zeigt sich die Kobra ein letztes Mal. Darunter erscheint in weißen Lettern unerwartet freundlich "Good Evening". Der heißeste aller Ford Mustang lässt vor dem Miteinander das Eis also doch noch schmelzen. Ford Mustang Shelby GT500: rote Tachoskala und blauer Drehzahlmesser Checkpoint Tiefgarage. Ein erstes gegenseitiges Abtasten. Hier ein Knopfdruck auf die Fernbedienung, dort zwei bedächtig aufflammende Nebelscheinwerfer. Deren Lichtkegel breiten sich langsam und bedrohlich auf dem Asphalt aus. Schemenhaft erscheint im Halbdunkel ein gefräßig weit aufgerissenes, stumpfes Kühlermaul. Eine Mimik mit klarer Botschaft: I’m the boss. Den Ford Mustang Shelby GT500 charakterisieren zwei weiße Streifen Der charakterstarke Ausdruck und die damit verbundene Einschüchterungstaktik eines Ford Mustang Shelby GT 500 sind so unmissverständlich wie seine extrovertierte Kolorierung. Zum Beispiel die in Grabber Blue, kombiniert mit zwei fetten weißen Streifen. Was nämlich ein richtiger Shelby ist, trägt nun mal Streifen und selbstredend die zur Attacke aufgerichtete Kobra. Die Giftnatter ist allgegenwärtig: leicht verdeckt im Kühlergrill, plakativ auf den Kotflügeln und wuchtig zentral auf dem Heckdeckel. Auch am etwas großen, aber dank Alcantara griffigen Lenkrad reißt das Reptil den Rachen auf. Sogar auf die erste Rastung des Zündschlüssels folgt noch eine Drohgebärde: Auf dem großen Display, dem Zentrum des US-typisch, hemdsärmlig anmutenden Kunststoff-Cockpits, zeigt sich die Kobra ein letztes Mal. Darunter erscheint in weißen Lettern unerwartet freundlich "Good Evening". Der heißeste aller Ford Mustang lässt vor dem Miteinander das Eis also doch noch schmelzen. Ford Mustang Shelby GT500: rote Tachoskala und blauer Drehzahlmesser Aber dem latenten Hang zum Showbusiness bleibt er mit einer blutroten Färbung der Tachoskala absolut treu, während sich der Drehzahlmesser in Stahlblau taucht. Nach dem ersten Zündfunken geht ein kurzes, tiefes Raunen durch die beiden Zylinderbänke. Dann verfallen die mächtigen acht Pötte monoton brabbelnd in eine Art Wachkoma. Es ist angerichtet. Das dickste Ding aus Dearborn, Michigan, zerrt an den Zügeln. 5,4 Liter Hubraum schütteln bei lapidaren 750 Umdrehungen kraftstrotzend vor sich hin. Atmen noch frei, wie das Special Vehicle Team (SVT) von Ford sie schuf. Für später hat der unter den Power Dome gezwängte Kompressor noch 0,6 bar Ladedruck im Holster. Der Ford Mustang Shelby GT500 leiset 540 PS Es wartet eine intensive Beziehung, mit 540 PS und einem Drehmoment von 691 Newtonmetern im Kreuz. So manches, was fürs Fahren essenziell ist, erweist sich als harmonisch. Sitze beispielsweise, die nicht nur durch Racing-Streifen und Alcantara-Einlagen glänzen, sondern auch mit Ergonomie und Seitenhalt. Oder jener Schaltknauf, der beim kurzen Blick aus dem Augenwinkel noch als Diebesgut vom letzten Billard-Abend anmutet. Tatsächlich ist die weiße Kugel ein vergnüglicher Spielball. Angesichts seiner knorpeligen Bewegungsweise verlangt er zwar eine harte Hand, lässt sich aber dank der kurzen Wege knackig aus dem Handgelenk schalten. Wenngleich Schalten im Shelby GT500 mehr als Kür denn als Pflicht zu sehen ist. Schub steht hier nicht zwingend in Relation zur Drehzahl. Wer Leistung fordert, wird bedient - jederzeit und ansatzlos. Und das, obwohl eine stattliche Last von fast 1,8 Tonnen auf den von Importeur Geiger aus München nachträglich montierten 20-Zöllern steht. So what - der Vierventiler hebelt die Masse locker aus. Ford Mustang Shelby GT500: Verlockung des Schwarzestreifenziehens ist groß Vortrieb ist im Shelby keine Frage von Leistung oder Gewicht, sondern von Traktion. Grip ist das wirklich rare Gut. Und auf der Suche danach verwandelt das Power-Pony jede einsame Ampelkreuzung unterschwellig in einen Mini-Dragstrip. Bittet perfide zum Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Peinlichkeit und Perfektion. Wer sich nicht andauernd selbst zügelt, erliegt der Verlockung des Schwarzestreifenziehens. Ein Ford Mustang Shelby GT500 ist ein wildes Tier. Eines, das nach einer führenden Hand verlangt. Besser noch nach zweien. Vor allem beim scharfen Ritt auf der Autobahn, wenn die leichtgängige Lenkung wenig Rückmeldung bietet und das implantierte Sportfahrwerk wenig Kompromissbereitschaft zeigt - im Ansatz zwar noch etwas federt, aber äußerst wenig dämpft. Ein Rodeo nahe am roten Bereich. Speziell, wenn Fahrbahnabsätze den Parcours säumen. Dann keilen die Hinterhufe im Galopp herzhaft aus. Umso deftiger die Querfuge, desto heftiger der Stepptanz, den die Starrachse vollführt. Der üppige Heckbürzel beruhigt nur bedingt mit Abtrieb. Auf der Landstraße gibt sich der Ford Mustagn Shelby GT 500 agil und berechenbar Lieber weg von der Schnellbahn und hin zur Landstraße. Dort erfüllt die schroffe Fahrwerksabstimmung zielstrebig ihren Zweck. Launig, agil und berechenbar macht der Cobra nun Strecke. Zeigt sich erfreut über den kurvigen Auftrag. Bei Übererfüllung schiebt die Elektronik dem wilden Treiben verlässlich einen Riegel vor. Daran ändert auch die Deaktivierung der Traktionskontrolle ziemlich wenig. Nur mit List und Tücke ist das nun hochgestufte Regelsystem zu überwinden. Erst mit einem deutlichen Geschwindigkeits- und Leistungsüberschuss bittet das kontrollierbar kecke Heck dann schließlich doch noch zum Square Dance. Ob im stabilen oder instabilen Fahrzustand: Hier ist ein ausgebuffter Charismat am Werk, der die Beziehung zwischen Mensch und Maschine intensiviert. Nach außen hin, weil der optisch und technisch bunte Hund allenorts aus dem Rahmen fällt. Nach innen, weil sein Unterhaltungsrepertoire weit über die Strahlkraft der 500 Watt starken HiFi-Anlage hinausreicht. Die Paraderolle ist die Längsdynamik. Jetzt zieht er alle Register, lässt ab 3.000/min das SVT-Logo im Drehzahlmesser aufleuchten. Nur um auch optisch nochmals klarzustellen, dass nun reichlich Dampf unterm Kessel herrscht. Und spätestens wenn kurz danach zur akustischen Unterstützung des wohlig stampfenden V8 auch noch ein schrilles Ladersirren mit einstimmt, wird eindrucksvoll klar: Die Zeit des vorsichtigen Abtastens ist längst vorbei.
Quelle: Tuningsuche |
verfasst am 29.10.2009
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