Hellcat-Motor, SUV-Karosse und verdammt große Bremsen: Jeep zeigt den schnellsten und stärksten Grand Cherokee in New York. Und bringt ihn später nach Deutschland.
New York – Offiziell ist es schon eine Weile. Im Januar 2016 bestätigte Jeep-Chef Mike Manley, dass der FCA-Konzern ein drittes Hellcat-Derivat plant. Der Jeep Grand Cherokee bekommt ein Top-Modell mit Kompressor-V8 und mehr als 700 PS. Ein gutes Jahr später zeigt der Hersteller nun den Grand Cherokee Trackhawk auf der Motor Show in New York. Falls jemand den Namen nicht kennt: Hellcat, das ist so etwas wie ein goldener Siegelring am ausgestreckten Mittelfinger. Konzernschwester Dodge nennt so die stärksten Versionen von Charger und Challenger. Spritverbrauch oder Effizienz sind kein Thema – es geht nur um Power, Sound und Reifenverschleiß. Und davon um jeweils möglichst viel. Jeep Grand Cherokee Trackhawk: Das stärkste SUV der WeltQuelle: Jeep Im Jeep ändert sich das Konzept geringfügig. Schnell, laut und durstig wird er natürlich auch. . Aber er wirkt – obacht – dezenter. Äußerlich ähnelt der stärkste Grand Cherokee nämlich der bisherigen Top-Version SRT8. Von der unterscheidet er sich nur in Details: Eine große Schürze ohne Nebelscheinwerfer und ein Schriftzug sind vergleichsweise zurückhaltende Modifikationen. Vermutlich liegt es daran, dass der aufgepumpte Grand Cherokee gar nicht Hellcat heißt. Der Name bleibt bei Dodge. Jeep nennt den Dicken Trackhawk. In Anlehnung an die Geländeversion Trailhawk soll der Name andeuten, dass er Rennstrecken mag. Den Motor übernimmt Jeep fast unverändert von Dodge. Kolben und Kurbelwelle sind geschmiedet, der Block besteht aus Gusseisen und bekommt zusätzliche Kühltaschen. Ein 2,4-Liter-Kompressor verdichtet die Luft mit 0,8 bar. Ergibt (weiterhin) 707 HP, nach EU-Norm also 717 PS. Kleine Änderungen an der Motorsoftware reduzieren das Drehmoment von 881 auf 875 Newtonmeter. Mehr Power gibt es in keinem anderen SUV - nicht im Porsche Cayenne (570 PS), nicht im Bentley Bentayga (608 PS). Im Trackhawk arbeitet der Hellcat-Motor erstmals mit einem Allradantrieb zusammen. Wellen und Achsen sind zusätzlich verstärkt. Je nach Fahrmodus verteilt sich die Kraft zu 50 („Schnee“), 60 („Auto“) oder 70 Prozent („Track“) auf die Hinterachse. Im Idealfall soll der stärkste Jeep in 3,5 Sekunden auf 60 mph, also etwa 96 km/h, sprinten. Die Viertelmeile absolviert er in 11,6 Sekunden, seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 290 km/h. Tiefer, breiter, schneller und mit großen BremsenQuelle: Jeep Jeep legt den Grand Cherokee Trackhawk 2,5 Zentimeter tiefer und installiert riesige Bremsen. Vorn pressen Sechskolben-Brembo-Sättel die Beläge gegen 40-Zentimeter-Scheiben. Hinten arbeiten Zangen mit vier Kolben an 35-Zentimeter-Scheiben. Die Anlage soll die Blechburg in 34,7 Metern aus 96 km/h zum Stillstand bremsen. Serienmäßig schraubt Jeep Felgen in 10 x 20 Zoll mit 295er Bereifung an die Achsnaben. Gegen Aufpreis stecken Schmiederäder mit gleichen Maßen an den Achsen. Sie wiegen insgesamt sechs Kilogramm weniger. Ab morgen zeigt Jeep das Top-Modell auf der Autoshow in New York. Im vierten Quartal 2017 will der Hersteller die ersten Exemplare des Grand Cherokee Trackhawk ausliefern. Erstmals kommt damit ein Auto mit Hellcat-Motor auf offiziellem Weg nach Deutschland. Möglicherweise streicht Jeep dafür den SRT8. Der Preis ist bisher nicht bekannt. |