Viele Hersteller verbauen digitale anstelle analoger Tachos, zumindest optional. Klassische Zeiger oder moderner Screen? Wir befragten die Community. Hier das Resultat.
Berlin – Wir haben Euch gefragt: Digitaler oder analoger Tacho, was gefällt euch besser? Drehzahl und Geschwindigkeit lieber vom Screen, oder muss es die klassische Variante sein – mit echten, analogen Zeigern, die an bedruckten und gestanzten Zahlen vorbeihuschen? Mehr als 3.300 MOTOR-TALKer stimmten ab. Das Ergebnis ist eindeutig und schrammt dicht an der Zweidrittelmehrheit vorbei. 65,3 Prozent bevorzugen die analoge Variante. 32,7 Prozent haben lieber eine digitale Einheit. Die übrigen 2 Prozent wollten sich nicht festlegen, ihre Meinung lieber in die Kommentare schreiben. Geäußert haben sich dort weit mehr: In 668 Einträgen wurde geplaudert und diskutiert, informiert und spekuliert. Mehr Style und weniger ReizQuelle: Volkswagen „Analoge Anzeigen machen einfach den wertigeren Eindruck“ meint etwa Rufus24. Eine reine Digitalanzeige sehe häufig billig aus, pflichten zahlreiche Nutzer bei. Doch die wenigsten lehnen digitale Anzeigen grundsätzlich ab. Einige Daten des Fahrzeuges können gerne digital erscheinen. Nur: bitte nicht die zentralen Parameter. „Mitten drinnen und drum herum darf natürlich gerne ein riesiges Display alles Mögliche bieten. Aber Tempo und Drehzahl muss bei mir analog sein“, ergänzt Courghan. Den Fürsprechern klassischer Armaturen geht es um Stil und Tradition, teilweise auch um Haltbarkeit: Mitunter wird eine schlechtere Haltbarkeit der Digital-Varianten vermutet. Ob was dran ist? Wird sich freilich erst auf lange Sicht herausstellen. Ein weiteres Argument für den analogen Tacho stammt von brruentorfer: „Schauen wir nicht den ganzen Tag schon genug auf irgendwelche Displays oder Monitore?“ Viele MOTOR-TALKer sehen das ähnlich, sprechen von Reizüberflutung. Einige Forscher ebenfalls: Die Fülle an Displays und Bildschirmen im Fahrzeuginnenraum sei ein vorübergehender Trend, sagte etwa ein Panasonic-Techniker gegenüber der Automobilwoche. Er verspricht "Digital Detox" im Cockpit und aufgeräumte Innenräume in den Autos der Zukunft. „Je komplexer die Technik in modernen Fahrzeugen (…) desto einfacher muss die Bedienung sein“, pflichtet ein Multimedia-Experte von Bosch bei. Die Reduktion auf einige wenige Screens sei eine Lösung. Digital-Tachos haben ihre AnhängerQuelle: BMW Digital-Tachos haben ebenso ihre Fans in der MOTOR-TALK-Community. „Ich kann damit meine Anzeigen so einstellen, wie ich will“, argumentiert micha2807. „Digitale Anzeigen sind wesentlich besser, weil man mehr Informationen auf einer bestimmte Menge an Platz unterbringen kann. Eine große Tachoscheibe nimmt massig Platz weg und zeigt nur einen Zahlenwert an“, führt lars789852 an. Individualisierungsmöglichkeiten und Informationsfülle also – zwei häufige Argumente für den Bildschirm hinter dem Lenkrad. Die meisten MOTOR-TALKer wissen recht genau, was sie von einem Digital-Tacho erwarten: Die Darstellung im Stile der gewohnten Rundinstrumente nämlich. Drehzahl und Geschwindigkeit in digitalen Zahlen, das wollen die meisten maximal auf dem Head-up-Display. Außerdem legt ein großer Teil der Community Wert auf eine plastische Darstellung. Ein Digital-Tacho dürfe nicht „flach“ wirken. "Tacho-Kinos" von Lexus, BMW und Audi kommen anWelche Hersteller das besonders gut hinbekommen? Zugegeben, wir zählten nicht einzeln nach. Doch die Systeme von BMW und Lexus stauben in den Kommentaren immer wieder Lob ab. Beide setzen auf eine Kombination aus virtuellen Anzeigen und echten Umrahmungen. Audis Virtual Cockpit hat das nicht. Doch mit dem System aus Ingolstadt scheinen Ringe-Besitzer höchst zufrieden. Weniger gut kommen mitunter die Digital-Tachos von VW und Mercedes an. Der Wolfsburger Screen erlaube weniger Anzeige-Optionen als manche Bildschirme der Konkurrenz. Die im Benz erhältliche Variante wird oft als weniger schick und etwas platt bezeichnet. Gekommen, um zu bleiben?Eine weitere Marke taucht häufig in den Kommentaren auf: Opel. Doch kaum jemand spricht vom Screen eines aktuelleren Autos. Opel experimentierte in den 1980er-Jahren mit digitalen Anzeigen und schwenkte bald auf die klassische Variante zurück. Ob die heutigen Digital-Tachos ebenfalls in einigen Jahren verschwinden? Unwahrscheinlich. Denn die Bauteile bieten den Herstellern Vorteile, weil sie in großer Stückzahl für verschiedene Automodelle bestellt werden können - und dann nur je nach Modell eine eigene Software brauchen. |