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Ford Transit Kastenwagen 2.0 L TDCI: Test, Daten - Der Transit bringt Fords neuen Diesel

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Der Ford Transit bekommt neue Motoren. Wir konnten den 170-PS-Diesel testen, der später auch Pkw aus Köln antreiben soll. Zu Fords Lastesel passt er jedenfalls perfekt.

Ford Transit mit neuem Diesel: Für leichte Beladung sorgen wie üblich die Schiebetüren auf beiden Seiten Ford Transit mit neuem Diesel: Für leichte Beladung sorgen wie üblich die Schiebetüren auf beiden Seiten Quelle: Ford

Von Wolfgang Gomoll

Köln – Transit. Ford Transit – im Nutzfahrzeugbereich ist das traditionell einer der ganz großen Namen. Und auch das neue Modell pflegt die Tradition. Im vergangenen Jahr konnte sich Ford nach 18 Jahren wieder an die Spitze des europäischen Nutzfahrzeug-Segments setzen. In diesem Jahr soll die Rekordsaison noch getoppt werden. Der Treiber des Aufschwungs: der Transit.

Damit es so weitergeht, haben die Kölner ihrem Handwerkergesellen neue Dieselmotoren verordnet. Mehr Power weniger Verbrauch heißt die Devise. Wichtig vor allem deshalb, weil die 2,0-Liter-Selbstzünder später an die Pkw weitergereicht werden. Drei Varianten stehen zur Auswahl: 105, 130 und 170 PS. Wir haben uns das Top-Modell mit einem maximalen Drehmoment von 405 Newtonmetern geschnappt. Mit Hilfe einer SCR-Einspritzung schafft das Triebwerk die Euro-6-Norm. Äußerlich erkennt man die neuen Dieselmodelle nur an einer zusätzlichen Chromleiste im unteren Kühlergrill. Fast wie bei einem neuen iPhone – nur Profis erkennen, dass hier mehr drinsteckt.

Dank SCR-Einspritzung schafft der Ford Transit die Euro-6-Norm. Mit 170 PS hat der Diesel ausreichend Kraft Dank SCR-Einspritzung schafft der Ford Transit die Euro-6-Norm. Mit 170 PS hat der Diesel ausreichend Kraft Quelle: Ford

Erste Fahrt im kräftigen Diesel

Mit einem kurzen Dreh am Zündschlüssel erwacht der Motor. Starterknopf? Für Lifestyle-Karren. Das hier ist kein Crossover-Coupé, sondern ein Auto für Blaumann-tragende Helden. Der Diesel knurrt entsprechend. Das ist in dieser Klasse üblich, Dämmmaterial wird nicht exzessiv verwendet. Dafür thront man auf dem Fahrersitz statt nur zu sitzen. Seitenhalt und die kurze Oberschenkelauflage vergessen wir mal (wer fährt denn mit einem Transit schnelle Kurven), dafür sind die Stühle bequem. Auch die Sitzposition passt richtig gut: Schaltknüppel und Lenkrad liegen gut in der Hand.

Der Motor zieht kräftig an, auch die Geräuschkulisse fällt dann nicht weiter negativ auf. Bis zu vier Dezibel sind die neuen Aggregate im Leerlauf leiser. Auch während der Fahrt fühlen sie sich ruhiger an. Und das macht richtig Spaß. Die Schaltung ist knackig und der Diesel geht gut vorwärts. Wir sind allerdings unbeladen unterwegs. Trotzdem: Auch bei Vollbeladung von bis zu einer Tonne hätte dieser Transit wohl genug Fett auf der Kette.

Praktikabilität wird beim Ford Transit groß geschrieben. Die Radkästen innerhalb des Laderaums fallen vergleichsweise schmal aus Praktikabilität wird beim Ford Transit groß geschrieben. Die Radkästen innerhalb des Laderaums fallen vergleichsweise schmal aus Quelle: Ford

Ein bisschen Lifestyle kann nicht schaden

In Kurven lässt sich der Nutzlaster fast so entspannt bewegen wie ein Pkw. Fahrwerke können sie bei Ford Europa. Mit der optionalen Luftfederung an der Hinterachse stemmt der Transit schwere Lasten problemlos und ist als Kleinbus bequemer. Die Kluft zwischen Pkw und Nutzlaster wird mit vielen Fahrassistenten noch etwas kleiner: Rückfahrkamera, Verkehrszeichenerkennung, adaptiver Tempomat, Notbrems-Assistent inklusive Fußgängererkennung und ein ESP, das auch bei Seitenwindböen eingreift – alles an Bord.

Praktisch sind die vielen Ablagen und Gadgets im Innenraum. In den Türen sind perfekte Aussparungen für große Flaschen, im Dach befindet sich eine Papierablage und hinter dem Lenkrad eine Klappe mit einem Zwölf-Volt Anschluss und einem weiteren USB-Port. Damit das Kabel auch nach außen geführt werden kann, hat der Deckel eine Aussparung.

Im Laderaum geht es praktisch weiter: große Schiebetüren erleichtern das Beladen von beiden Seiten. Die Türen hinten können ausgehakt werden und schwingen so weiter auf. Dazu kommen Verzurr-Ösen und verschiedene Regalsysteme zum Verstauen des Transportgutes. Vier sehr helle Lampen sorgen für genug Licht. Die Summe der Eigenschaften überzeugt. Der Transit ist, wie jeder moderne Nutzlaster, in verschiedenen Radständen und Aufbauarten erhältlich – vom voll ausgestatteten Krankenwagen über den Personen-Transporter bis hin zum Baustellen-Pritschenlaster. Allerdings: Günstig wird es nicht. Mindestens 42.245 Euro kostet der große Diesel.

Technische Daten Ford Transit 2.0 TDCI

  • Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel
  • Leistung: 125 kW/170 PS bei 3.500 U/min
  • Drehmoment: 405 Nm bei 1.750-2.500 U/min
  • Antrieb: Sechsgang-Schaltgetriebe, Frontantrieb
  • Normverbrauch: 6,9 l Diesel
  • CO2-Ausstoß: 179 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6
  • Leergewicht: 2.149 kg
  • Länge: 5,981 m
  • Breite: 2,059 m
  • Höhe: 2,541 m
  • Radstand: 3,750 m
  • Laderaum: 11,5 m3
  • Preis: ab 42.245 Euro
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