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Nach leichtem Anstieg kostet Kraftstoff wieder weniger - Diesel, Benzin und Heizöl wieder billiger

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Bis zum Juni hatte es so ausgesehen, als fände der Sinkflug der Ölpreise ein Ende. Im Juli konnten Autofahrer wieder günstiger tanken, wie internationale und nationale Zahlen zeigen. Wie lange bleiben Öl und Kraftstoffe noch so günstig?

Im Juli fielen die Kosten für Kraftstoffe wieder auf das Niveau wie im Frühling 2016 Im Juli fielen die Kosten für Kraftstoffe wieder auf das Niveau wie im Frühling 2016 Quelle: dpa/Picture Alliance

Berlin/Paris - Autofahrer und Heizölkunden in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern haben im Juli wieder stärker von den geringen Ölpreisen profitiert. Nachdem es in den vier Monaten zuvor Anstiege gegeben hatte, wurden Benzin, Diesel und Heizöl im Hochsommer erneut günstiger. Stellenweise kostete der Liter Diesel nur wenig mehr als einen Euro. Dies geht aus Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris hervor. Auch die Experten des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) meldeten einen solchen Trend.

Nach IEA-Angaben ging der Benzinpreis in der Bundesrepublik zwischen Juni und Juli noch einmal um 1,8 Prozent zurück, verglichen mit dem Vorjahresmonat lag das Minus bei 11,6 Prozent. Deutscher Auto-Diesel verbilligte sich der Organisation zufolge leicht um 0,7 Prozent, im Juli 2015 war er noch 8,5 Prozent teurer. Am stärksten war der Rückgang beim Heizöl - sowohl zum Juni dieses Jahres (-2,5 Prozent) als auch zum Juli des vergangenen Jahres (-16,7 Prozent). In Frankreich, Spanien und Italien war die Entwicklung ähnlich.

Strom teurer, Brennstoffe günstiger

Vor allem Energie dämpfte abermals die Inflation in Deutschland. Laut dem Statistischen Bundesamt waren Energiekosten im Juli 7 Prozent niedriger als vor einem Jahr - besonders Sprit, Heizöl und Gas trugen dazu bei, während sich Strom leicht verteuerte. Insgesamt stiegen die deutschen Verbraucherpreise gemessen am Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent.

Auch die Forscher des HWWI berichteten, dass ihr Rohstoffpreis-Index nach fünf Monaten Aufwärtstrend zuletzt abnahm - von Juni auf Juli in Euro gerechnet um 2,7 Prozent. Wesentlicher Grund: Der Teilindex für Energierohstoffe gab um 3,6 Prozent nach. "Auf dem Ölpreis lasteten die hohen Lagerbestände in einigen Industrieländern und die kräftig ansteigende Ölförderung in Saudi-Arabien, Irak und Iran", erklärten die Ökonomen. Der Iran setzt nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen auf mehr Ölexporte, was das globale Überangebot weiter verschärft.

Hohe Fördermengen sorgen für Überangebot beim Öl

Am Freitag hatten die Rohölpreise zunächst wieder leicht zugelegt. Der saudische Energieminister Khalid Al-Falih brachte laut Analysten erneut Gespräche zwischen Opec-Staaten und Förderländern außerhalb des Kartells zur Stabilisierung der Ölpreise ins Spiel. Die Saudis gehören zu den mächtigsten Mitgliedern der Opec-Gruppe, vielen anderen Ölförderländern schneidet das Preistief aber stärker ins Fleisch - Exporterlöse brechen ein, wichtige Staatseinnahmen fehlen.

Beim Erdgas konnten deutsche Kunden in letzter Zeit ebenfalls sparen. Für das erste Halbjahr hatte das Vergleichsportal Check24 einen Preisrückgang um 3,7 Prozent ermittelt. Der Trend werde jedoch nicht mehr sehr lange anhalten: "Wir sind auf einem historisch niedrigen Niveau, kurzfristig geht es noch runter, dann aber auch wieder rauf."

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