Neuzugang für VWs Automuseum: Aus diesem Prototyp wurde später der Audi A2. Gebaut wurde er in Wolfsburg - und nun in Gifhorn restauriert.
Wolfsburg – Nein, nicht jede Autostudie schafft es in den Scheinwerferglanz großer Automessen. Manche verschwinden direkt im Depot – vielleicht, weil ihnen der Glamour fehlt. Oder weil er nicht in die Markenlandschaft eines Konzerns passt. So muss es dieser Studie ergangen sein: Mitte der 1990er entwickelte VW den CC1. Aus dem rundlichen Etwas wurde später ein Audi, nämlich ab 1999 das Serienmodell A2. 1996 übernahm Ingolstadt dessen Entwicklung. In dem 440 Kilogramm leichten Prototyp CC1 erprobte zuvor der VW-Konzern Leichtbautechnik mit Werkstoffen wie Aluminium und Carbon, abgespeckte Motoren, Aerodynamik-Konzepte und Vorläufer der heutigen, konzernweit verwendeten Doppelkupplungsgetriebe. Wenig Leistung = wenig VerbrauchQuelle: Volkswagen Zielvorgabe war ein Verbrauch von weniger als zwei Litern auf 100 Kilometer sowie trotz Fliegengewicht eine gute aktive und passive Sicherheit. Für den Verbrauch setzte VW auf einen 0,9 Liter kleinen Dreizylinder-Saugdiesel mit 35 PS. Ganz so heruntergehungerte Motoren wie im CC1-Prototyp mutete Audi seinen Kunden später nicht zu: 61 PS leistete der sparsamste A2-Antrieb, aus dem Zweiliter-Auto war ein Dreiliter-Auto geworden. Im Normzyklus, versteht sich. Daneben lernte man auch von der Aerodynamik viel für den späteren A2: In den Stoßfänger integrierte Leuchten und abgedeckte Hinterräder schraubten den cw-Wert auf 0,2 herunter. Die Karosserie besteht aus Carbonfaser, der Rahmen aus Aluminium. Ein ruhiges Leben im VW-Archiv hatte der Prototyp nicht. In einem Depot unter Schrott liegend wurde er erst vergessen und dann wiedergefunden, komplett demoliert. Ein Spezialistenteam aus Gifhorn machte sich an die Rekonstruktion. Dabei halfen ehemalige Mitarbeiter von VW. Nun geht der CC1 an einen würdigeren Ort: Im Museum des Autobauers zeigt er den Weg zum Spar-Audi von 1999 auf. |