Was kosten Diesel-Nachrüstungen? -
Diesel-Nachrüstungen für 3.000 bis 11.000 Euro?
verfasst am 09.09.2018Wie viel kostet eine Hardware-Nachrüstung für Diesel? Darüber streiten Verkehrs- und Umweltministerium. Auch über mögliche Mehrverbräuche gibt es unterschiedliche Meinungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bis Ende September eine Entscheidung über Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel angekündigt
Quelle: picture alliance / dpa
Berlin - Vor der Entscheidung der Bundesregierung über Hardware-Nachrüstungen an älteren Dieselautos spitzt sich der Streit zwischen Verkehrs- und Umweltministerium zu. Im Fokus stehen die Kosten einer möglichen Nachbesserung der Abgasreinigung am Motor, die in Städten die Luft verbessern und weitere Fahrverbote verhindern soll.
Von 3.000 bis 11.000 Euro ist im Entwurf für den Abschlussbericht einer Expertengruppe die Rede, der am Freitag öffentlich wurde - und im Bundesumweltministerium für Ärger sorgt. Denn dort nennt man Stückzahl-Kosten von 1.000 bis 3.000 Euro. Für die Wirtschaftlichkeit der Nachrüstung würde das einen großen Unterschied machen.
"Es ist erstaunlich, wie sich das Verkehrsministerium einen Expertenbericht zurechtbiegen will, bis er zu seiner Position gegen Hardware-Nachrüstungen passt", sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das SPD-geführte Umweltministerium werde die "Spielereien" des CSU-geführten Verkehrsressorts "nicht akzeptieren und die politischen Veränderungen des Expertenberichts nächste Woche sachlich richtigstellen".
Hohe Mehrverbräuche erwartet
Unterschiedliche Darstellungen gibt es in den beiden Ministerien auch dazu, wie viel zusätzlichen Sprit nachgerüstete Diesel verbrauchen würden. Während in einer Version aus dem Haus von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) von "nahe Null" bis zu sechs Prozent die Rede ist, heißt es in der nun verbreiteten Fassung, es seien Mehrverbräuche bis zehn Prozent zu erwarten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Entscheidung über Hardware-Nachrüstungen bis Ende September angekündigt. Eine Annäherung zwischen Schulze und Verkehrsminister Andreas Scheuer
(CSU) ist aber nicht in Sicht. Sie fordert Nachrüstungen auf Kosten der Autobauer, er ist dagegen. Bisher wird bei mehr als sechs Millionen Dieselautos nur die Motorsoftware so geändert, dass sie im Alltag weniger gesundheitsschädliche Stickoxide ausstoßen.
Quelle: dpa |
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