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3-D-Soundsystem im Mercedes Maybach Pullman - Die Dame von der CD singt auf der Rücksitzbank

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Der Maybach S-Klasse Pullman pflegt einen würdevollen Auftritt, verspricht Mercedes. Damit die Musikanlage zum Anspruch passt, tunte HiFi-Spezialist Burmester den Klang.

Burmester stattete den Mercedes Maybach Pullman mit einem 3-D-Soundsystem aus Burmester stattete den Mercedes Maybach Pullman mit einem 3-D-Soundsystem aus Quelle: Daimler

Berlin - Für den richtigen Sound im ersten eigenen Auto sparen junge Leute seit Generationen. Ob als Minijobber oder an der Schubkarre auf dem Bau, jeder verdiente Euro fließt in Lautsprecher, Endstufe, Radio und die Bassrolle. Schließlich sollen Nachbarn und Freunde schon 500 Meter vor dem Eintreffen hören, wer da im Auto sitzt. Vor allem wissen die Fahrer aber: Mit dem richtigen Klang steigt die Anzahl der weiblichen Mitfahrer exponentiell.

Dieter Burmester zieht gern Parallelen zwischen seiner Anlage und den Frauen. Allerdings meint der Wahl-Berliner die Dame aus dem Radio. Die soll, so der Eigner der Audioschmiede, sprichwörtlich auf dem Schoß der Passagiere singen. Ausreichend liquide Mittel sollten dazu vorhanden sein, denn das Audio-Erlebnis ist exklusiv den Gästen im Fond des Mercedes 600 Maybach Pullman vorbehalten.

Die HiFi-Manufaktur baute 25 Tief- und Hochtöner in den verlängerten Mercedes Maybach ein Die HiFi-Manufaktur baute 25 Tief- und Hochtöner in den verlängerten Mercedes Maybach ein Quelle: Daimler

Es soll nicht hämmern und drücken, es soll klingen

Die Worte von Burmester sollen ein Bild im Kopf entstehen lassen. Es geht schließlich um eine 3-D-Musikanlage im Mercedes Maybach. Kostenpunkt: 25.000 Euro, ohne Auto. Der Vergleich zum Soundtuning in der heimischen Garage hinkt, das ist klar. Beim jugendlichen Soundbau geht es vor allem um folgende Zielsetzung: Laut muss es sein, der Bass soll drücken und der Kasten Gersten-Brause noch seinen Platz im Kofferraum finden. Bei Burmester heißt das Ziel: den Klang so zu perfektionieren, dass das Lächeln von Maybach-Fahrern noch breiter wird, als es ohnehin sein sollte. Am Berliner Hauptsitz von Burmester spielt man in der Champagner-, nicht in der Brauseliga.

Burmester nahm auf die Fahrzeugentwicklung Einfluss

Um den Klang so exzellent wie möglich erschallen zu lassen, arbeitet der HiFi-Veredler schon bei der Entwicklung der Staatskarosse mit. Mögliche Einbauorte für Tief- und Hochtöner werden dabei festgelegt, immerhin 25 davon zählt die Pullmann-Version. Das machen andere Ausstatter ähnlich. Die Techniker haben den Maybach zudem vermessen. Nicht im metrischen System, sondern die erzeugten Töne, wie Abroll- und Windgeräusche.

Das 3-D-Soundsystem von Burmester im Mercedes Maybach 600 Pullman kostet 25.000 Euro Das 3-D-Soundsystem von Burmester im Mercedes Maybach 600 Pullman kostet 25.000 Euro Quelle: Daimler

„Wir haben in den störenden Frequenzbereichen die Anlage so eingestellt, dass nur genau dieser Bereich in der Musik angehoben wird“, erklärt Burmester. Neben dem tieffrequenten Sirren der Reifen gibt es noch weitere Störgeräusche, die sich zu einem Hintergrundrauschen addieren. In der dreijährigen Entwicklungsphase optimierten die Techniker die Algorithmen der Verstärker und merzten die Störquellen aus.

Wie ein Konzertplatz in der ersten Reihe

Das Resultat ist ein Klangerlebnis, bei dem die singende Dame vom Anfang des Artikels mit den Passagieren auf der Rückbank auf Tuchfühlung geht. Sozusagen die erste Preiskategorie bei einem Live-Konzert. Dabei zwingt das Soundsystem den umstehenden Passanten nicht den Musikgeschmack der Insassen auf. Selbst bei Volllast hält die Dämmung des Mercedes Maybach den Außenpegel auf einem moderaten Niveau.

Ob Rockklassiker, leiser Jazz oder Kammerorchester, das 3-D-System bildet die Musik akustisch exakt nach. Auf Wunsch passt Burmester die Anlage sogar auf die Lieblingsmusik seiner Kunden an. „Wer so ein Soundsystem im Auto haben möchte, kann uns seine Liebslings-CDs schicken, wir stimmen dann die Lautsprecher auf die Hörgewohnheiten des Kunden ab“, sagt Dieter Burmester.

Burmester konnte schon während der Entwicklungszeit des Autos mitwirken und so die optimalen Einbau-Orte der Audiokompononten festlegen Burmester konnte schon während der Entwicklungszeit des Autos mitwirken und so die optimalen Einbau-Orte der Audiokompononten festlegen Quelle: Daimler

Nichts für normale Ohren

Normale Ohren werden den Unterschied nicht unbedingt hören, aber Burmester schwört, dass man nur so den geforderten Wohlklang erreicht. Den Aufwand betreibt das Team sonst nur im audiophilen Heimbereich und das kann dann schnell sechsstellige Beträge kosten. Alle technischen Daten werden zudem archiviert, denn sollte nach Jahren ein Lautsprecher defekt sein, kann der exakt Gleiche wieder gefunden werden.

Den Sound des Schöneberger HiFi-Unternehmens können Kunden allerdings auch in anderen Mercedes-Modellen genießen. Für das Flaggschiff der Marke, die S-Klasse, werden optional zwei Ausbaustufen angeboten. 1.309 Euro kostet die Light-Version, mit 13 Lautsprechern und ohne 3-D-Sound. Die Dritte Dimension und 11 weitere Lautsprecher schlagen in der Aufpreisliste mit 7.616 Euro zu Buche. Statt dem Kasten Brause greift man dann wohl lieber zum Sechserkörbchen Veuve Cliquot oder Moet & Chandon. Das passt dann übrigens immer noch in den Kofferraum, dieser schrumpft um 40 auf 490 Liter.

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