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Porsche 911 RSR: GTE-Renner für Le Mans - Dieser Elfer hat ’nen Mittelmotor

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Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Zum Beispiel diesen Porsche mit 911 im Namen und Boxer zwischen den Achsen. Porsche stellt in Los Angeles den neuen 911 RSR vor.

Porsche 911 RSR: Die neue Rennversion steht auf der LA Auto Show Porsche 911 RSR: Die neue Rennversion steht auf der LA Auto Show Quelle: Porsche

Los Angeles – Wer auf die Frage, ob es schon mal einen Porsche 911 mit Mittelmotor gab, mit „Selbstverständlich nicht“ antwortet, der liegt falsch. Zumindest zum Teil. 1998 fuhr der 911 GT1 zum Gesamtsieg in Le Mans – mit einem wassergekühlten Sechszylinder-Biturbo-Boxer zwischen den Achsen. Als wahrer Elfer wurde der GT1 nie anerkannt, schließlich basierte er nicht auf dem Serienmodell.

Beim neuen 911 RSR ist das anders. Auch wenn die Rennversion nicht mehr viel mit einem Serien-Elfer zu tun hat – letztlich stellt er die Basis. Der größte Unterschied beim Rennwagen, der auf der LA Auto Show parkt: Hier sitzt der 4,0-Liter-Sechszylinder-Boxer vor und nicht hinter der Hinterachse.

Der Motor sitzt erstmals vor der Hinterachse, das ermöglicht auch einen größeren Heckdiffusor und damit eine bessere Aerodynamik Der Motor sitzt erstmals vor der Hinterachse, das ermöglicht auch einen größeren Heckdiffusor und damit eine bessere Aerodynamik Quelle: Porsche

510 PS und ein Assistenzsystem

Die Porsche-Ingenieure platzierten das sequenzielle Sechsgang-Getriebe (Magnesiumgehäuse) nicht wie üblich vor, sondern hinter dem Motor. So wird der Porsche RSR zum Heck-Mittelmotor-Auto. Daraus resultiert eine bessere Balance und Ausgeglichenheit des Autos. Andere Teilnehmer in der Rennserie (WEC und IMSA) hatten hier Vorteile gegenüber dem ausgefallenen Heckmotor-Konzept.

Der 4,0-Liter-Sauger mit Direkteinspritzung leistet – abhängig vom Reglement - rund 510 PS. Fahrwerk, Karosseriestruktur, Aerodynamikkonzept und Getriebe wurden neu konstruiert. Das Basisgewicht beträgt nach dem GTE-Reglement von Le Mans mindestens 1.243 Kilogramm.

Die Aerodynamik hat Porsche mit einem großen Heckdiffusor verbessert – dafür war jetzt ausreichend Platz. Dazu kommen ein hängend angebundener Heckflügel und Carbon-Karosserieteile mit Schnellverschlüssen. Auch Veränderungen an der Fahrwerkseinstellung können schneller und einfacher erledigt werden. Neu im RSR ist das Assistenzsystem „Collision Avoid System“. Es soll den Fahrer besser auf die schnelleren LMP1-Rennwagen in Le Mans hinweisen und so zur Vermeidung von Unfällen beitragen.

Zurück in der WEC

Die Renn-Premiere des neuen 911 RSR findet am 28. und 29. Januar 2017 beim Auftakt der amerikanischen IMSA-Serie in Daytona statt. Zwei Werksautos nehmen dazu an der FIA World Endurance Championship (WEC) inklusive der 24 Stunden von Le Mans teil. Ein echtes Comeback. Denn nach dem Abgas-Skandal hatte Porsche in der Saison 2016 ausgesetzt und war nur in Le Mans mitgefahren.

Avatar von granada2.6
Mercedes
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