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RC-Auto-Ratgeber: Ferngesteuerte Modellautos - Diese Autos benötigen Übung, aber keinen Führerschein

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Noch kein Weihnachtsgeschenk? Hier eine Idee. Funkferngesteuerte Modellautos bieten eine riesige Auswahl, können aber auch ins Geld gehen.

Wer das Autofahren mit so einem ferngelenkten Lamborghini Countach im Maßstab 1:16 lernt, wird auch später kein schlechter Mensch Wer das Autofahren mit so einem ferngelenkten Lamborghini Countach im Maßstab 1:16 lernt, wird auch später kein schlechter Mensch Quelle: Portal-Manufaktur

Hamburg - Der kleine Buggy hält voll drauf, in Sekundenbruchteilen muss ich reagieren. Tempo 50 kann in einer Einkaufspassage sehr, sehr schnell sein. Also: Lenken, jetzt! Doch der Steuerimpuls führt zu einem veritablen Crash. Natürlich hätte man spiegelverkehrt lenken müssen, das gelingt erst mit etwas Übung.

So landet der Flitzer im Schaufenster. Glücklicherweise geht nichts kaputt: Nicht die Glasscheibe, und nicht das kleine, ferngesteuerte Auto. Galten funkferngesteuerte Modellautos lange als reines Kinderspielzeug, sind sie heute ein ernsthaftes Hobby für jung gebliebene. Es gibt Meisterschaften, Panzerschlachten und sogar Autos, die weit über 1.000 Euro kosten können.

Welches Auto unter den Weihnachtsbaum passt? Einer, der diese Frage beantworten kann, ist Dirk Marquard, Inhaber eines Modellsport-Fachgeschäfts. Er erklärt: Einsteigermodelle kosten ab 30 Euro, die Preise reichen bis weit über 1.000 Euro. Darunter sind Baumaschinen, modellgetreue Nachbauten in allen Größen und Fantasiegefährte. Mindestens das erste RC-Auto solle man im Fachgeschäft kaufen, weil Probefahrten im Internet nicht möglich sind.

Die Technik macht den Preis: Hier ist eine Einzelradaufhängung zu sehen, die genau wie beim richtigen Auto funktioniert Die Technik macht den Preis: Hier ist eine Einzelradaufhängung zu sehen, die genau wie beim richtigen Auto funktioniert Quelle: Portal-Manufaktur

Tuningteile zum Nachrüsten

Der Fachhändler sagt: „Man kann Modellautos sowohl in Altersstufen als auch nach ihren Einsatzgebieten unterteilen. Bis etwa sechs Jahre genügen ganz einfache Modellautos, die es ab 30 Euro gibt. Nachteil: Sind sie beschädigt, übersteigt die Reparatur oft den Wert“. Einfachste Technik ermöglicht den niedrigen Preis. Ein kleines Modellauto mit einem einfachen Fahrwerk braucht dann beispielsweise eine glatte Oberfläche.

Wasserfest sind sie die Einsteigermodelle auch nicht, was den Radius auf die Wohnung beschränkt. „Ab etwa acht Jahren kann man dann in den Modellbau einsteigen. Diese Autos kosten rund 150 Euro und sind sehr stabil, mit allen möglichen Zubehör- und Tuningteilen nachzurüsten, leicht zu reparieren und erreichen 50 km/h“, so Marquard.

Ein weiterer Vorteil liege in der aufwändigen Fahrwerkstechnik, erklärt der Verkäufer. Einzelradaufhängungen wie beim großen Vorbild sorgten für eine Straßenlage, die auch Unebenheiten gewachsen ist.

RC-Modelle können meterlang sein

Abweichend vom großen Vorbild besitzen viele Fernlenk-Modelle standardmäßig Vierradantrieb. Wer die Einsatzmöglichkeiten seines Modells weiter erhöhen möchte, greift zu einem geländegängigen Modell. Das sind entweder vorbildgetreue Nachbauten existierender Geländewagen (beispielsweise Toyotas von Tamiya) oder Fantasiegefährte im Buggy-Stil.

Die Letzteren sind als Weihnachtsgeschenk zwar mit 150 Euro nicht ganz billig, aber laut Verkäufer ihr Geld wert. Sie sind nicht zu aufwändig, gleichzeitig aber flexibel genug, um Fahrspaß über längere Zeit zu garantieren. Ab dieser Klasse fächert sich die Modellautowelt nahezu unendlich auf. Da gibt es meterlange Bagger oder aber echte Rennfahrzeuge.

Auf dem rechten Hinterreifen des rund einen Meter langen Benziner-Buggys steht eines der kleinsten RC-Autos überhaupt. Zusammen mit der Fernbedienung passt es in eine Getränkedose Auf dem rechten Hinterreifen des rund einen Meter langen Benziner-Buggys steht eines der kleinsten RC-Autos überhaupt. Zusammen mit der Fernbedienung passt es in eine Getränkedose Quelle: Portal-Manufaktur

Benzinmotoren aufwändig im Unterhalt

Benzingetriebene Fahrzeuge sind ein Fall für Spezialisten: Sie sind wartungsintensiv und werden fast nur im Wettbewerb eingesetzt. Außerdem darf das verwendete Methanol-Benzin erst ab 18 Jahren verkauft werden. Die gleiche Altersgrenze gilt für Panzer, wenn sie – kein Witz – über echte Artillerie verfügen. Diese Modelle sind extrem geländegängig, aber ziemlich langsam. Sie werden daher meistens von erwachsenen Männern gekauft, zu Preisen ab 500 Euro.

Fertigmodelle, die schießen können, beginnen bei 100 Euro. Die Geschosse fliegen bis zu 30 Meter weit. Wer will, kann damit richtig Krieg spielen: Registriert die Infrarottechnik einen Treffer, fallen beim Gegner diverse Funktionen aus. Sicher nichts für jeden. Eine gewisse geistige Reife verlangt auch die Spitzenklasse der Modellautos. Sie kostet ab 400 Euro, bietet feinste Fahrwerkstechnik und erreicht bis zu 100 km/h. Ein derart schnelles Modellauto ist empfindlich und kann bei falscher Bedienung ernsthafte Verletzungen hervorrufen. Das ist dann definitiv nichts mehr für Kinder.

Es existiert auch ein Gebrauchtmarkt

Die günstige Alternative: ein gebrauchtes Modellauto. Dirk Marquard: „Bei bekannten Marken ist nahezu alles reparierbar. Zwei Tipps: Beim Gebrauchtkauf sollte man sich die Antriebswellen anschauen. Ist deren Querstift ausgeschlagen, wurde das Auto hart rangenommen. Und ein Akku mit üblichen 4.000 mAh sollte das Auto rund 25 Minuten antreiben können“.

Die meisten Reparaturfälle landen auf seiner Werkbank, nachdem ein Auto verliehen wurde. Das spiegelverkehrte Lenken, wenn einem das Auto entgegenkommt, erfordert Übung. Die zweite Quelle für Unfälle sind Sprünge. Tatsächlich hat die Drehgeschwindigkeit der Räder auch ohne Bodenkontakt Einfluss auf den Flug. Wer beim Sprung Vollgas gibt, wird mit dem Heck zuerst aufsetzten, wer kein Gas gibt, sorgt für eine Landung auf der Nase.

Text: Portal-Manufaktur / Stephan Hellmund. In Kooperation mit mobile.de

 

 

Quelle: mobile.de

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