Keine Billigautos, keine Stromer, keine hübschen Italiener: Die 13. Marke des VW-Konzerns baut gar keine Fahrzeuge. Es soll nur um geteilte Mobilität gehen.
Paris – Gerüchte um eine 13. Konzernmarke gibt es schon lange. Sie könne Billigautos produzieren oder Elektroautos für den Konzern bauen, mutmaßte man. Anstelle eines Pendants zu BMW i oder Nissan-Tochter Datsun kommt aber etwas ganz anderes: Eine Marke die keine Autos baut. Der neue VW-Arm kümmert sich um Carsharing. "Künftig wird längst nicht mehr jeder ein eigenes Auto besitzen“, sagte VW-Chef Matthias Müller am Vorabend des Pariser Autosalons. Trotzdem solle man VW-Kunde sein können. Die Marke soll Fahrdienste vermitteln, Shuttles anbieten oder Autos für kurze Strecken zur Verfügung stellen, ähnlich wie Car2Go oder DriveNow. „Perspektivisch könnte der Konzern auch eigene selbstfahrende Taxiflotten in Städten betreiben", skizzierte Müller. Noch kein Name für die 13. VW-KonzernmarkeEinen Namen für die neue Marke gibt es noch nicht. Den will VW im November 2016 vorstellen. Die Ziele stehen bereits fest: Bis 2025 will der Konzern Marktführer bei städtischen Mobilitätsdienstleistungen in Europa sein - und weltweit eine der führenden. Den ersten Schritt in diese Richtung hat VW im Mai 2016 bekanntgegeben. Der Konzern war mit rund 300 Millionen US-Dollar beim US-Fahrdienstservice und Uber-Konkurrenten Gett eingestiegen. In Moskau hat das Unternehmen jetzt das erste gemeinsame Projekt gestartet: Gett-Fahrer können bestimmte Modelle der Marken VW und Skoda zu Vorzugskonditionen fahren. In Deutschland lotet VW in einer Kooperation mit der Stadt Hamburg den Verkehr der Zukunft aus. Müller hatte im Juni mit seiner Strategie 2025 mitten in der schwersten Krise des Konzerns den Weg nach vorn eingeschlagen. Milliardeninvestitionen in Elektroautos, autonomes Fahren, Mobilitätsdienste - den Autobauer für die Zukunft absichern. 30 Elektroautos bis 2025Trotzdem geht es noch um normale Autos. Bis 2025 will der Konzern mehr als 30 neue Elektromodelle zusätzlich anbieten, angefangen mit dem Facelift des E-Golf Ende 2016. In den kommenden zwei Jahren kommen 17 neue Plug-in-Hybride. In Paris zeigt der Hersteller das Konzeptfahrzeug ID mit einer Reichweite von 400 bis 600 Kilometern. Es basiert auf einem neuen Baukasten für Elektroautos. Die neue Marke und der Ausblick auf Elektroautos sind wichtige Zeichen. VW macht weiter, trotz Abgaskrise und laufenden Ermittlungen. "Dieser Konzern ist voll handlungsfähig - trotz der aktuellen Belastungen", sagte Müller.
Quelle: Mit Material von dpa |