Sterne, Rauten, springende Pferde: Die Logos der Autohersteller sehen einfach aus – manchmal erzählen sie eine komplizierte Geschichte. Wir erklären die interessantesten.
Quelle: Modestas Urbonas via Unsplash.com (CC 3.0) und Hersteller Hier geht es zum zweiten Teil unserer Autologo-Geschichte. Berlin – Ein springendes Pferd, da liegt die Bedeutung doch auf der Motorhaube. Kraft, Geschwindigkeit und Anmut verkörpert das Wappentier von Ferrari und Porsche – das passt zu beiden Marken. Doch was bedeuten eigentlich die drei Rauten am Mitsubishi-Heck? In zwei Artikeln erklären wir die Bedeutung der bekanntesten Auto-Logos – und was Ferrari und Porsche wirklich mit dem Pferd verbindet. Erster Teil: Von Alfa bis McLaren. Alfa Romeo - Die Schlange und das KindVielen fällt es schon schwer, die Bestandteile des Alfa-Romeo-Emblems richtig zu erkennen. Schluckt die Schlange ein Schwert oder frisst sie eine rote Gestalt? Und was bitte hat die englische Flagge links davon damit zu tun? Hier die Antwort: Insgesamt zeigt das Alfa-Logo das Wappen der Stadt Mailand (links) und das der Familie Visconti (rechts), die dort lange regierte. Das Stadtwappen Mailands zeigt in den Farben der Bürger (rot) und der Bauern (weiß) das Kreuz Christi. Bedeutung und Herkunft des Visconti-Wappens sind umstritten. Jedoch wird meist davon ausgegangen, dass die Schlange den Menschen – viele reden auch von einem Kind - nicht frisst, sondern gebiert. Bei der Gründung 1910 übernahm Alfa Romeo das Logo der Heimatstadt. Von 1972 bis 2015 wurde nichts daran geändert. Erst mit der neuen Giulia wurde das Logo modernisiert. Audi - Vier Ringe, vier MarkenDie Bedeutung dieses Logos gehört für deutsche Autofans zum Grundwissen: Die vier Ringe des Audi-Logos stehen für die vier Automarken Horch, DKW, Audi und Wanderer. Im Juni 1932 wurden die Marken zur Auto Union zusammengeschlossen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der ostdeutsche Teil der Union letztlich zum „VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau“ und baute den Trabant. Der westdeutsche Teil wurde 1964 von Volkswagen gekauft, fusionierte 1969 mit der NSU AG und trägt als Audi AG bis heute die vier Ringe der Auto Union. BMW - Weiß-Blau oder Blau-Weiß?Viele sprechen vom BMW-Propeller, doch den gab es nur in der Werbung. Auf einem Prospekt für einen Flugzeugmotor von 1919 drehte sich von BMW-Power angetrieben ein Propeller und malte das weiß-blaue Logo der Bayerischen Motoren Werke. 1923 wurde es erstmals auf einem Fahrzeug, dem Motorrad „R32“, verwendet. Trotzdem gab es das Logo selbst bereits ab 1917. Der Propeller-Mythos wurde erst ab Ende der 20er von BMW kultiviert. Quelle: BMW Die wahre Bedeutung? Eine Notlösung: Privaten Unternehmen war der Gebrauch von Hoheitszeichen des bayrischen Staates, also auch seiner Flagge, verboten. Die Bayerischen Motoren Werke wollten die Farben trotzdem nutzen und drehten sie einfach um. Aus weiß-blau wurde blau-weiß. Klar, oder? Citroën - Getriebe waren der AnfangEigentlich sind es nur zwei Haken, doch hinter ihnen steckt viel Geschichte. Bis heute erinnern die Doppelwinkel an die ersten Erzeugnisse des Geschäftsmanns André Citroën. Denn vor den Autos baute er Getriebe. Eines der bekanntesten war das Doppel-V-Getriebe, dessen Zähne schließlich die Vorlage für das Emblem der Automarke wurden. Zahnräder von Citroën wurden übrigens auch in der Steuereinheit der Titanic verwendet, aber das ist eine andere Geschichte. Ferrari - In kriegerischer TraditionFerrari verteidigt das „Cavallino rampante“ (das sich aufbäumende Pferdchen) bis aufs Blut. Wer es kopiert, kriegt Ärger. Das passt zur kriegerischen Herkunft des Symbols. Quelle: Ferrari Wie Enzo Ferrari selbst schilderte, erhielt er die Erlaubnis zur Nutzung des Wappens von der Contessa Paolina Biancoli, der Mutter von Baron Francesco Baracca. Der ließ es als italienischer Kampfflieger im ersten Weltkrieg auf die Flugzeuge seiner Staffel malen und wurde zum Volksheld. Auch die Einheit von Enzos Bruder Dino, der im Krieg fiel, trug dieses Pferd. Enzo nutzte es mit der gelben Farbe seiner Heimatstadt Modena fortan auf den Rennwagen der Scuderia Ferrari. Die fuhr damals allerdings noch mit Alfa-Rennwagen und so landete das Ferrari-Wappen 1932 zuerst auf einem Alfa Romeo 8C 2300MM. Lamborghini - Im Sternzeichen des StiersWas strahlt mehr Kraft aus als ein sich aufbäumendes Pferd? Ein schnaubender Stier zum Beispiel. Die legendäre Fehde zwischen Enzo Ferrari und Ferruccio Lamborghini war allerdings nicht der Grund für die Wahl des Lambo-Wappentiers. Für Automobili Lamborghini wählte Ferrucio angeblich „Murciélago“: Einen Stier, der im Jahr 1879 einen Stierkampf überlebte und begnadigt wurde. Ganz nebenbei passte diese Wahl auch zu seinem Sternzeichen. McLaren - Der Kiwi und die ZigarettenTiere sind eine große Inspiration für Automobil-Hersteller. Bei McLaren ist das – zumindest offiziell – nicht anders. Der rote „Swoosh“, wie ihn Fans nennen, soll auf das erste Logo des Rennteams von Bruce McLaren zurückgehen. Der war Neuseeländer, sein Logo zeigte deswegen einen Kiwi. Das aktuelle Logo soll eine „stark weiterentwickelte“ Form des kleinen Vogels sein. Wesentlich eindeutiger scheint vielen allerdings die Weiterentwicklung aus dem Marlboro-Design, das in den 70er- und 80er-Jahren die McLaren-Rennwagen zierte. |