Zu den Dingen, die Renault gut kann, gehören Elektroautos und Formel-1-Motoren. Ob der verrückte Formel-1-Twizy deshalb eine gute Idee ist?
Brühl - Das kann eigentlich nur ein Gag sein, aber laut Renault ist er trotzdem fahrfähig. Renault hat den Stadtfloh Twizy mit Technik aus Sebastian Vettels Formel-1-Boliden aufgerüstet. So wird aus dem knuffigen Kleinfahrzeug ein ganz rasanter Zwerg. Heckflügel, Karbon-Karosserieteile und Slick-Reifen mit Formel-1-Know-how helfen dabei, die Energie auf die Straße zu bringen. Kers-System in anderer FahrzeugklasseBei Renault weiß man natürlich, dass dieses Auto niemand ernst nimmt. Das könnte aber ein Fehler sein, sagt Renault-Sport-Präsident Jean-Michel Jalinier. Seine Botschaft: Renault hat es geschafft, eine so komplexe Technologie wie das Kers-System in einen völlig anderen Fahrzeugtyp zu integrieren. Nur dass das System im Twizy keinen Verbrenner, sondern einen kleinen Elektromotor unterstützt. So funktioniert Kers im Twizy Wichtiger Unterschied zur Formel 1: Der Twizy ist zu langsam, um beim Bremsen genug Energie zu erzeugen. Deshalb zweigt sich das Kers-System seine Kraft vom Vortrieb ab, vergleichbar einem Fahrrad-Dynamo. Per Boost wird der Prozess umgekehrt, und 14 Sekunden lang stehen zusätzliche 82 PS zur Verfügung. Dabei entstehen Drehzahlen bis zu 36.000 1/min im Generator. Um Überhitzen zu verhindern, wurden zusätzlich eine Wasserkühlung, ein Hochdruck-Schmiersystem und verstärkte Lager integriert. Wir finden: Auch, wenn man diesen Twizy wohl nie auf der Straße sehen wird, besitzt er doch interessante Qualitäten. Für den Ernstfall wird Sebastian Vettel aber wohl weiter sein gewohntes Arbeitsgerät bevorzugen.
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