Deutsche Autokäufer lieben kastenförmige Autos und kaufen häufiger einen Kombi als alle anderen Nationen. Wie teuer ist diese Liebe zur Last?
Berlin/Stuttgart - Die Deutschen fahren auf Kombis ab. Keine andere Nation setzt beim Kaufvertrag häufiger einen Haken vor diese Karosserieform. Laut "Bild" liegt der Anteil der Lademeister bei 20 Prozent. In der Mittelklasse, dem typischen Außendienst- und überhaupt Dienstwagen, Quelle: VW haben sogar zwei von drei Neuwagen die große Klappe am Heck. Der Bestseller unter den Kombis im Jahr 2012 war - Überraschung - der VW Passat Variant. Von 89.333 verkauften Passats hatten 73.926 das kastenförmige und einladende Hinterteil. Platz zwei der beliebtesten Lastesel belegte der Golf Variant mit 45.168 Fahrzeugen. Allerdings ist dies in Anbetracht der Verkaufszahlen von Deutschlands Autoliebling mit 240.702 Neuzulassung im vergangenen Jahr nur ein kleines Stück vom Golf-Kuchen. Beim Audi A4 Avant wiegt der Anteil der Kombis mit 44.078 von 57.633 verkauften Modellen schon deutlich schwerer. Was kostet die Kiste?In der Regel gibt es den großen Kofferraum nicht umsonst. Laut einer Auflistung von "Auto Motor und Sport" liegt der Aufschlag für die kantigere Variante bei maximal 3.200 Euro. Bei dieser Preispolitik macht Mazda nicht mit. Die Japaner verlangen einfach das Gleiche für Kombi und Limousine. Quelle: Mazda Richtig viel Geld für die zusätzliche Luft unterm Dachhimmel verlangt Mercedes für seine E-Klasse. Kombi gewünscht? Das macht 3.213 Euro extra. BMW schlägt auf die 5er-Rechnung 2.950 Euro drauf, falls der Kunde die Touring-Version mit nach Hause nehmen möchte. Der Jaguar XF Sportbrake kostet 2.650 Euro mehr als die Limousine und der Audi A6 Avant lässt sich seinen Namenszusatz und das verlängerte Dach mit 2.350 Euro bezahlen. Für die Kombi-Version des Mercedes CLS muss der Käufer weitere 1.904 Euro zusammenkratzen. Auch bei den Kleinen...Doch nicht nur bei den großen Autos kostet der Kombi mehr Kohle. Auch in den kleineren Klassen wollen die Hersteller Kasse machen, allen voran die Premiummarken. Volvo berechnet für den V60 einen Aufschlag von 1.750 Euro, Mercedes kassiert für die C-Klasse als T-Modell noch einmal 1.666 Euro und Audi schlägt beim A4 Avant 1.650 Euro auf den Kaufpreis drauf. Etwas weniger Extra-Euros für mehr Laderaum verlangt Citroen für den C5 Tourer mit 1.250 Euro. Auch beim Opel Insignia (1.190 Euro) und beim VW Passat (1.025 Euro) halten sich die Zusatzkosten in Grenzen. Der Opel Astra Sportstourer allerdings belastet den Etat mit zusätzlichen 2.100 Euro gegenüber dem Schrägheck. Verhältnismäßig günstig sind die Aufpreise beim Skoda Fabia Combi (600 Euro), Ford Focus Turnier und Seat Ibiza ST (je 800 Euro) sowie Hyundai i40 CW (900 Euro).
Quelle: MOTOR-TALK |