Renault Clio Grandtour: Erste Fahrt

Der sparsamste Diesel im Renault Clio Grandtour schlürft 3,2 Liter pro 100 Kilometer. Mit einer App klappt das sogar im Alltag.

Außen klein, innen groß, vorne sparsam: Der Renault Clio Grandtour bietet viel und trinkt wenig. Quelle: Renault

Granada – Die einfachsten Spritspartricks sind die besten. Das gilt für das Auto wie für den Fahrer. Deshalb bedient sich der Clio Grandtour der üblichen Durstlöscher: Direkteinspritzung, Turbolader, Start-Stopp-Automatik und der leistungsreduzierende Eco-Modus senken den Durchschnittsverbrauch des Clio Grandtour dCi 90 eco2-Diesels auf 3,2 Liter im Normzyklus. Es liegt nun am Fahrer, die Labor-Theorie in Straßen-Praxis umzusetzen.

Auf Wunsch gerne bunt: Der Innenraum lässt sich an die persönlichen Vorlieben anpassen. Große Menschen sitzen etwas beengt. Quelle: Renault

R-Link: Mit der App zum Normverbrauch

Das soll mit dem integrierten Tablet-PC „R-Link“ einfacher werden. Das System hat Zugriff auf alle relevanten Motordaten und hilft mit einer App beim verbrauchsarmen Fahren. Wer vorsichtig mit Gas und Bremse umgeht, den Schwung nutzt und gleitet, der erhält Bonuspunkte. Die errungenen Punkte schwinden bei hohen Drehzahlen und aggressiven Manövern. So entsteht ein spielerischer Anreiz, das Sparpotenzial des Motors voll auszuschöpfen. Auf die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h und die Beschleunigung in 12,1 Sekunden von 0 auf Tempo 100 muss man dann aber verzichten.

Viele weitere Apps lassen bei der Sparfahrt keine Langeweile aufkommen. Der Fahrer kann sich E-Mails vorlesen lassen und über einen Emulator das ruhige Nageln des 1,5er Diesels in echten Renn-Sound verwandeln: Die Lautsprecher geben einen von sechs wählbaren Motorklängen aus, darunter der Cup-Clio und ein Oldtimer. Was nach einer sinnlosen Spielerei klingt, macht im Alltag viel Spaß und funktioniert erstaunlich gut.

Der Renault Clio Grandtour wächst gegenüber der Limousine um 20,4 Zentimeter. Quelle: Renault

Renault Clio Grandtour: sparsam im Flachland

Mit viel Gefühl im Fuß und dem aktivierten Eco-Modus erreicht der Clio Grandtour seinen Normverbrauch von 3,2 Litern pro 100 Kilometer. Allerdings nur bis zum ersten Berg. Ein steiler Hang macht dem 90-PS-Diesel schwer zu schaffen und verführt den Motor zum Saufen. An den Eco-Modus möchte man in dieser Situation nicht einmal denken, denn der drosselt Leistung und Drehmoment.

Bergab schafft es der Clio Grandtour nicht, seinen Flachland-Verbrauch wieder einzuholen. Dafür unterstützt das fein ausbalancierte Fahrwerk rasante Sparmaßnahmen und verhindert, dass vor Kurven wertvolle Bewegungsenergie in den Bremsen verpufft.

h]Transportqualitäten auf hohem Niveau

Viel Platz für Hobbies: In den Clio passen Gegenstände mit bis zu 2,48 Meter Länge. Quelle: Renault Bis zur C-Säule gleicht der Clio Grandtour der Limousine. Dahinter wächst er um gut 20 Zentimeter, die Dachlinie fällt sanfter ab. Das verschafft den Hinterbänklern zwei Finger mehr Kopffreiheit und ermöglicht die Zuladung von 443 Liter Gepäck. Mit umgelegter Rückbank passen 1.380 Liter in den kleinen Kombi. Legt man zusätzlich den Beifahrersitz um, bietet der Clio Platz für sperrige Gegenstände mit bis zu 2,48 Metern Länge. Das reicht für einen Ikea-Kleiderschrank in Originalverpackung.

Die hohe Variabilität kostet bei Renault 1.000 Euro Aufpreis. Damit startet der Clio Grandtour bei 14.200 Euro, also 400 Euro unter dem Vorgänger. Ab dem 6. April bietet Renault den größten Clio mit zwei Benzinern (74 bzw. 90 PS) und zwei Dieseln (75 bzw. 90 PS) an. Später soll ein 120 PS starker 1,2-Liter-Benziner mit dem Doppelkupplungsgetriebe des Clio RS folgen.