Intelligente Autos gibt es schon lange, jetzt folgt das smarte Rad. Es weiß, wann es neue Bremsbeläge braucht, ob der Fahrer einen Unfall hatte oder ob es gestohlen wurde.
Köln - Auf der Fahrradmesse Eurobike (26.-29. August) zeigt der Fahrradhersteller Bulls gemeinsam mit der Deutschen Telekom und dem Motorenhersteller Brose das Rad der Zukunft. Das vollvernetzte Fahrrad kann nicht nur an den Austausch von Verschleißteilen erinnern, sondern auch seinen Diebstahl melden und bei Unfällen Hilfe organisieren. Das Rad basiert auf dem Sturmvogel E Evo. Herzstück bildet eine in den Rahmen integrierte Steuereinheit, ausgestattet mit Prozessor, Bluetooth-Schnittstelle, Bewegungssensor, GPS-Modul und SIM-Karte. Ist der Diebstahl-Sicherheitsmodus im System aktiviert, registriert das Fahrrad jede Form von Bewegung und alarmiert den Nutzer. Dieser kann über die App den Antrieb deaktivieren und gleichzeitig den exakten Ort seines Zweirades an die Polizei weitergeben. E-Call fürs FahrradDurch die Sensoren kann das vernetzte Rad auch Gefahrensituationen erkennen. Wird ungewöhnlich stark gebremst, verbunden mit einer plötzlichen Schräglage des Rades, ruft das System das Smartphone des Fahrers an. Das Gleiche gilt, wenn das Rad plötzlich stehen bleibt und auf die Seite fällt. Reagiert der Fahrer nicht auf den Anruf, wird eine Notruf-Benachrichtigung samt Standort an einen im Vorfeld eingetragenen Notfallkontakt abgesetzt. Davon können vor allem Radler profitieren, die in entlegenen Regionen unterwegs sind. Die Sensoren im Fahrrad erinnern außerdem rechtzeitig an den Austausch von Verschleißteilen wie beispielsweise Bremsbeläge. Das System weiß, wie es um den Ladestand des Akkus bestellt ist, kennt die Anzahl der Ladezyklen und andere Messwerte. Davon können auch Flottenbetreiber profitieren. So lassen sich unter anderem auch Antriebsinspektionen besser vorausplanen. Auf den ersten Blick ist das mit Elektronik ausgestattete Modell nicht als intelligentes Rad erkennbar. Die elektronischen Helfer und Kabel sind alle im Fahrrad integriert. Spätestens 2017 sollen laut Bulls alle notwendigen Bestandteile des vernetzten Fahrrades verfügbar und serienreif sein. Das dazugehörige Sturmvogel E Evo steht im nächsten Jahr beim Händler. |