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Dobrindt: Abgasuntersuchung mit Endrohrmessung - Die Sonde kommt wieder ins Endrohr

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Alles auf Anfang bei der Abgasuntersuchung: Bundesverkehrsminister Dobrindt hält die digitale Prüfung für nicht ausreichend. Die Endrohrsonde soll wieder messen.

Bald prüft bei allen Autos eine Sonde die Abgase (Symbolbild) Bald prüft bei allen Autos eine Sonde die Abgase (Symbolbild) Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin – Die meisten Fahrzeuge messen ihre Abgase heute selbst: Autos ab Baujahr 2006 werden bei der Abgasuntersuchung in der Regel nur digital überprüft. Ein Diagnosegerät liest Fehlermeldungen in den Steuergeräten des Autos aus („OBD-Messung“). Treten hierbei keine Unregelmäßigkeiten auf, gilt die Abgasprüfung als bestanden.

Bald soll jedoch eine manuelle Messung dazukommen. Alexander Dobrindt will grundsätzlich eine Kontrolle per Endrohrsonde einführen. „Wir brauchen die verpflichtende Endrohrmessung", zitiert der „Kfz-Betrieb" den Bundesverkehrsminister.

Diese Art der Messung wird bei älteren Fahrzeugen durchgeführt. Ein spezielles Gerät misst den Schadstoffgehalt im Abgas und überprüft die korrekte Funktion der Lambdasonde. Gemessen wird im Endrohr der Abgasanlage („Endrohrmessung“, „Emissionsmessung“). Fahrzeuge ab Baujahr 2006 werden so nur geprüft, falls bei der Diagnose Fehler auftreten. Das sind etwa 15 Prozent jener Autos.

Abgasuntersuchung: Bald immer mit Endrohrmessung

Doch während der Selbstdiagnose werden nicht alle Fehler erkannt. Der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) stellte 2015 eine überraschend geringe Fehlerquote fest, wenn sich der Prüfer auf die Sensoren der Autos verlässt. In der Projektgemeinschaft „Emission Check 2020“ wurden 1.750 Fahrzeuge untersucht. Nur 1,9 Prozent der digital geprüften Autos zeigten Fehler an. Gemeinsam mit einer Auspuffmessung stieg die Quote auf 7,1 Prozent. Hochgerechnet fahren in Deutschland eine Million Autos mit schlechten Abgaswerten.

Hinzu kommt die Möglichkeit der Manipulation. Tuning-Betriebe bieten die Entfernung von Teilen der Abgasnachbehandlung an. Die Prüfung der entsprechenden Elemente wird aus der Software entfernt, es treten beim Auslesen keine Fehler auf. Solche Umbauten sind nicht zulässig, fallen bei der OBD-Prüfung aber nicht auf - bei der Endrohrprüfung schon.

Die Abgasuntersuchung ist mittlerweile fester Teil der Hauptuntersuchung (HU). Durch die zusätzliche Messung wird die HU etwas teurer: Ein Sprecher des TÜV Süd sagte auf Anfrage von MOTOR-TALK, dass der Preis von 94,90 (ohne Endrohrmessung) auf 102,10 Euro (mit Endrohrmessung) steigt – ein Aufpreis von 7,20 Euro. Beim TÜV Nord steigt der Preis um 5,00 Euro (Beispiel Berlin: 93,00 zu 98,00 Euro).

Dieser Aufpreis ist ohnehin fällig, wenn die OBD-Diagnose nicht gelingt oder Fehler anzeigt. Fahrzeuge vor Baujahr 2006 zahlen immer den hohen Preis, für sie ändert sich nichts.

Update 10.02.2017: Die Änderungen sollen am 1. Juli 2017 in Kraft treten.

Hintergrund: 2015 fielen 275.000 Fahrzeuge durch die AU

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