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EU-Umweltagentur legt CO2-Bericht 2015 vor - Deutschland liegt weit zurück

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Der CO2-Ausstoß von Neuwagen in der EU sinkt. Das zeigt der jährliche CO2-Report der EEA. Im Länder-Ranking ist Deutschland jedoch alles andere als ein Musterknabe.

Neue Porsche Cayenne im Porsche-Werk Leipzig: Deutschland liegt im EU-Ranking für CO2-effizienter Neuwagen weit zurück Neue Porsche Cayenne im Porsche-Werk Leipzig: Deutschland liegt im EU-Ranking für CO2-effizienter Neuwagen weit zurück Quelle: dpa/Picture Alliance

Kopenhagen - Über die Sinnhaftigkeit offizieller Verbrauchsangaben nach dem aktuellen europäischen Normzyklus wurde in den letzten Jahren vieles gesagt, beinahe von allen. Häufiger Tenor: Bloß weg mit dem alten NEFZ-Zyklus, her mit dem neuen, realitätsnaheren WLTP. Was nichts daran ändert, dass der NEFZ-Zyklus weiterhin Grundlage für geltende Gesetze und Verordnungen ist.

Entsprechend fällt es im Sturm der Abgas-Debatte unter „business as usual“, wenn die Europäische Umweltagentur EEA ihren jährlichen Emissionsbericht vorstellt. Darin steht, dass die EU-weiten Emissionen von Neuwagen im Jahr 2015 weiter gesunken sind, um drei Prozent auf durchschnittlich 119,6 Gramm pro Kilometer. Dieser Wert liegt acht Prozent unter dem EU-Ziel für 2015, das die Autohersteller bereits 2013 erreicht hatten.

Interessant: Deutschland hinkt beim Thema CO2-Effizienz von Neuwagen deutlich hinterher. Alle übrigen west- und südeuropäischen Staaten erreichen einen deutlich niedrigeren durchschnittlichen CO2-Ausstoß. „Schlechter“ als Deutschland stehen ausschließlich osteuropäische EU-Staaten da.

  1. Niederlande 101,2 g/km
  2. Portugal 105,7 g/km
  3. Dänemark 106,2 g/km
  4. Griechenland 106,4 g/km
  5. Frankreich 111,0 g/km
  6. Spanien 115,3 g/km
  7. Italien 115,4 g/km
  8. Belgien 117,9 g/km
  9. Großbritannien 121,3 g/km
  10. Österreich 123,7 g/km
  11. Rumänien 125,0 g/km
  12. Schweden 126,3 g/km
  13. Tschechien 126,3 g/km
  14. Deutschland 128,4 g/km
  15. Polen 129,3 g/km
  16. Ungarn 129,6 g/km
  17. Litauen 130,0 g/km
  18. Bulgarien 130,3 g/km
  19. Lettland 137,1 g/km
  20. Estland 137,2 g/km

Toyota Prius auf einer Automesse in Poznan (Posen) Ende März 2016: In Deutschland, Polen und Ungarn werden sonst im Schnitt mehr Autos mit einem hohen CO2-Ausstoß gekauft als in Westeuropa Toyota Prius auf einer Automesse in Poznan (Posen) Ende März 2016: In Deutschland, Polen und Ungarn werden sonst im Schnitt mehr Autos mit einem hohen CO2-Ausstoß gekauft als in Westeuropa Quelle: dpa/Picture Alliance Gründe für diese großen Unterschiede nennt die EEA nicht. Man sammle lediglich die eingehenden Daten, die die Mitgliedsländer erheben. Einige der Faktoren sind dennoch offensichtlich. Zunächst: Politische Steuerung. In vielen Ländern gibt es große Steuervorteile für verbrauchsarme Fahrzeuge. Dann kaufen Südeuropäer traditionell eher kleine Autos als Deutsche. Die erfolgreichste Fahrzeugklasse in Frankreich ist das Kleinwagensegment, in Italien das Kleinstwagensegment.

EU-weit lag der Diesel-Anteil im Jahr 2015 bei 52 Prozent. Die durchschnittliche CO2-Effizienz von Benzinern (122,6 g/km CO2) sei jedoch nicht mehr deutlich schlechter als die von Dieselfahrzeugen (119,2 g/km), so der Bericht. Der Anteil von Hybrid- und Elektroautos war in den Niederlanden und Dänemark mit zwölf beziehungsweise acht Prozent der insgesamt verkauften Neuwagen am größten. EU-weit waren es nur 1,3 Prozent.

Wie sich der individuelle Flotten-Ausstoß der Autohersteller entwickelt hat und ob alle Konzerne ihre Ziele erreicht haben, darüber machte die EEA noch keine Angaben. Diese Daten will die Umweltagentur erst im Herbst vorlegen.

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