Alfa präsentiert sein erstes SUV. Beim Stelvio erinnert vieles an die Giulia – auch die Taktik. Zur Premiere weckt Alfa mit dem Topmodell und 510-PS-V6 Begehrlichkeiten.
Los Angeles – Auf ein Diesel-SUV aus Italien wartet in Los Angeles niemand. Deswegen gibt es am Alfa-Stand auf der Los Angeles Auto Show (Publikumstage 18. bis 27. November 2016) auch keines zu sehen. Stattdessen machen es die Italiener wie bei der Giulia: Bei der Premiere des Stelvio stehen Schönheit und vor allem Sportlichkeit im Vordergrund. Alfa präsentiert sein erstes SUV zunächst ausschließlich in der Quadrifoglio-Version - mit 2,9-Liter-V6 und 510 PS. Bei der Giulia hatte Alfa es ähnlich gemacht. Quelle: Alfa Romero Angekündigt wird außerdem ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 280 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment. Diesel? Vorerst Fehlanzeige. Der Stelvio soll vor allem in Amerika erfolgreich sein. Für Europa wird Alfa später aber Varianten mit dem 2,2-Liter-Diesel (in der Giulia mit 136, 150 und 180 PS) nachschieben. Deren Fahrer können sich dann immer noch über einen sportlichen Namen freuen. Der Passo dello Stelvio, das Stilfser Joch, ist nämlich der zweithöchste asphaltierte Alpenpass - mit 75 Kehren auf 20 Kilometern. Mit Allrad-Antrieb und SperrdifferenzialDamit der Stelvio Quadrifoglio auf solchen Strecken wirklich Spaß macht, investiert Alfa in sportliche Technik. Die Kardanwelle besteht aus Kohlefaser, Motoren, Motorhaube, Heckklappe, Kotflügel, Türen und Radaufhängungen aus Aluminium. Auf Wunsch gibt es eine Carbon-Keramik-Bremse von Brembo, ein Spoiler an der hinteren Dachkante optimiert die Aerodynamik. Was der Stelvio auf die Waage bringt, verrät Alfa aber noch nicht. Es dürfte etwas mehr sein, als bei der Giulia Quadrifoglio (1.655 kg). Fest steht nur: Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse liegt beim optimalen Wert von 50:50. Apropos Achsen: De Stelvio steht auf der gleichen Plattform wie die Giulia, wird aber meist mit dem Allrad-Antrieb Q4 ausgestattet werden. Über ein zusätzliches Differenzial und ein Verteilergetriebe wird Kraft auch an die Vorderachse geleitet. Unter normalen Bedingungen wird allerdings nur die Hinterachse angetrieben. Bei Schlupf reagiert das Verteilergetriebe und schickt bis zu 60 Prozent des Drehmoments an die Vorderachse. 2017 kommt der StelvioBesonders interessant: Der Stelvio bekommt ein elektronisch gesteuertes mechanisches Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Eine Doppelkupplung verteilt das Drehmoment hier blitzschnell zwischen rechtem und linkem Rad. Das Auto fährt deutlich dynamischer als bei bloßen elektronischen Bremseingriffen. Ein adaptives Stoßdämpfer-System ist im Quadrifoglio Serie, bei den anderen Modellen wird es wohl optional erhältlich sein. Nachdem die Giulia das erste Mal gezeigt wurde, dauert es noch eine ganze Weile, bis sie auf den Markt kam. Beim ebenfalls im Werk Cassino nahe Rom gefertigten Stelvio könnte es etwas flotter gehen. Wann genau, das Auto kommt, ist aber noch unklar. 2017 heißt es von Alfa. Preislich dürfte sich der Stelvio über dem bereits in die Jahre gekommenen ähnlich großen BMW X3 einordnen. Das würde einem Basispreis von etwa 45.000 Euro entsprechen – allerdings nicht mit 510-PS-V6. |