Zwei Kombis mit ähnlichen Maßen, aber unterschiedlichen Konzepten: BMW zeigt in Genf den 5er Touring, Opel den Insignia Sports Tourer. Wir haben sie verglichen.
Genf – Auf einer Messe voller SUV freuen wir uns über klassische Karosserieformen. Denn Kombis der (oberen) Mittelklasse funktionieren nach wie vor gut, besonders in Deutschland: langer Radstand, großes Heck, viel Platz an allen Stellen. Diese beiden Kombis sind sich erstaunlich ähnlich, obwohl einer nominell eine halbe Klasse höher fährt. Wir haben BMW 5er Touring (G31) und Opel Insignia B Sports Tourer verglichen. BMW 5er Touring und Insignia Sports Tourer: Zwei Fünfmeter-Kombis In den meisten Fällen bedeutet ein langer Radstand: viel Platz im Innenraum. Stimmt bei Opel, aber nicht bei BMW. Vorn fällt der Überhang kurz aus, große Motoren sitzen längs in der Karosserie. Aber je länger die Haube, desto kürzer der Innenraum. Das kommt besonders im Fond an. Hier sitzen Erwachsene gut, aber nicht übermäßig großzügig. Mit gleicher Sitzeinstellung bietet der Insignia hinten vor allem an den Knien mehr Platz. Unter dem Vordersitz wird es für Füße allerdings eng. Vorn sieht es ähnlich aus: Im Opel ist es gemütlicher. Eine schmalere Mittelkonsole schafft Platz an Knien und Waden. BMW schneidert den Innenraum betont eng und sportlicher. Der Fahrer sitzt deutlich tiefer. Bequeme Sitze mit hochwertigen Bezügen und anständigem Seitenhalt gibt es in beiden Autos. Ganz hinten listet BMW die besseren Werte auf. Der 5er lädt laut Norm 570 bis 1.700 Liter Gepäck ein. In den Insignia passen 10 bis 35 Liter weniger. Hierzu sei angemerkt: Der tatsächlich nutzbare Laderaum von der Kofferraumbodenplatte bis zur Abdeckung wirkt bei Opel größer. Nützlich: Die Heckscheibe des BMW lässt sich separat öffnen. Navigation, Online-Dienste und LED-Licht Bei Opel gibt es serienmäßig ein 7-Zoll-Display ohne Navi, aber mit den Smartphone-Standards Android Auto und Apple CarPlay. Das Navigationssystem „Navi 900 IntelliLink“ mit 8-Zoll-Bildschirm kostet 1.250 Euro Aufpreis. In den Ausstattungsvarianten „Dynamic“, „Innovation“ und „Business“ gehört es zur Serienausstattung. Gesteuert wird ausschließlich per Touch-Bedienung. Online-Dienste bieten beide Autos. BMW hat einen Concierge-Service in der Aufpreisliste (250 Euro), Opel das Service-Paket „OnStar“ (490 Euro, Serie ab „Edition“). BMW liefert den Fünfer serienmäßig mit LED-Scheinwerfern aus, optional mit Fernlichtassistent und Kurvenlicht (1.490 Euro). Opel steckt Halogen-Lampen in den Insignia. Gegen Aufpreis blenden Matrix-LED-Scheinwerfer den Gegenverkehr aus (1.590 Euro). Der größte Unterschied: Die Antriebe in 5er und Insignia Der BMW startet erst bei 190 PS (520d). Eine Achtgang-Automatik kostet 2.250 Euro Aufpreis. Alle Motoren sitzen längs im Chassis. Aktuell gibt es im 5er Vier- und Sechszylinder mit bis zu 340 PS. Ein V8 und schwächere Motoren folgen. Ab den 530er-Motorisierungen sind Achtgang-Automaten serienmäßig dabei. Abgesehen vom Basisdiesel schaffen alle Modelle 250 km/h. Auf dem Papier verbrauchen die BMW-Modelle deutlich weniger Sprit als die gleich starken Opel-Motoren. Fazit: Ähnliche Größe, zwei PreisklassenOpel hat den Insignia zum Modellwechsel in vielen Punkten verbessert. Der 5er verändert sich vergleichsweise behutsam. Beide Autos sind ähnlich groß, der Insignia bietet mehr Platz im Innenraum. BMW liegt bei den Antrieben weit vorn. Dafür gewinnt der Insignia Sports Tourer beim Preis: Die Basisversion mit 140-PS-Benziner kostet 26.690 Euro. 170 Diesel-PS kosten mindestens 30.615 Euro. BMW verkauft den Basis-Fünfer (520d) ab 48.050 Euro.
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