Berlin – Ein sanfter Start für den kleinen VW: Der Polo ist ab sofort zum Teil bestellbar. Bisher bietet ihn VW nur als Dreizylinder-Benziner mit maximal 95 PS an. Stärkere Motoren, Polo GTI, Diesel und Erdgas folgen später. Aber die ersten Zahlen bieten eine gute Grundlage, um die Preise zu vergleichen.
Denn die Basis wird 225 Euro teurer. Ohne zusätzliche Ausstattung kostet der VW Polo 12.975 Euro. Bisher waren es 12.750 Euro. Die mittlere Ausstattungsvariante „Comfortline“ legt um 400 Euro zu. Wir haben genau hingeschaut.
VW Polo 6: Günstiger als der alte Viertürer
Neues Interieur: Das digitale Cockpit steht noch nicht in der Preisliste. Das Navi wird größer Quelle: VW
Die wichtigste Änderung für das günstige Ende der Preisliste: Den VW Polo gibt es nur noch als Fünftürer. Bisher kosteten zwei hintere Türen 800 Euro Aufpreis. Für die Vergleichbarkeit fehlen dem neuen Modell elektrische Fensterheber hinten für 195 Euro. Bereinigt liegt der Vorteil beim neuen Polo: Er kostet ohne weitere Ausstattung 13.170 Euro – 380 Euro weniger als bisher.
Serienmäßig gibt es weiterhin eine Stoffausstattung mit höhenverstellbarem Fahrersitz, Airbags, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und Stahlfelgen. Die Leistung im Basismodell steigt von 60 auf 65 PS, Seitenairbags hinten (bisher nicht verfügbar) und das Assistenzsystem „Front Assist“ (bisher 300 Euro) sind immer dabei. Außerdem eine Start-Stopp-Automatik (bisher 250 Euro für Saugmotoren).
Alles besser als bisher also? Nicht ganz: Die Felgengröße in der Basis sinkt von 15 auf 14 Zoll (15 Zoll: 340 Euro Aufpreis). Eine geteilt umklappbare Rückbank (bisher Serie) gibt es ohne Aufpreis, aber nur in Verbindung mit einem höhenverstellbaren Beifahrersitz (210 Euro). Radio und Klima kosten weiterhin extra.
Interessanter wird es in der Ausstattungslinie „Comfortline“. Viele Assistenzsysteme sind erst hier bestellbar. Für 2.175 Euro Ausstattungspeis gibt es unter anderem ein Armaturenbrett mit weichem Kunststoff, elektrische Spiegel und Fensterheber, Klimaanlage, Radio, Multifunktionslenkrad, Müdigkeitssensor und 15-Zoll-Stahlfelgen. Der Vorgänger fuhr mit Basis-Lenkrad und ohne Weckruf, dafür auf Alufelgen in 15 Zoll. Für die werden nun mindestens 455 Euro extra fällig.
Mit 95 PS und „Comfortline“-Ausstattung kostet der neue Polo 17.200 Euro. Der Vorgänger kostete 16.400 Euro, zuzüglich Fünftürer-Aufpreis. Macht ebenfalls 17.200 Euro. Gleichstand – falls es um einen Fünftürer ging. Dreitürer-Interessenten zahlen drauf.
Der Polo wächst: Generation 6 misst 4,05 Meter in der Länge Quelle: VW
Eine Klimaanlage für das Basismodell kostet 560 Euro Aufpreis. VW baut sie aber nur in Verbindung mit einem Radio oder Navi ein. Bisher lag der Preis bei 970 Euro im Paket mit einem Radio. Der Aufpreis von Klima auf Climatronic (Klimaautomatik) liegt bei 375 Euro – 40 Euro mehr als bisher. Im Vorgänger gab es ein gekühltes Handschuhfach dazu. Das führt VW im neuen Modell nicht mehr auf.
Beim Infotainment ändert sich viel, aber nur für die großen Modelle. Die neue Einstiegsversion heißt „Composition Colour“ behält einen Bildschirm mit 12,7 Zentimetern Diagonale und die Basisfunktionen (CD, MP3, Aux, vier Lautsprecher). Sie kostet 550 statt bisher 615 Euro. Die alte Basis („Composition Touch, 410 Euro“) fliegt aus dem Programm.
Das „Composition Media“ (mit Telefon-Unterstützung) bekommt ein größeres Display (20,3 statt 16,5 cm) und kostet, abhängig von der Ausstattung, 440 bis 990 Euro. Bisher waren es 560 bis 970 Euro. Nur für dieses System gibt es eine Navigationsfukntion (565 statt bisher 555 Euro). Ein digitales Cockpit hat VW angekündigt. Bisher ist es aber noch nicht verfügbar.
Die üblichen Extras bekommen zum Teil neue Preise. Das „Sportpaket“ (elektrische Differenzialsperre, dunkle Scheiben, 15 mm Tieferlegung) kostet 445 Euro, vorher 405 Euro, der Abstandstempomat arbeitet bis Tempo 210 und steht für 255 Euro in der Preisliste. Im Polo 5 regelte er bis 160 km/h und lag inklusive "Front Assist" bei 465 Euro.
Knackpunkt vier Türen: Bereinigt kostet der Neue weniger. Ein Dreitürer aus Generation 5 war günstiger Quelle: VW
Elektrische Außenspiegel werden einen Euro teurer (130 statt 129 Euro). LED-Scheinwerfer (im Polo 5 zum Facelift eingeführt) kosten weiterhin 985 Euro, werden nun aber ohne Scheinwerferreinigungsanlage ausgeliefert. Die ist in der Preislsite gar nicht aufgeführt. Eine Rückfahrkamera kostet wie bisher 280 Euro, Parkpiepser steigen von 465 auf 490 Euro.
Fazit
Die Polo-Basis wird teurer. Allerdings nur, wenn es eigentlich ein Dreitürer sein sollte. Als Fünftürer kostet Generation 6 in vielen Konfigurationen laut Liste weniger als ihr Vorgänger. Zudem gibt es neue Extras, zum Beispiel eine induktive Ladeschale für Telefone (ab 120 Euro) und einen Assistenten für den toten Winkel (310 Euro). Aktuell verkauft VW allerdings die Restbestände des alten Modells deutlich günstiger. Da kann der neue Polo nicht mithalten.