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Audi RS3: Fahrbericht - Die schnellste Rennsemmel im Hot-Hatch-Land

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Jedes PS zählt: Der Audi RS3 leistet 367 PS und damit 7 mehr als der bislang stärkste Kompaktsportler auf dem Markt. Auch bei der Zahl der Zylinder geht er einen eigenen Weg.

Der Audi RS3 Sportback leistet 367 PS Der Audi RS3 Sportback leistet 367 PS Quelle: Audi

Vallelunga/Italien - Gegen diesen Sound können sich die Härchen auf dem Unterarm nicht wehren: Ein kehliges Röcheln aus zwei Auspuffrohren, gekonnt komponiert aus einem Fünfzylinder. Produziert wird das Geräusch vom RS3 Sportback, dem Kleinsten aus dem RS-Portfolio und dem Prunkstück der A3-Reihe. Anfang des Jahres durften wir ihn bereits auf Eis testen. Jetzt fuhren wir den Kompaktwagen auf Asphalt.

Im RS3 steckt der stärkste Fünfzylinder, den Audi je in einen RS gebaut hat. Das Aggregat schöpft aus 2,5 Litern Hubraum 367 PS. Damit setzt er einen neuen Bestwert im Segment der Kompaktsportler, dem sich auch der Mercedes A45 AMG (360 PS) geschlagen geben muss. Seat Leon Cupra (280 PS), VW Golf R (300 PS) und die bald erscheinende Neuauflage des Ford Focus RS (320 PS) würden dem Ingolstädter im Autoquartett ebenfalls unterliegen.

Fünf Zylinder und keine Sound-Unterstützung

Die zweite Generation des Audi RS3 Sportback kommt im Juni auf den Markt, für mindestens 52.700 Euro Die zweite Generation des Audi RS3 Sportback kommt im Juni auf den Markt, für mindestens 52.700 Euro Quelle: Audi Starke Fünfzylinder haben bei Audi Tradition. Neben dem ersten RS-Modell – den RS2 von 1994 – wurden in den 80er-Jahren Rallyeautos, Tourenwagen und Serienmodelle von Fünfzylindern angetrieben. Sein Comeback gab der Motor mit den fünf Brennkammern 2009 im Audi TT RS, 2011 trieb er den ersten RS3 Sportback an, der lediglich 1,5 Jahre auf dem Markt war. In den RS Q3 zog er 2013 ein.

Die zweite Generation des RS3 Sportback wird von einer neuen Ausbaustufe des aufgeladenen Fünfzylinders angetrieben. Beim Start des Motors hört man ein tiefes Grollen im Innenraum. Tritt man aufs Gas, zieht der Audi ohne Traktionsverlust nach vorn und presst seine Insassen in die gesteppten Sitze. Das Aggregat hämmert so herrlich, dass die Nackenhaare eine spontane La-Ola-Welle veranstalten. Übrigens: Der Sound der fünf Zylinder ist nicht künstlich komponiert; kein Soundgenerator muss wie bei Golf R oder anderen Vierzylinder-Kompaktsportlern nachhelfen.

Die Kraft des Motors ist auch im unteren Drehzahlbereich präsent. Der nur als Fünftürer erhältliche RS3 sprintet in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Trotz der hohen Leistung lässt sich der RS3 jederzeit gut beherrschen und reagiert schnell auf Befehle, die dem Auto über das Alcantara-Lenkrad vermittelt werden.

Gegen Aufpreis: Kohlefaser-Keramik-Bremsscheiben

Das Sportlenkrad des Audi RS3 ist zum Teil mit Alcantara bezogen Das Sportlenkrad des Audi RS3 ist zum Teil mit Alcantara bezogen Quelle: Audi Die Kraft des Fünfzylinders wird von einer Siebengang-Automatik an alle vier Räder geleitet, sie kann auch über Schaltwippen am Lenkrad bedient werden. Zur Zähmung seiner Kraft hat der RS3 eine überzeugende Bremsanlage mit einem festen Druckpunkt. Gegen einen Preisaufschlag liefert Audi Bremsscheiben aus Kohlefaser-Keramik – laut Hersteller eine Neuheit in der Kompaktklasse. Ein Manko des Sportlers ist die schlechte Sicht nach hinten, die vor allem den kleinen Rückspiegeln geschuldet ist. Doch wen interessiert schon, was hinter dem RS3 passiert?

Der Sportler fährt serienmäßig bis zu 250 km/h schnell. Wer 1.500 Euro übrig hat, kann die Höchstgeschwindigkeit ab Werk auf Tempo 280 erhöhen lassen. Den vom Hersteller angegebenen 8,1 Liter Normverbrauch konnten wir nicht erreichen - bei unserer kräftezehrenden Ausfahrt schluckte der Motor rund 13 Liter.

Audi RS3 Sportback: 52.700 Euro

Audi RS3: 0-100 km/h in 4,3 Sekunden Audi RS3: 0-100 km/h in 4,3 Sekunden Quelle: Audi Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der RS3 rund 55 Kilo abgespeckt und wiegt nun 1.520 Kilogramm. Vergrößerte seitliche Lufteinlässe, breitere Backen, Seitenschweller, eine zweiflutige Abgasablage am Heck und die RS-typischen Spiegelgehäuse und Aluminiumoptik unterscheiden den Boliden von seinen braven Brüdern. Innen gibt es rote Akzente – beispielsweise am Gurt. Sportsitze und Bezüge aus Alcantara sind Serie. Gegen Aufpreis gibt es sieben Kilo leichtere Schalensitze.

Beim Preis wird es exklusiv: Der RS3 Sportback kostet mindestens 52.700 Euro, wenn er ab Juni in den Handel kommt. Viel Geld für ein Auto, das sportliche Ambitionen mit etwas Familientauglichkeit verbinden will. Mercedes-Benz schreibt auf die Preisschilder seines A45 AMG mindestens 50.158 Euro, während BMW M135i mit Reihensechszylinder 44.900 Euro (mit Automatik) aufruft.

Technische Daten: Audi RS3 Sportback

  • Motor: 2,5-Liter-Fünfzylinder-Benziner
  • Leisung: 270 kW/367 PS
  • max. Drehmoment: 465 Nm bei U/min
  • 0 – 100 km: 4,3 s
  • Vmx: 250 km/h (optional 280 km/h)
  • Normverbrauch: 8,1 Liter
  • CO2-Ausstoß: 189 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6
  • Preis: ab 52.700 Euro

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