Auf Mitsubishi, Ford und General Motors folgt nun Toyota: Der letzte verbleibende, große Autohersteller stellt seine Produktion in Australien ein.
Sydney - Nach den US-Konzernen General Motors (GM) und Ford will auch der japanische Autobauer Toyota seine Produktion in Australien einstellen. Ende 2017 läuft im Werk in Melbourne das letzte Auto vom Band, teilte Toyota am Montag mit. Rund 2.500 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Arbeitsplatz. Auf dem fünften Kontinent wird es dann keinen großen internationalen Fahrzeughersteller mehr geben. Toyota begründete den Schritt ähnlich wie zuvor Ford und GM: Der Wettbewerb sei zu intensiv, der australische Dollar zu stark und die Produktionskosten zu hoch. "Wir haben alles getan, um unser Geschäft anzupassen, aber Tatsache ist, dass es zu viele Faktoren gibt, die wir nicht kontrollieren können", sagte Toyotas Australien-Chef Max Yasuda. Es sei daher unwirtschaftlich, dort weiter Autos zu bauen. "Für unsere Mitarbeiter ist das eine niederschmetternde Nachricht", räumte er ein. Toyota ist seit 1959 in Australien aktiv. GM und Ford machten es vorIm Dezember hatte bereits GM angekündigt, die Produktion in Australien bis 2017 zu beenden. Dadurch fallen fast 3.000 Arbeitsplätze weg. Der Autobauer hatte unter anderem höhere staatliche Zuschüsse gefordert, die australische Regierung lehnte das jedoch ab. Schon im Mai 2013 hatte Ford bekanntgegeben, die Fertigung in Australien bis 2016 aufzugeben, Mitsubishi hatte sich bereits 2008 zurückgezogen. Nach Angaben der Autoindustrie sind die Personalkosten in Australien doppelt so hoch wie in Europa und viermal so hoch wie in Asien. Australiens Gewerkschaften befürchten, dass nun auch die australische Zulieferindustrie zusammenbricht und so insgesamt Zehntausende Jobs wegbrechen. Im vergangenen Jahr liefen in Australien rund 200.000 Autos vom Band. Zu wenig, um international wettbewerbsfähig zu sein.
Quelle: dpa |