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BMW 5er (G30): Bilder, Daten, Motoren - Die Highlights des siebten 5ers – und der sechs Vorgänger

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Was ist neu am neuen 5er – und wo liegt der Ursprung? Wir stellen die siebte Generation von BMWs Erfolgsmodell vor und zeigen, was die Vorgänger einzigartig machte.

BMW 5er: Der G30 und seine Vorfahren - Die Innovationen von sieben Generationen 5er BMW 5er: Der G30 und seine Vorfahren - Die Innovationen von sieben Generationen 5er Quelle: BMW

Ihr habt jetzt schon noch mehr Fragen zum neuen 5er? Dann stellt sie uns im MOTOR-TALK-Blog. Die MOTOR-TALK-Redaktion wird den 5er bereits im November fahren können - und Eure Fragen beantworten.

München/Berlin – BMW sagt es selbst: Gesteigerte Fahrdynamik, Assistenzsysteme, ein hoher Vernetzungsgrad und ein neues Bediensystem „definieren die wichtigsten Neuerungen“ beim 5er. Begeistern wie ein neues iPhone und dabei flott fahren – das ist bei der siebten Generation wichtiger als überraschendes Design, viel mehr Platz und ganz andere Motoren. Wir stellen die Innovationen des G30 vor und fragten den BMW-Classic-Experten Florian Moser, was eigentlich die alten 5er innovativ machte.

Ganz schön gewachsen

Der neue 5er: Vor allem die Front ähnelt der des 7ers. Das gilt auch für den Innenraum Der neue 5er: Vor allem die Front ähnelt der des 7ers. Das gilt auch für den Innenraum Quelle: BMW Neue Plattform, neue Ausmaße. Der neue 5er basiert auf der gleichen Architektur wie der aktuelle 7er. Der Radstand wächst um sieben Millimeter auf 2,975 Meter. Insgesamt wird die Limousine mit 4,935 Metern 3,6 Zentimeter länger. Höhe (1,466 Meter) und Breite (1,868 Meter) nehmen nur ein paar Millimeter zu. Das Kofferraumvolumen wächst von 520 auf 530 Liter.

Wer hätte vor 44 Jahren gedacht, dass Autos so sehr wachsen“, sagt Florian Moser. „Der neue 5er ist 31,5 Zentimeter länger als die erste Generation von 1972. Mit dem E12 wurde übrigens die noch heute für BMW typische Baureihen-Nomenklatur eingeführt. Eine Sache, die anscheinend auch andere Hersteller überzeugt hat.

Gewicht und Aerodynamik

Der Luftwiderstandsbeiwert verbessert sich bei der neuen Generation auf cw=0,22. Klappen in den Nieren können wie beim 7er geschlossen werden, um den Luftwiderstand zu verbessern, der Unterboden wurde windschlüpfriger verkleidet. Ein Materialmix aus Aluminium, hochfesten Stählen und Magnesium senkt das Fahrzeuggewicht im Vergleich zum Vorgänger um bis zu 100 Kilogramm, sagt BMW.

Bis zu 100 Kilogramm speckt die neue Generation im besten Fall im Vergleich zum Vorgänger ab, sagt BMW. Ein Beispiel: Der neue 530i wiegt 1.615 Kilogramm, der alte 528i 1.685 kg Bis zu 100 Kilogramm speckt die neue Generation im besten Fall im Vergleich zum Vorgänger ab, sagt BMW. Ein Beispiel: Der neue 530i wiegt 1.615 Kilogramm, der alte 528i 1.685 kg Quelle: BMW Beispiele? Motorhaube, Kofferraumdeckel, Motorträger, Hecklängsträger, das Dach und die Türen bestehen aus Aluminium. Die Türen wiegen nur sechs Kilogramm, die in die hinteren Bremssättel integrierte elektrische Parkbremse spart rund drei Kilogramm, die neue Heckklappe 4,2 Kilo.

Die Motoren zum Start

Bei den Motoren setzt BMW auf die aktuellen Baukasten-Motoren mit 0,5 Liter Hubraum pro Zylinder. Wenn der neue 5er auf den Markt kommt, gibt es zunächst die Benziner 530i und 540i sowie die Diesel 520d und 530d. Kurz danach folgt der sparsamere 520d Efficient Dynamics Edition mit einem Verbrauch von 3,9 Litern auf 100 Kilometer.

  • 530i – 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner, 252 PS, 350 Nm, 5,4 l/100 km
  • 540i – 3,0-Liter-Sechszylinder-Benziner, 340 PS, 450 Nm, 6,5 l/100 km
  • 520d – 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel, 190 PS, 400 Nm, 4,0 l/100 km
  • 530d – 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel, 265 PS, 620 Nm, 4,5 l/100 km

Hybrid und V8

Diesel sind heute ungemein wichtig für BMW. Obwohl wir uns da lange geziert haben“, erklärt Classic-Experte Moser. „1983 kam im E28 mit dem 524td der erste BMW-Diesel. Entwickelt von Ingenieuren, die sich bis dahin mit voller Überzeugung nur dem Ottomotor gewidmet hatten. Vielleicht war das Resultat deswegen die damals schnellste Serien-Diesel-Limousine der Welt mit 180 km/h.

Diesel als Neuheit, das ist lange her. Elektro ist in. Beim neuen Modell bringt BMW ab März 2017 erstmals einen Plug-in-Hybrid. Der 530e iPerformance leistet 252 PS und verbraucht laut NEFZ 2,0 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Die rein elektrische Reichweite beträgt 45 Kilometer. „Der Plug-in ist nicht die erste Hybrid-Lösung im 5er. Ab 2011 gab es beim Vorgänger F10 den Active Hybrid 5 – eine Vollhybrid-Variante mit 340 PS“, sagt Florian Moser.

Der Innenraum des neuen 5ers: Auch hier sehen wir viel 7er Der Innenraum des neuen 5ers: Auch hier sehen wir viel 7er Quelle: BMW Vorerst stärkster Motor im G30 wird der M550i xDrive mit 4,4-Liter-V8, 462 PS und Allrad. Optional gibt es für alle Motoren Allrad-Antrieb, der kleine Diesel kann mit Handschaltung kombiniert werden, alle anderen Motoren werden serienmäßig mit einer Achtgang-Automatik kombiniert.

Das Fahrwerk

Mit der neuen Plattform bekommt der 5er ein neu konstruiertes Fahrwerk mit Doppel-Querlenker-Vorderachse und einer neuen Fünflenker-Hinterachse. Die Verwendung von Aluminium reduziert die ungefederten Massen. So wie einst beim E39: „Leichtbau war schon immer ein Riesenthema beim 5er – vor allem am Fahrwerk. Ende 1995 bot der E39 das weltweit erste komplette Leichtmetallfahrwerk für Großserienfahrzeuge. Das sparte damals 30 Prozent an Gewicht“, sagt Moser über den vierten 5er.

Beim neuen Modell legen die Spurweiten minimal zu: vorne (1,605 Meter) um 5 Millimeter und hinten (1,63 Meter) um 3 Millimeter. Eine Luftfederung wie beim Hauptkonkurrenten, der Mercedes E-Klasse, gibt es nicht. Die Kunden haben die Wahl zwischen einem Standard- einem Sport- und einem adaptiven Fahrwerk.

Dafür kann BMWs Integral-Aktiv-Lenkung, also die mitlenkende Hinterachse, erstmals mit Allrad-Antrieb und Sportfahrwerk samt Tieferlegung kombiniert werden. Eine Premiere ist außerdem die elektromechanische Wankstabilisierung. Im Vergleich zur bisherigen hydraulischen Rollstabilisierung arbeitet sie schneller, ist leichter und verbraucht weniger Energie.

Die Assistenzsysteme

Zum Techniker wurde der 5er in den Augen von Florian Moser mit der E60-Generation: „Mit der geschwindigkeitsabhängigen Aktivlenkung hat BMW 2003 im E60 als weltweit erster Hersteller ein elektronisch gesteuertes Lenksystem mit variabler Übersetzung angeboten. Das war aber nicht die einzige Neuerung beim E60. 2004 kam unser Head-up-Display in den 5er, 2007 das Efficient Dynamics Paket.“ Und der Neue?

Bei dem geht es vor allem darum, dem Fahrer vieles abzunehmen. Lenk- und Spurführungsassistent funktionieren bis 210 km/h und sollen auch bei schlechten Fahrbahnmarkierungen präzise arbeiten. Außerdem beobachtet der Stauassistent beide Vordermänner. Zwischen 70 und 180 km/h kann der 5er beim Betätigen des Blinkers automatisch die Spur wechseln.

Einparken per Schlüssel, das kann jetzt auch der 5er Einparken per Schlüssel, das kann jetzt auch der 5er Quelle: BMW Dazu gibt es einen Ausweichassistenten, der bei Gefahrensituationen das Ausweichmanöver unterstützt, Seitenkollisionswarner und eine Car-to-Car-Kommunikation mit anderen BMWs: Unfälle, Pannen oder Glatteis können an andere 5er gemeldet werden. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden erkannt und vom Tempomat übernommen.

Als Highlights für die Generation Smartphone parkt der 5er, wie der 7er, per Display-Schlüssel ein. Das Infotainment kann per Sprach-, Touch und Gestensteuerung bedient werden, die Elemente auf dem 10,25-Zoll-Bildschirm sind frei konfigurierbar. Das mehrfarbige Head-Up-Display, das beim E60 noch komplett neu war, wächst um 70 Prozent, im Vergleich zum direkten Vorgänger F10.

Der Basispreis

Insgesamt 7,6 Millionen 5er hat BMW bisher verkauft. Ab 11. Februar 2017 tritt der Neue an. Der Einstiegspreis des 520d beträgt dann 45.200 Euro, das sind 2.000 Euro mehr als bisher. Allerdings mit etwas mehr Serien-Ausstattung: 17-Zöller, Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer und das Navigations-System Business mit Connected Services gehören zu Serie. Alle Diesel fahren jetzt mit SCR-Abgasreinigung.

Der Kombi könnte bereits im März 2017 vorgestellt werden. „Heute ist das kaum vorstellbar, dass es den 5er zwei Generationen ohne Touring gab. Aber bis 1991 war das so“, erklärt BMW-Mann Moser. „Das Ziel war, einen typischen BMW der oberen Mittelklasse mit viel Platz und schickem Design zu bauen. Dann brachte der E34 die Kombi-Variante – übrigens auch als M5.“ Dass es die beim neuen G30 geben wird, bezweifeln wir allerdings.

 

Avatar von granada2.6
Mercedes
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