An der Diagnose-Schnittstelle neuer Autos arbeiten normalerweise nur Werkstätten und erfahrene Schrauber. Diese App übersetzt Fehlercodes für jeden.
Berlin – Auf Kickstarter haben sie ihr Ziel schon erreicht: Das Startup Pace hat mehr als 300.000 Euro von privaten Unterstützern eingesammelt. Nach 24 Stunden hatten die Nutzer bereits 125.000 Euro gespendet. Ziel waren ursprünglich 50.000 Euro. Mit dem Geld wollen die neun Pace-Mitarbeiter Autos und Handys verbinden: Per Bluetooth-Sender kommuniziert der Datenbus moderner Fahrzeuge mit dem Smartphone. Eine App wertet die Daten aus. Pace-App: Fehler auslesen und Tankstellen findenQuelle: Pace Ähnliche Geräte und Apps gibt es bereits mit unterschiedlichen Funktionen und in vielen Preisklassen. Pace soll mehr können als viele andere. Die Macher versprechen unter anderem eine Tankstellenempfehlung, wenn der Sprit knapp wird, und ein automatisches Fahrtenbuch. Das erfülle alle Anforderungen des Finanzamtes. Die wichtigste Funktion für viele MOTOR-TALKer: Die Pace-App versteht Fehlercodes und übersetzt sie in klare Aussagen. Sie kann sogar Fehlerspeicher löschen – die Software umprogrammieren kann sie aber nicht. Die relevanten Daten liest der sogenannte „Pace Link“ an der Diagnose-Schnittstelle aus. Per Bluetooth gelangen die Daten ans Smartphone. Pace verwendet ein stromsparendes Protokoll, eine zweite Bluetooth-Verbindung zur Freisprecheinrichtung sei gleichzeitig möglich. Die Pace-App speichert die meisten Daten aus dem Bordcomputer, zum Beispiel Außentemperatur, Verbrauch und Reichweite. Ein Bewegungssensor erkennt Unfälle und ruft im Notfall selbstständig die Polizei. Lässt der Fahrstil an Effizienz vermissen, bemerkt die App das und gibt Spritspar-Tipps. Außerdem speichert sie den Standort des Autos. Datenbanken anderer Anbieter liefern Informationen über Staus und Spritpreise in der Nähe. OBD2-App ab Mai 2016Laut Hersteller-Angaben kommuniziert Pace mit fast allen Fahrzeugen, die über eine OBD2-Schnittstelle verfügen. Ausgenommen sind ältere Modelle des VW-Konzerns, zum Beispiel Audi A3 der ersten Generation, VW Golf 4, einige VW Sharan und der Baugleiche Ford Galaxy. Die arbeiten mit einem nicht kompatiblen Protokoll („KW 1281“). Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis zum 10. April 2016. Dort kosten die Geräte aktuell 89 Euro. Die Serienfertigung soll im Mai 2016 beginnen, der Preis steigt dann auf 119 Euro. |