VW liftet den Sharan. Das kann man allerdings kaum sehen. Deshalb haben wir einen Fachmann gefragt, und der hat uns gezeigt, was alles neu ist. Ein erster Test des Sharan Facelift.
Hannover - Die großen Zeiten von großen Vans sind vorbei. Das liegt zum einen an der nachwachsenden, kleineren Konkurrenz und zum anderen an der sinkenden Zahl an Großfamilien. Peugeot 807 und Citroën C8 gibt es nicht mehr. Und der Renault Espace verlor im vergangenen Jahr in Deutschland 30 Prozent seiner Käufer. VW hält trotzdem am Sharan fest. Kein Wunder. Der Familien-Van wurde 2014 sogar zehn Prozent häufiger abgesetzt als ein Jahr zuvor. Zum 20. Geburtstag bekommt der geräumige VW nun ein Facelift - das man allerdings kaum sehen kann. Um die optischen Neuheiten zu erkennen, sollte man deshalb am besten einen VW-Ingenieur fragen. Quelle: VW Projekt-Manager Uwe Kaufmann verweist auf das Heck, deutet auf die schmaler gewordenen Rückleuchten: „Wir verwenden jetzt LED-Technik, deren Gestaltung deutlich prägnanter als bisher ist“. Das war es schon mit den sichtbaren Veränderungen, wenn man zwei zusätzlich lieferbare Metallic-Farben und eine neu gestaltete Alu-Felge vernachlässigt. Ebenfalls nicht sehen kann man die Neuerungen unter der Haube: Die Motoren wurden um bis zu 15 Prozent sparsamer, zudem gibt es nun mehr Assistenzsysteme und eine bessere Vernetzung mit dem Smartphone. Sharan: Familien, Geschäftsleute, Hobby-SportlerDie zweite Generation des VW Sharan wurde seit ihrer Einführung im Jahr 2010 gut 200.000 Mal verkauft, ist eine ertragreiche Säule im Wolfsburger Modellprogramm und hat eine treue Gefolgschaft. „Nicht nur kinderreiche Familien, auch Geschäftsleute mit häufigen Überlandfahrten oder Hobby-Sportler mit Platzbedarf zählen zur Sharan-Gemeinde“, sagt Kaufmann. Das Sitzkonzept des Sharan bleibt unverändert vielseitig: Der Van kann als Fünfsitzer (885 Liter großer Kofferraum), als Sechssitzer (je zwei Plätze in drei Reihen) oder als Siebensitzer bestellt werden. Er kann also als Riesenkombi ebenso genutzt werden wie als Business-Shuttle oder Familienauto. Im Zwei-Personen-Betrieb wird er sogar zum baumarkttauglichen Transporter und bietet auf der zwei Meter langen Ladefläche 2.430 Liter Stauraum. Alle Motoren des Sharan erfüllen nun Euro 6Quelle: VW Alle fünf lieferbaren Triebwerke erfüllen jetzt die EU-6-Norm, einige haben etwas mehr Leistung und wurden gleichzeitig genügsamer. Da sich weit mehr als 80 Prozent aller Sharan-Käufer bislang für einen Diesel entschieden, stand für die ersten Tests die Version mit dem 150 PS-Diesel bereit, in Kombination mit einer Sechsgang-Doppelkupplungsautomatik. Die zehn zusätzlichen PS im Vergleich zum Vorgänger sind bei der Durchzugskraft aus Kurven heraus und beim Überholen auf der Landstraße durchaus spürbar. Laut Norm verbraucht der Sharan 5,2 Liter auf 100 Kilometern. Bei unserem ersten Test waren es gut zwei Liter mehr, trotz Segelfunktion. Die hilft allerdings nur dann bei Sparen, wenn auch die recht teure Automatik (2.225 Euro) an Bord ist. Damit steigt der Grundpreis auf stolze 37.150 Euro. Mehr fürs Geld: Immerhin hat der Sharan bei der Ausstattung zugelegt. Elektronische Helfer wie Spurhalte- und Toter-Winkel-Assistent sind nun ebenso verfügbar wie ein Abstandsradar oder eine City-Notbremsfunktion. Smartphone-Nutzer können sich über die Vernetzung des Sharan mit iPhone, Samsung-Modellen und Co. freuen. Alle Funktionen des Smartphones können über den zentralen Bildschirm und per Spracheingabe gesteuert werden. Ob SMS, Navi-Programmierung oder Telefonbefehle („Ich will mit meiner Frau telefonieren“). All das kostet allerdings Aufpreis. Quelle: VW All diese Neuerungen sind in Summe weder sensationell noch überraschend, aber sie sind eine gute Basis für den geräumigsten VW nach Bulli und Caddy. VW Sharan 2.0 TDI – Technische Daten
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