• Online: 3.453

BMW 5er Touring und Opel Insignia Sports Tourer: Sitzprobe, Vergleich - Die großen Kombis von Genf

verfasst am

Zwei Kombis mit ähnlichen Maßen, aber unterschiedlichen Konzepten: BMW zeigt in Genf den 5er Touring, Opel den Insignia Sports Tourer. Wir haben sie verglichen.

Zwei große Kombis im Vergleich: BMW 5er Touring und Opel Insignia Sports Tourer Zwei große Kombis im Vergleich: BMW 5er Touring und Opel Insignia Sports Tourer Quelle: sb-Medien | Guido ten Brink & MOTOR-TALK | Fabian Hoberg

Genf – Auf einer Messe voller SUV freuen wir uns über klassische Karosserieformen. Denn Kombis der (oberen) Mittelklasse funktionieren nach wie vor gut, besonders in Deutschland: langer Radstand, großes Heck, viel Platz an allen Stellen. Diese beiden Kombis sind sich erstaunlich ähnlich, obwohl einer nominell eine halbe Klasse höher fährt. Wir haben BMW 5er Touring (G31) und Opel Insignia B Sports Tourer verglichen.

BMW 5er Touring und Insignia Sports Tourer: Zwei Fünfmeter-Kombis

Opel schraubt derzeit nur Vierzylinder in den Insignia. Automatikgetriebe gibt es nur für zwei Benziner, acht Gänge nur mit Allrad Opel schraubt derzeit nur Vierzylinder in den Insignia. Automatikgetriebe gibt es nur für zwei Benziner, acht Gänge nur mit Allrad Quelle: sb-Medien | Guido ten Brink Zunächst das Offensichtliche. Der Insignia Sports Tourer misst fast fünf Meter in der Länge. BMW baut den Fünfer fünf Zentimeter kürzer, streckt aber den Radstand auf 2,98 Meter. Vor wenigen Jahren war das Oberklasse-Niveau. Zwischen den Achsen gerät der Opel deutlich kürzer (2,83 Meter). In Höhe und Breite nehmen sich die beiden fast nichts. Sie messen jeweils etwa 1,50 bzw. 1,87 Meter.

In den meisten Fällen bedeutet ein langer Radstand: viel Platz im Innenraum. Stimmt bei Opel, aber nicht bei BMW. Vorn fällt der Überhang kurz aus, große Motoren sitzen längs in der Karosserie. Aber je länger die Haube, desto kürzer der Innenraum. Das kommt besonders im Fond an. Hier sitzen Erwachsene gut, aber nicht übermäßig großzügig. Mit gleicher Sitzeinstellung bietet der Insignia hinten vor allem an den Knien mehr Platz. Unter dem Vordersitz wird es für Füße allerdings eng.

Vorn sieht es ähnlich aus: Im Opel ist es gemütlicher. Eine schmalere Mittelkonsole schafft Platz an Knien und Waden. BMW schneidert den Innenraum betont eng und sportlicher. Der Fahrer sitzt deutlich tiefer. Bequeme Sitze mit hochwertigen Bezügen und anständigem Seitenhalt gibt es in beiden Autos.

Ganz hinten listet BMW die besseren Werte auf. Der 5er lädt laut Norm 570 bis 1.700 Liter Gepäck ein. In den Insignia passen 10 bis 35 Liter weniger. Hierzu sei angemerkt: Der tatsächlich nutzbare Laderaum von der Kofferraumbodenplatte bis zur Abdeckung wirkt bei Opel größer. Nützlich: Die Heckscheibe des BMW lässt sich separat öffnen.

Hinten im BMW: Bequem, aber für Größe und Radstand verhältnismäßig klein Hinten im BMW: Bequem, aber für Größe und Radstand verhältnismäßig klein Quelle: MOTOR-TALK | Fabian Hoberg Wir bleiben im Innenraum. Beim Infotainment übernimmt BMW im 5er die Technik aus dem 7er: Ein Dreh-Drück-Schalter auf der Mittelkonsole, zusätzlich Gestensteuerung für einige Funktionen. Das größte angebotene Display misst 10,25 Zoll in der Diagonale („Navigationspaket Connected Drive“, 2.200 Euro). Die Basis zeigt Karten und Daten auf 8,8 Zoll an („Business“, Serie).

Bei Opel gibt es serienmäßig ein 7-Zoll-Display ohne Navi, aber mit den Smartphone-Standards Android Auto und Apple CarPlay. Das Navigationssystem „Navi 900 IntelliLink“ mit 8-Zoll-Bildschirm kostet 1.250 Euro Aufpreis. In den Ausstattungsvarianten „Dynamic“, „Innovation“ und „Business“ gehört es zur Serienausstattung. Gesteuert wird ausschließlich per Touch-Bedienung.

Online-Dienste bieten beide Autos. BMW hat einen Concierge-Service in der Aufpreisliste (250 Euro), Opel das Service-Paket „OnStar“ (490 Euro, Serie ab „Edition“). BMW liefert den Fünfer serienmäßig mit LED-Scheinwerfern aus, optional mit Fernlichtassistent und Kurvenlicht (1.490 Euro). Opel steckt Halogen-Lampen in den Insignia. Gegen Aufpreis blenden Matrix-LED-Scheinwerfer den Gegenverkehr aus (1.590 Euro).

Der größte Unterschied: Die Antriebe in 5er und Insignia

Praktisch: Bei BMW lässt sich die Heckscheibe einzeln öffnen Praktisch: Bei BMW lässt sich die Heckscheibe einzeln öffnen Quelle: MOTOR-TALK | Fabian Hoberg Fünfer und Insignia unterscheiden sich vor allem unter der Haube. Bei Opel gibt es vorerst Hausmannskost: vier Zylinder vorn quer, mit manueller Schaltbox oder Automatik. Ein Sechszylinder wäre langfristig möglich, ist aber nicht bestätigt. Der aktuell einzige Diesel im Insignia Sports Tourer leistet 170 PS aus zwei Litern Hubraum. Automatik gibt es nur mit zwei Motoren, acht Gänge nur im Topmodell in Verbindung mit Allrad. Drei Benziner sind 140 bis 260 PS stark. Nur der Stärkste schafft 250 km/h.

Der BMW startet erst bei 190 PS (520d). Eine Achtgang-Automatik kostet 2.250 Euro Aufpreis. Alle Motoren sitzen längs im Chassis. Aktuell gibt es im 5er Vier- und Sechszylinder mit bis zu 340 PS. Ein V8 und schwächere Motoren folgen. Ab den 530er-Motorisierungen sind Achtgang-Automaten serienmäßig dabei. Abgesehen vom Basisdiesel schaffen alle Modelle 250 km/h. Auf dem Papier verbrauchen die BMW-Modelle deutlich weniger Sprit als die gleich starken Opel-Motoren.

Fazit: Ähnliche Größe, zwei Preisklassen

Opel hat den Insignia zum Modellwechsel in vielen Punkten verbessert. Der 5er verändert sich vergleichsweise behutsam. Beide Autos sind ähnlich groß, der Insignia bietet mehr Platz im Innenraum. BMW liegt bei den Antrieben weit vorn. Dafür gewinnt der Insignia Sports Tourer beim Preis: Die Basisversion mit 140-PS-Benziner kostet 26.690 Euro. 170 Diesel-PS kosten mindestens 30.615 Euro. BMW verkauft den Basis-Fünfer (520d) ab 48.050 Euro.

Kombis BMW 5er Touring Opel Insignia Sports Tourer
Länge 4,94 m 4,99 m
Breite 1,87 m 1,86 m
Höhe 1,5 m 1,48 m
Radstand 2,98 m 2,83 m
Kofferraum 570 - 1.700 l 560 - 1.665 l
Motoren (März 2017) 190 - 340 PS 140 - 260 PS
Basispreis 48.050 Euro 26.690 Euro
Avatar von SerialChilla
BMW
670
Hat Dir der Artikel gefallen? 41 von 46 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
670 Kommentare: