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Harley Davidson stellt elektrisches Motorrad vor - Die Harley für die Steckdose

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Twizy-Technik statt V2, Lithium-Ionen statt Easy Rider? Harley Davidson begeht Stilbruch. Am Montag stellt die Firma in New York ihr erstes Elektro-Motorrad vor.

Ein Stilbruch erster Güte: Die erste elektrische Harley ist zwar nur ein Prototyp. Aber schon demnächst geht sie auf eine 30-Städte-Testtour Ein Stilbruch erster Güte: Die erste elektrische Harley ist zwar nur ein Prototyp. Aber schon demnächst geht sie auf eine 30-Städte-Testtour Quelle: dpa/Picture Alliance

Milwaukee (USA) - Freunde der brabbelnden Zweizylinder und verchromten Endtöpfe, haltet Euch fest. Jetzt müsst Ihr stark sein – zumindest, wenn Ihr hiervon noch nichts gehört habt. Denn das hier ist ein mittleres Erdbeben: Am Montag stellt Harley Davidson in New York sein erstes Elektro-Motorrad vor.

Die "Detroit News" zitiert Harley-Davidson-Chef Matt Levatich mit Sätzen, die so gar nicht zum Easy-Rider-Image seiner Marke passen: Man wolle eine führende Rolle bei der Entwicklung von elektrischen Bikes einnehmen. Am Montag zeigt die Motorradschmiede aus Milwaukee ein handgearbeitetes Vorserienmodell, danach gehen einige Dutzend Fans auf eine 30-Tage-Testtour mit dem neuen Motorrad.

Digitaltacho und Ladestatus: Harley Davidson Livewire Digitaltacho und Ladestatus: Harley Davidson Livewire Quelle: dpa/Picture Alliance Eine solche Tour sei 2015 auch für Europa geplant, sagte der deutsche Harley-Davidson-Sprecher Rudi Herzig. Die Technik des neuen Motorrads: Der einstufig übersetzte Elektroantrieb mit 74 PS verfügt über 70 Newtonmeter Drehmoment. Beim Sprint aus dem Stand soll der Tacho in weniger als vier Sekunden 60 Meilen pro Stunde (97 km/h) anzeigen. „Die Höchstgeschwindigkeit ist zugunsten der Reichweite auf rund 150 km/h begrenzt“, so Herzig.

Künstlicher Jet-Sound

Was sie bei Harley Davidson auch wissen: Ohne Sound geht nichts bei einer Harley. Das soll auch beim elektrischen „Project LiveWire“ so sein. Dort übernimmt ein Soundgenerator den Job. Er sorgt aber nicht fürs typische V2-Knattern, sondern „weckt Assoziationen zu den Kampfjets auf Flugzeugträgern“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit einer Akku-Ladung schafft das Vorserienmodell den Angaben zufolge 85 Kilometer. Die Lithium-Ionen-Batterie soll nach 3,5 Stunden an der Steckdose wieder aufgeladen sein. Ob tatsächlich in ein paar Jahren eine Elektro-Harley bei den Händlern steht, sei aber noch offen, betont Herzig: „Das werden wir sehen, wenn wir wissen, wie solch ein Fahrzeug bei der Kundschaft ankommt.“

Sein Matt Levatich jedenfalls meint es ernst: " Wir haben bisher über unser Engagement im Elektro-Segment geschwiegen. Jetzt, wo es offiziell ist, wollen wir natürlich eingebunden sein in die Entwicklung von Standards, von Technologie und Infrastruktur".

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

 

Quelle: The Detroit News; dpa

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