Marco Schrittwiesers 84er Käfer mit dem treffenden Namen Lowbug, war nicht immer so schön wie heute. Der Umbau dieses außergewöhnlichen Gefährts kostete viel Zeit und Nerven, doch das Ergebnis ist einzigartig. Als Marco Schrittwieser im Januar 1999 einen nahezu schrottreifen VW Käfer 1200 L Baujahr 1984 zu einem Preis von knapp 350 Euro erwarb, fragte er sich noch, wozu er das Geld eigentlich ausgegeben hatte. Wenn man den Mexiko Käfer im Vergleich zu damals im heutigen Zustand sieht, ist kaum noch zu erahnen, was für ein Häufchen Elend er einst war. Da Marco weder Zeit noch Mühen scheute, wurde der Käfer in zwei Umbaustufen in den Zustand versetzt, in dem die Szene ihn heute kennt. Ein leichter Frontschaden rechts, nicht mehr zu gebrauchende Bremsen, Rost wohin das Auge blickt. Der Ersteindruck des 1200er Mexikaners war alles andere als ermutigend. Nach knapp zwei Monaten intensiver Arbeit und kleineren Einkäufen war der Käfer wieder in einer etwas besseren Verfassung. Die Jahre 2000-2004 – Hart aber Herzlich Die erste richtige Umbaustufe des Bug startete im Jahr 2000. Nach etwa zwei Jahren harter Arbeit hatte sich einiges geändert am Käfer - äußerlich wie auch innerlich. Tief, breit, hart, diese drei Worte beschreiben die Jahre 2000 bis 2004 wohl am treffendsten. Doch Marco war auch damit nicht zufrieden. Er wollte mehr aus seinem Käfer machen und schmiedete Pläne für den Lowbug. Der Startschuss für die aktuelle Umbauphase fiel am 27.Oktober 2004 und sollte nicht weniger als 3,5 Jahre und 3700 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen! Phase 2 – Der Lowbug Nach so viel investierter Arbeit in den vorigen Jahren sollte das gute Stück also schon wieder in seine Einzelteile zerlegt werden. Also ab in die Werkstatt und erst einmal alle Bauteile demontieren, die nicht zur Rohkarosse gehören. Nach stundenlanger Quälerei mit allerlei korrosions- und alterungsbedingten Problemen steht das Häuschen nun verladefertig in der Werkstatt und wartet darauf dem Sandstrahler einen Besuch abzustatten. Nach dem Sandstrahlen wird das ganze Ausmaß der Zerstörung erkennbar. Direkt im Anschluss an das Sandstrahlen gleich Grundieren - jetzt hat der Rost keine Chance mehr. Nun war es an der Zeit sich der Bodengruppe und dem Motor zu widmen. Der Ausgangszustand sieht noch etwas wüst aus, aber das sollte sich im Laufe der nächsten Zeit ändern. Alle Bauteile der Bodengruppe wurden penibel gereinigt (Drahtbürste, Sandstrahler), teilweise lackiert und für alle Teile für die es keine Rettung gab, wurde Ersatz besorgt. Motor und Getriebe wurden rot lackiert, Lichtmaschine, Gebläsekasten und Zylinderabdeckbleche erstrahlen jetzt in neuem Chrom-Glanz und trotz diverser Passschwierigkeiten steht der Motor nach vollständiger Instandsetzung besser da, als zu dem Zeitpunkt, als dieser Käfer das Licht der Welt erblickte. Die Heckpartie lässt erste Veränderungen erahnen. Aber jetzt geht es erst zum Schweißen.Das Ovali-Fenster ist eingeschweißt und auch alle anderen Schweißarbeiten sind abgeschlossen. Langsam sieht er schon fast wieder aus wie ein Käfer. Darauf folgten Karosseriearbeiten an den Kotflügeln, den Türen, den Stoßstangen und überall da, wo Nachholbedarf bestand. Die Bodengruppe ist fertig zusammengebaut, der Motor ist montiert, und langsam kommt der Käfer dem Look näher, den er tragen soll. In puncto Karosserie fehlt jetzt noch die Farbe. Die Wahl fiel hierbei auf eine Kawasaki Z1000 Orange und Reinweiß mit einem leichten blauen Schnee-Glitzereffekt und einem Tribal-Airbrush.Endlich sind Motor und Karosserie wieder vereint und es sieht besser aus denn je zuvor. Im Innenraum des Käfers entspricht wohl kaum noch etwas dem Original.GFK-Ausbau im Innenraum in der Bauphase…… und nach vollendeter Arbeit.Doorboards nach erster Bearbeitung.Die Doorboards nach der Fertigstellung mit gestepptem Echtlederbezug und lackierten Lautsprecherblenden.Porsche Sitze in Echtleder, Lackiertes Armaturenbrett, modifizierter Tacho, neuer Schalt- und HandbremshebelIm Beifahrerfußraum versenkte Playstation zur Befriedigung des Spieltriebs mit in Wagenfarbe lackiertem Controller. Jetzt müssen nur noch alle fehlenden Teile, wie Türen, Kotflügel, Motorhaube, Fronthaube und Scheiben, montiert und ausgerichtet werden und dann kann der Lowbug die Showbühnen betreten. Der Lowbug ist fertig. Nach einer gefühlten Ewigkeit erstrahlt der Käfer Baujahr ’84 in einem nie bekannten Glanz und zieht die Blicke auf sich wie kein Anderer. Stolz wie Oscar präsentiert Marco seinen Lowbug, wozu er bei diesem Ergebnis aber auch allen Grund hat.
Quelle: Tuningsuche |
verfasst am 10.02.2011
17
Standspurpirat15328