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„Digitales Testfeld Autobahn“ in Bayern beschlossen - Die A9 wird zur Datenautobahn

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Werden Autofahrer aus Fleisch und Blut bald zum Verkehrshindernis? Auf der A9 in Bayern will die Autoindustrie schon bald autonomes Fahren im realen Verkehr testen.

Auf der A9 herrscht viel Verkehr, bald kommt noch jede Menge Datenverkehr hinzu: Die Bundesregierung, die Telekommunikationsindustrie und die Autoindustrie bauen dort gemeinsam eine Teststrecke für autonomes Fahren Auf der A9 herrscht viel Verkehr, bald kommt noch jede Menge Datenverkehr hinzu: Die Bundesregierung, die Telekommunikationsindustrie und die Autoindustrie bauen dort gemeinsam eine Teststrecke für autonomes Fahren Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin – In der Classic Remise in Berlin-Moabit können Besucher historische Autos kaufen, einlagern, reparieren lassen oder einfach nur anschauen. Ein seltsamer Ort für den Startschuss eines Projekts, das die Mobilität, wie wir sie kennen, komplett verändern soll. In der Autowelt von morgen bleibt für die robuste Mechanik automobilen Kulturguts wenig Platz. Denn in dieser neuen Verkehrswelt wird aus der realen Autobahn schon bald eine reale Datenautobahn.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt unterzeichnete am Freitagmorgen in Berlin die „Innovationscharta für das Digitale Testfeld Autobahn“. Neben ihm unterschrieben für die Autoindustrie der VDA-Präsident Matthias Wissmann, für die Telekommunikationsbranche der Bitkom-Präsident Thorsten Dirks sowie das Land Bayern.

Auf dem bayrischen Abschnitt der Bundesautobahn A9, zwischen München und Hof, wird die Industrie künftig autonomes Fahren im realen Verkehr testen. Dafür werden die rund 280 Autobahnkilometer mit einer voll digitalen Infrastruktur ausgestattet: Sensoren messen permanent den Verkehr und stellen die Daten teil- oder vollautomatisierten Fahrzeugen zur Verfügung.

Die A9 wird zur komplett vernetzten Straße

Auf der voll vernetzten Straße kommunizieren Autos künftig sowohl untereinander als auch mit der komplett vernetzten Infrastruktur der Sensoren Auf der voll vernetzten Straße kommunizieren Autos künftig sowohl untereinander als auch mit der komplett vernetzten Infrastruktur der Sensoren Quelle: BMVI

Die Übertragung der Daten geschieht dabei in Echtzeit im künftigen Mobilfunk-Standard 5G. Der neue Standard erlaubt weit höhere Brandbreiten als der aktuelle Standard LTE. Das Ziel des Projekts: Die „komplett vernetzte Straße“. Die ersten Baumaßnahmen starten noch in diesem Jahr.

Minister Dobrindt sieht im vernetzten Fahren die größte Innovation seit der Erfindung des Automobils: „Mit dem Digitalen Testfeld Autobahn bringen wir die automobile Zukunft auf die Straße. Die Strecke steht allen innovativen Unternehmen offen: Automobilherstellern, Zulieferern, Digitalunternehmen und Forschungseinrichtungen“, sagte der Minister in Berlin. Das Digitale Testfeld Autobahn werde zum „Qualitätssiegel für die German Autobahn“.

Auf der A9 werden Autofahrer also schon in Kürze einer größeren Zahl selbstfahrender Versuchsträger begegnen. Mit der Festlegung der Teststrecke reagiert Deutschland verspätet darauf, dass in den USA schon länger autonome Testfahrten auf öffentlichen Straßen erlaubt sind. Nevada erteilte die erste Genehmigung bereits im Jahr 2012 – allerdings ohne eine voll vernetzte Trasse, wie Deutschland sie nun bekommen wird.

Auch in Wuppertal wird künftig autonomes Fahren getestet: Dort darf der Zulieferer Delphi auf einer Stadtstraße selbstfahrende Autos im Straßenverkehr bewegen.

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