Nach acht Jahren Bauzeit überarbeitet Fiat den 500, allerdings nur sehr behutsam. Die schönste Neuerung: Der Kleinstwagen bekommt ein richtiges Handschuhfach.
Turin - Alles soll bleiben, wie es war. Mehr oder weniger. Das wünschten sich laut Fiat die 500er-Kunden. Nichts leichter als das. Nach acht Jahren Bauzeit bringt Fiat deshalb keinen neuen Cinquecento, sondern überarbeitet den Kleinstwagen ganz behutsam. Form und Abmessungen bleiben unverändert, ebenso das Motorenangebot. Das Beste am Facelift: Auch der Einstiegspreis bleibt gleich (12.250 Euro). Quelle: Fiat Von außen sieht man das mittlerweile zweite Facelift für das Modell vor allem im Bereich des Kühlergrills. Aber auch am Heck hat Fiat etwas retuschiert. Die tollste Neuerung im Innenraum ist, dass der 500 ein geschlossenes Handschuhfach bekommt. Das hält Taschentücher und Portemonnaie im bewegten Stadtverkehr an Ort und Stelle. Neu ist auch, dass der 500 serienmäßig einen Navi- und Infotainment-Bildschirm, LED-Tagfahrlicht und ein Multifunktionslenkrad an Bord hat. Mit 69 PS durch die Turiner InnenstadtDer "Nuova Cinquecento" lief 1957 im berühmten alten Werk Lingotto vom Band. Hier im Herzen der alten Fiat-Stadt Turin, wo längst keine Autos mehr vom Band laufen, startete unsere Testfahrt. Einst konnte man auf der legendäre Teststrecke auf dem Dach des Lingotto Erprobungen mit grandioser Aussicht genießen. Heute geht es durch den typisch italienischen Verkehr Turins. Mehr als 1,5 Millionen Mal hat Fiat den 500 seit der Markteinführung 2007 verkauft, mehr als 1,5 Millionen Mal siegte die Sehnsucht nach italienischen Lebensgefühl über so manchen Vernunftgedanken. Für die Testfahrt stand ausschließlich die Top-Ausstattungslinie Lounge zur Verfügung. Das liegt daran, dass mehr als 75 Prozent der deutschen Tifosi bereit sind, mindestens 14.650 Euro zu investieren. Quelle: Fiat Auch wenn man das nicht sieht: Beim Update hat Fiat rund 1.800 Details verbessert. Die Bremsen wurden überarbeitet, die Motoren auf Euro 6 umgestellt. Unser Testwagen fuhr mit Fiats altbewährtem Vierzylinder-Benziner mit 69 PS. Für den Verbrauch innerorts gibt Fiat 6,2 Liter an, ein Wert, der bei unserer Ausfahrt um knapp einen Liter überboten wurde. Die etwas hakelige Fünfgangschaltung verlangt ebenso eine Eingewöhnung wie das Spiel der Lenkung. Dafür schluckte das Fahrwerk Straßenschäden mit Nonchalance. Die Motorengeräusche im Innenraum waren so leise wie einst der Gesang von Paolo Conte. Das trifft auf die wirtschaftlichen, aber durchaus lauten Zweizylinder mit 85 oder 105 PS sicher nicht zu. Dafür passen die Antriebe vermutlich optimal zur Charakteristik des Fiat 500. Ende 2015 wird noch der 1,3-Liter-Turbodiesel nachgereicht. Technische Daten: Fiat 500
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