Der CO2-Ausstoß von Neuwagen in der EU sinkt. Das zeigt der jährliche CO2-Report der EEA. Im Länder-Ranking ist Deutschland jedoch alles andere als ein Musterknabe.
Kopenhagen - Über die Sinnhaftigkeit offizieller Verbrauchsangaben nach dem aktuellen europäischen Normzyklus wurde in den letzten Jahren vieles gesagt, beinahe von allen. Häufiger Tenor: Bloß weg mit dem alten NEFZ-Zyklus, her mit dem neuen, realitätsnaheren WLTP. Was nichts daran ändert, dass der NEFZ-Zyklus weiterhin Grundlage für geltende Gesetze und Verordnungen ist. Entsprechend fällt es im Sturm der Abgas-Debatte unter „business as usual“, wenn die Europäische Umweltagentur EEA ihren jährlichen Emissionsbericht vorstellt. Darin steht, dass die EU-weiten Emissionen von Neuwagen im Jahr 2015 weiter gesunken sind, um drei Prozent auf durchschnittlich 119,6 Gramm pro Kilometer. Dieser Wert liegt acht Prozent unter dem EU-Ziel für 2015, das die Autohersteller bereits 2013 erreicht hatten. Interessant: Deutschland hinkt beim Thema CO2-Effizienz von Neuwagen deutlich hinterher. Alle übrigen west- und südeuropäischen Staaten erreichen einen deutlich niedrigeren durchschnittlichen CO2-Ausstoß. „Schlechter“ als Deutschland stehen ausschließlich osteuropäische EU-Staaten da.
EU-weit lag der Diesel-Anteil im Jahr 2015 bei 52 Prozent. Die durchschnittliche CO2-Effizienz von Benzinern (122,6 g/km CO2) sei jedoch nicht mehr deutlich schlechter als die von Dieselfahrzeugen (119,2 g/km), so der Bericht. Der Anteil von Hybrid- und Elektroautos war in den Niederlanden und Dänemark mit zwölf beziehungsweise acht Prozent der insgesamt verkauften Neuwagen am größten. EU-weit waren es nur 1,3 Prozent. Wie sich der individuelle Flotten-Ausstoß der Autohersteller entwickelt hat und ob alle Konzerne ihre Ziele erreicht haben, darüber machte die EEA noch keine Angaben. Diese Daten will die Umweltagentur erst im Herbst vorlegen. |
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