Seit seiner Markteinführung kommt der Absatz des Biosprits E10 nicht auf Touren. Auch fünf Jahre nach dem gefloppten Start steht es nicht gut um den Öko-Kraftstoff.
Quelle: picture alliance / dpa Berlin - Seit Januar 2011 kann an deutschen Zapfsäulen der ethanolhaltige Superkraftstoff E10 getankt werden. Die Einführung startete zunächst holprig. Doch auch nach den anfänglichen Lieferschwierigkeiten konnte sich der Biopsprit nur schwer bei den Autofahrern durchsetzen. 2015 erreichte der Absatz nun einen neuen Tiefpunkt. Mit einem Anteil von 13,6 Prozent am Gesamtmarkt für Ottokraftstoffe hatte nur das Startjahr eine schlechtere Quote aufzuweisen. Im vergangenen Jahr sank der Absatz im Vergleich zu 2014 um 12,2 Prozent auf 2,47 Millionen Tonnen, wie der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) meldet. Tank oder Teller?Die seit damals geltende Biokraftstoff-Quote sollte die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs mit Hilfe von Sprit aus nachwachsenden Rohstoffen verbessern. Im Vergleich zu herkömmlichem Superbenzin (bis 5 %) steckt in E10 ein bis zu 10-prozentiger Anteil Biosprit. Zunächst schadeten Unsicherheiten über die Motoren-Verträglichkeit von E10 dem Image des Sprits, später entbrannte eine Debatte über die Konkurrenz zwischen Biokraftstoffen und Nahrungsmitteln. Über einen Marktanteil von gut 15 Prozent bei den Ottokraftstoffen kam E10 nie hinaus. 2015 ging der Absatz von Ethanol, das außer in E10 auch in normalem Super sowie in den Bio-Kraftstoffen E85 und dem Additiv ETBE enthalten ist, insgesamt um 4,5 Prozent auf 1,17 Millionen Tonnen zurück. Seit dem vergangenen Jahr ist die Biokraftstoff-Quote durch ein pauschales CO2-Einsparungsziel beim Kraftstoffverbrauch ersetzt, das zunächst mit geringen Quoten an Bio-Kraftstoffen erreichbar ist, ab 2020 jedoch sprunghaft anspruchsvoller wird. Spätestens dann könnte der E10-Absatz wieder steigen. Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
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