Der Diesel hat es in Europa weiterhin nicht leicht. In vielen Teilen des Kontinents ist der Dieselanteil im ersten Halbjahr 2018 wieder deutlich gesunken.
Duisburg - Der Diesel hat nicht nur in Deutschland ein Nachfrage-Problem. Sein Marktanteil fällt im Rest Europas, wie eine Studie des Center Automotive Research (CAR) ermittelt hat. In der EU ist der Selbstzünder-Anteil an den Pkw-Neuzulassungen in den ersten sechs Monaten um 8,4 Prozentpunkte auf 36,8 Prozent gesunken. Die größten Einbrüche gab es in Slowenien (minus 15 Prozentpunkte), Spanien (minus 13 Prozentpunkte) und Rumänien (minus 12 Prozentpunkte). Auch in England, Schweden und Litauen verlor der Diesel zweistellig Marktanteile. In Deutschland betrug der Rückgang 9,2 Prozentpunkte. Dem umstrittenen Motor die Treue halten unter anderem die Italiener, wo die Diesel-Quote lediglich um 2,8 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent gesunken ist. Auch in Dänemark und Estland gab es nur geringe Rückgänge. Die Gründe für den europaweiten Abstieg des Diesels sieht das CAR nicht zuletzt als Folge der Abgasskandale und dem damit verbundenen Vertrauensverlust. Dazu kommen drohende Fahrverbote auch außerhalb Deutschlands, die höheren Fahrzeugpreise durch die zusätzliche Abgasreinigungstechnik sowie das damit zusammenhängende sinkenden Angebot an Dieselfahrzeugen. Vor allem in den kleinen Klassen verschwinden Modelle mit Selbstzündermotor, weil sie schlicht zu teuer wären. Die Experten werten die sinkende Dieselnachfrage vor diesem Hintergrund nicht als einmaliges Abrutschen, sondern als strukturelle Veränderung.
Quelle: Sp-x |