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Mercedes S-Klasse W222 Modellpflege 2017 - Die S-Klasse wird (noch) digitaler

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Nach vier Jahren erhält die S-Klasse W222 eine Modellpflege. Die ist zwar optisch kaum zu sehen, soll dem Fahrer aber künftig mehr helfen. Auch bei den Motoren ändert sich was.

Die Mercedes S-Klasse W 222 war von Anfang an ein rollender Assistententräger. Nun kann sie bald noch deutlich mehr: Weiter leuchten, autonomer fahren, autonomer parken. Neue Motoren gibt es auch Die Mercedes S-Klasse W 222 war von Anfang an ein rollender Assistententräger. Nun kann sie bald noch deutlich mehr: Weiter leuchten, autonomer fahren, autonomer parken. Neue Motoren gibt es auch Quelle: Daimler

Shanghai – So richtig alt sieht die S-Klasse noch gar nicht aus. Auch die Assistenzsysteme sind auf der Höhe der Zeit, ebenso wie das Cockpit mit den zwei großen TFT-Monitoren. Kein Grund also, den W222 zu überholen? Nun, in der Oberklasse ist die Luft generell dünn. Und mit dem neuen BMW 7er (G11) und dem nächsten Audi A8 (ab Herbst) wird sie für Mercedes ganz konkret dünner.

Wer der Beste sein will, muss das zuerst in dieser Klasse zeigen. Mercedes hält sich deshalb nicht groß mit optischen Modifizierungen auf, sondern greift tief in die Mechanik und Elektronik des Flaggschiffs ein.

In den Scheinwerfern klimpern nun drei LED-Augenbrauen-Lichtleitern (in der E-Klasse sind es zwei, in der C-Klasse eine). Die Multibeam-LED-Scheinwerfer mit Ultra-Range-Fernlicht leuchten bis zu 650 Meter weit und die Frontschürze sieht moderner aus. Am Heck kommen neue Rückleuchten mit Kristall-Staub-Look und ebenfalls eine geänderte Schürze zum Einsatz. Eine weitere Chromspange, fertig ist das eigentliche Facelift.

Tempomat-Bedienung auf dem Lenkrad: Ein Zugeständnis an amerikanische Kunden Tempomat-Bedienung auf dem Lenkrad: Ein Zugeständnis an amerikanische Kunden Quelle: Daimler Auch im Innenraum überrascht auf den ersten Blick nichts. Das Lenkrad besitzt nun drei Speichen, der Tempomat wird über Lenkradtasten auf der linken Seite bedient. Der typische Hebel links hinterm Lenkrad entfällt: Ein Zugeständnis an amerikanische Kunden, die diesen Hebel zu umständlich fanden. Wie bei der E-Klasse lässt sich das Infotainmentsystem über kleine Touchpads bedienen. Die beiden TFT-Monitore verschmelzen nun hinter einem Deckglas zu einer Bildschirmwand von 2 x 12,3 Zoll Größe. Nach wie vor stehen die drei Stile „Klassisch“, „Sportlich“ und „Progressiv“ zur Auswahl. So weit, so bekannt.

Die Assistenten können mehr

Es sind die verborgenen Dinge, die überraschen. Die neue „Energizing Komfortsteuerung“ kombiniert Innenlicht, Musik, Heizung, Massage, Sitzheizung, Belüftung und Duft zu sechs speziellen Wellness-Programmen. Die Programme dauern 10 Minuten und heißen Frische, Wärme, Vitalität, Freude, Behaglichkeit oder Training. Zu jedem Programm gehören fünf Lieder, über das Mediainterface lassen sich weitere nachladen. Je nach beats per minute (bpm) werden sie dem jeweiligen Programm zugeordnet. Eine Spielerei, die vor allem für asiatische Kunden interessant sein dürfte.

Handfester ist der Einsatz neuer Sensoren und Kameras sowie deren Verknüpfung mit den Assistenten. Die automatische Abstandsregelung „Distronic“ greift nun auf Here-Karteninfos aus dem Navi zurück. Vor scharfen Kurven, Kreuzungen, Kreisverkehren und Mautstellen bremst der Benz bei aktivierter „Distronic“ selbständig ab, der Fahrer muss nur lenken. Danach beschleunigt die S-Klasse automatisch wieder auf die alte Geschwindigkeit.

Die Beschleunigung der S-Klasse passt sich dem jeweiligen Fahrprofil (Sport, Sport +, Eco, Comfort, Individual) an. Der aktive Geschwindigkeitsassistent erkennt Tempolimits mit Hilfe des Navis und der Kameras und bremst das Auto automatisch ein. Das vorausschauende Fahrwerk „Magic Body Control“ inklusive Curve-Funktion gleicht nun Wankbewegungen bis zu 2,65 Grad in Kurven aus.

Im Stau kann der Benz eine halbe Minute stehen, bevor er selbst wieder anfährt. Die Fahrspur wechselt er auf mehrspurigen Straßen nach einem Tipp auf den Blinkerhebel selbst. Einparken lässt sich die S-Klasse jetzt mit einer App auf dem Smartphone. Vieles davon plant oder bietet die Konkurrenz auch. Mercedes will sichtbar wieder aufholen und wo möglich ein paar Meter davonfahren.

Neue Hightech-Assistenten, mehr Licht, neue Motoren: Gegen BMW 7er und Audi A8 rüstet die S-Klasse auf Neue Hightech-Assistenten, mehr Licht, neue Motoren: Gegen BMW 7er und Audi A8 rüstet die S-Klasse auf Quelle: Daimler

Die neuen Motoren

Zum neuen Wein in alten Schläuchen zählen auch die Motoren. Zum Markstart stehen vier Antriebe zur Wahl, alle mit dem Allradantrieb 4Matic. Darunter fallen die beiden neuen 3,0-Liter-Sechszylinderdiesel-Biturbos S350d (286 PS, 600 Nm) und S400d (340 PS und 700 Nm). Der kleine Diesel soll im NEZF 5,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen, der nun stärkste Mercedes-Diesel S400d 5,6 Liter.

Erstmals gibt es einen S560 mit 4,0-Liter-V8 und 469 PS sowie 700 Newtonmeter Drehmoment. Zum Spritsparen schaltet der V8, wenn nötig, vier Zylinder ab. So soll er auf 100 Kilometern 8,5 Liter verbrauchen. Der 4,0-Liter-V8 steckt auch im Mercedes-AMG S63, dort nun mit 612 PS sowie 900 Newtonmeter. Der nächste Zwölfzylinder heißt bald S680, der Plug-in-Hybrid wahrscheinlich wieder S400.

Moment: S560? Er soll die Lücke zwischen 600er und 500er schließen. Denn wahrscheinlich wird der nächste 500er keinen V8 mehr unter der Haube haben, sondern einen aufgeladenen 3,0-Liter-Sechszylinder-Biturbo (M256). Dann mit 48 Volt mit integriertem Startergenerator (ISG) und elektrischem Zusatzverdichter, der dem Benziner zusätzlichen Druck verleiht.

Ab Mai 2017 steht die neue S-Klasse im Handel. Genaue Preise nennt Mercedes noch nicht. Der Vorgänger kostet als Diesel-Hybrid S300h mindestens 82.229 Euro und liegt damit unterhalb des Audi A8 (derzeit noch ab 84.000 Euro), BMW 7er (84.800 Euro) und Lexus LS (112.000 Euro). Der S350d 4Matic kostet derzeit 86.037 Euro – der Neue wird bestimmt nicht günstiger.

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