VW will weg von der zentralistischen Struktur. Helfen soll ein Modell, das Markenchef Diess schon bei BMW nutzte. Ab sofort gibt es bei der Marke vier Gruppen von Autos.
Wolfsburg - Die Kernmarke des VW-Konzerns stellt sich neu auf und will so profitabler werden. Seit Jahresbeginn gibt es bei Volkswagen vier übergeordnete Baureihengruppen mit mehreren Modellreihen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Markenchef Herbert Diess erklärte, VW verspreche sich davon eine "große Beschleunigung" der Entwicklung. Konkret sind bei der Marke VW vier Baureihengruppen gebildet worden: Zur "Small"-Gruppe gehören kleine Fahrzeuge wie Up und Polo sowie zwei kommende kleine Geländewagen. Die Baureihe "Compact" wird auch als Golf-Klasse bezeichnet und beherbergt auch den Tiguan. Das Angebot reicht von Kurzheck- über Stufenhecklimousinen und Kombis bis zu mittelgroßen SUVs. Die Gruppe "Mid- und Fullsize" umfasst Passat, Sharan und Touareg. In der Baureihe "Battery Electric Vehicles" werden Elektrofahrzeuge wie der E-Golf und der nächste Phaeton zusammengefasst. Künftig soll die um E-Autos mit größerer Reichweite erweitert werden. Weniger Zentralismus für VWWie das Fachmagazin "Automobilwoche" berichtet, hatte der frühere BMW-Entwicklungschef Diess bereits in München erfolgreich mit einer ähnlichen Struktur gearbeitet. Die Baureihengruppen erhalten jeweils eigene Experten für die Bereiche Technik, Qualität, Einhaltung der Kosten und Termine. Bisher waren die Verantwortlichkeiten in anderen Unternehmensbereichen verteilt. Die Leiter der Baureihengruppen berichten direkt an Diess. Die Marke VW ist seit längerem ertragsschwach. Die Neuausrichtung ist Teil eines "Kulturwandels", den VW auch als Folge des Abgas-Skandals ausgerufen hat. Dazu zählt, dass die einzelnen Marken des Konzerns mehr Verantwortung bekommen sollen. VW verspricht sich von der Neuordnung auch, dass Eigenverantwortung, Eigeninitiative und Teamgeist gestärkt werden. In der Vergangenheit war Volkswagen stark zentralistisch geführt worden. |