Bei den Zulassungen stellt die BMW GS ihre Konkurrenz seit Jahren in den Schatten. 2015 versuchen die anderen Hersteller erneut, das zu ändern. Mit vielen neuen Modellen.
Köln - BMWs Boxer-GS gibt den Ton im Reiseenduro-Segment an. Allein in Deutschland wurden 2014 mehr als 8.000 der 125 PS starken Modelle zugelassen - die beste Nicht-BMW schaffte nicht die Hälfte. Trotzdem spekulieren fast alle Hersteller weiter auf diesen lukrativen Markt. Das Resultat: 2015 splittet sich das Segment stärker auf als je zuvor. Kawasaki überarbeitet die Versys 650Bei den Mittelklasse-Bikes will Kawasaki seiner bislang glücklosen Versys 650 zu mehr Erfolg verhelfen. Ein von 64 PS auf nun 69 PS erstarkter Zweizylinder-Reihenmotor, eine neue Gabel, ein auf 21 Liter vergrößerter Tank und ein verbessertes Gepäcksystem sollen neben einem ansprechenderem Design die Kundennachfrage erhöhen. Erhältlich ist die Versys 650 ab 7.695 Euro. Stärkster BMW-Widersacher dürfte die Suzuki V-Strom 650 mit identischer Leistung und gleichem Gewicht sein. Die Preisliste beginnt bei 8.390 Euro. Mit dem neuen Sondermodell V-Strom 650 XT setzt Suzuki auf mehr Abenteuer-Feeling. Zum Preis von 8.990 Euro gibt es Drahtspeichen- statt Gußräder sowie mehr Ausstattung. Triumph Tiger 800 XC gegen BMW F 800 GSEtwas höher positioniert sich die Triumph Tiger 800 XC. Der 800 ccm große Dreizylindermotor leistet 95 PS. Dank eines 21 Zoll großen Vorderrades und weitaus längeren Federwegen ist die 218 Kilogramm schwere Tiger auch verhältnismäßig geländegängig. Serienmäßig mit Traktionskontrolle ausgestattet, beginnt die Preisliste bei 10.990 Euro. Mit verbesserter Ausstattung ist die XCx-Version ab 11.790 erhältlich. Platzhirsch in dieser Klasse ist seit Jahren die BMW F 800 GS (85 PS, ab 10.850 Euro). Bei den Reiseenduros unter 1.000 ccm dürfte vor allem die neue Yamaha MT-09 Tracer punkten. 115 PS leistet ihr Dreizylindermotor. Mit einer Halb-Verkleidung, einem Gewicht von 210 Quelle: KTM Kilogramm, LED-Scheinwerfern und einem Preis von 9.595 Euro bietet sie viel Motorrad fürs Geld - auch wenn ihr Offroad-Fähigkeiten vollkommen fehlen. Gleiche Leistung bei KTM, Ducati und BMWIn der großen Klasse der "Sports Adventure Bikes" tritt die technisch nur minimal veränderte Kawasaki Versys 1000 mit neuer Karosserie an. Ihr Vierzylindermotor entwickelt 120 PS. Der Preis für die Versys 1000 liegt bei 12.190 Euro. Weiterer Konkurrent für die neue BMW S 1000 XR (Vierzylinder-Reihenmotor, 160 PS, ab 15.200 Euro) ist die überarbeiteten Multistrada von Ducati. Ihr modifizierter V2-Motor leistet nun ebenfalls 160 PS. Zum Preis ab 16.490 Euro gibt es ein Kurven-ABS serienmäßig. Die Motorleistung von BMW und Ducati ereicht auch die neue KTM 1290 Adventure. Bei ihr gehören unter anderem Kurven-ABS und semiaktives Fahrwerk zum Lieferumfang. Die KTM kostet ab 17.895 Euro. Größere Offroad-Möglichkeiten bietet jedoch die neue KTM 1050 Adventure. Ihr V2-Motor leistet 95 PS, womit eine 48-PS-Drosselung für den Stufenführerschein möglich ist. Der Preis beträgt 12.695 Euro. Nachfolger der Honda Africa TwinDer italienische Motorradhersteller Aprilia schickt die Caponord ins Rennen. Sie bietet einen von 17 auf 19 Zoll vergrößerten Vorderraddurchmesser, Drahtspeichenräder, rustikale Gepäckkoffer sowie einen Motorschutz und ein semiaktives Fahrwerkssystem. Über den Preis und das Auslieferungsdatum macht Aprilia derzeit noch keine Angaben. In der zweiten Jahreshälfte könnte eine bislang nur als Prototyp gezeigte Reiseenduro von Honda auf den Markt kommen. Welchen Namen die Nachfolgerin der einst sehr beliebten Africa Twin tragen wird, ist noch nicht bekannt. Vermutlich wird sie von einem Einliter-Reihenzweizylinder angetrieben, der zirka 100 PS leistet. Der Preis dürfte zwischen 10.000 und 12.000 Euro liegen. |