London - Ein "S" kann Vieles verändern. Es macht aus Andrea einen Mann, aus dem Wort panisch eine Fremdsprache und aus einem Mini Cooper ein ziemlich flottes Rennauto. Das erste S als Namenszusatz John Rhodes in einem Morris Mini Cooper S von 1966 in Brands Hatch Quelle: Mini
bekam der kleine Brite vor 50 Jahren. Damit fiel der Startschuss für eine rasante Karriere.
Mit Niki Lauda am Steuer fuhr das 70-PS-Auto zunächst in die Berge. Der spätere Formel-1-Weltmeister absolvierte im Mini die ersten Bergrennen seiner Karriere. Auch auf der Rundstrecke bewies der Kleinstwagen seine Talente, zum Beispiel im Jahr 1966 beim Rennen in Brands Hatch.
Zu den wichtigsten Errungenschaften des schnellen Mini gehören jedoch die Siege abseits der Straße. In den Jahren 1964, 1965 und 1967 raste der Cooper S über Schotter und Eis und gewann jeweils die Gesamtwertung bei der Rallye Monte Carlo.
Erst 55, dann 70 PS
Der Cooper S ist das Werk von Mini-Schöpfer Alec Issgonis und dem Sportwagen-Konstrukteur John Cooper. Die beiden wollten den Kleinen ganz groß rausbringen. Denn mit dem vorn quer eingebauten Motor und den kurzen Abmessungen verfügte der Brite über echtes Wiesel-Potenzial.
Zunächst knöpften sich die Herren den Ur-Mini vor, der mit 34 PS über die Straßen fegte, und steigerten Die 2013er-Version hat auffälligere Rückleuchten und eine Chromspange auf der Heckklappe Quelle: Mini
dessen Leistung auf 55 PS. Die Kundschaft mochte den Extra-Schub Zwergen-Power, also legten die beiden nach.
Zwei Jahre später, 1963, raste der Cooper S mit 70 PS von den Produktionsbändern. Für die Leistungssteigerung wurde der Vierzylinder so weit wie möglich aufgebohrt, auf 1.071 Kubikzentimeter, und die Zylinderkopfbefestigung wurde verstärkt.
Damit blieb der Hubraum knapp unter dem Limit für den Rennsporteinsatz. Doch mehr Leistung braucht auch mehr Bremskraft. Deshalb wurden parallel zur Kraft auch die Bremsscheiben vergrößert.
Neu und Alt auf der Strecke
Den 50. Geburtstag des schnellen Mini feierte die Marke – wo schon? – in Großbritannien, auf der Rennstrecke in Brands Hatch. Dort versammelten sich tausende Fans mit all ihren kunterbunten, getunten, lauten oder zersägten Minis – ein automobiles Wirrwarr in Reih und Glied.
Mini gegen Mini - auf der Rennstrecke Brands Hatch batteln sich die Kleinwagen Quelle: Mini
Doch die Mini-Fans kamen nicht nur zum Sehen-und-gesehen-werden nach Brands Hatch. Auch 50 Jahre nach der Premiere ging der Mini Cooper S noch an den Rundkurs-Start. Als Classic und als moderne Variante, als Cooper, Cooper S und John Cooper Works, mit Logos von Austin, Morris oder dem aktuellen Logo.
Die neue Version des Mini Cooper S fährt beispielsweise in der Mini Challenge - einem Kampf der kleinen Giganten. Auf der Straße hat das aktuelle Serienfahrzeug einen 1,6-Liter-Motor unter der Haube, der 184 PS an die Kurbelwelle schickt.
So viel Power lässt die klassischen Modelle wie Autos für sonntägliche Spazierfahrten aussehen. Doch keine Sorge, auch bei 184 PS ist noch nicht Schluss. Die John-Cooper-Works-Version rast mit 211 P jedem S davon. In diesem Sinne: Happy Birthday und auf die nächsten 50 Jahre!