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DSG-Probleme auf MOTOR-TALK - DSG-Kulanz: Ein Stück in sechs Akten

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Was mit einem Fernsehbericht in China begann, wurde nun zu einer riesigen Service-Aktion: VW bessert beim DSG weltweit nach. Schon vorher hatten VW und MOTOR-TALK vielen MT-Nutzern geholfen.

Nach einem halben Jahr DSG-Aktion: 400 Nutzer haben sich gemeldet, vielen wurde geholfen Nach einem halben Jahr DSG-Aktion: 400 Nutzer haben sich gemeldet, vielen wurde geholfen Quelle: MOTOR-TALK

Berlin – Die größte Service-Aktion des Volkswagen Konzerns begann ausgerechnet im wichtigsten Markt der Wolfsburger: in China. Dort berichtete im März 2013 der staatliche Fernsehsender CCTV über Probleme mit dem Direktschaltgetriebe des Typs „DQ200“. Bereits seit einem Jahr klagten VW-Fahrer in China über mangelnden Komfort und mechanische Defekte bei der sogenannten DSG-Schaltung.

Einen Tag später fordert die chinesische Behörde für Qualitätskontrolle (AQSIQ) den VW-Konzern auf, die betroffenen Fahrzeuge umgehend zu reparieren – anderenfalls würde man einen Rückruf anordnen. Kurz darauf startete VW einen „freiwilligen Rückruf“. 384.181 Fahrzeuge mussten in die Werkstatt.. Dort wurde in den folgenden Wochen und Monaten die Mechatronik der Getriebe getauscht.

DSG-Defekte: Klima und Stau sind schuld

Ein VW-Sprecher erklärte MOTOR-TALK das Problem: Tropische Temperaturen und ständiger Stop-and-Go-Verkehr sorgten für eine ungewohnte Belastung des kleinen 7-Gang-Direktschaltgetriebes. So entstehe Schwefel im Getriebeöl, der eine elektrolytische Korrosion verursache. Dadurch könne der Öldruck abfallen und die Stromversorgung des Getriebes unterbrochen werden. Ein überarbeitetes Bauteil würde diese Mängel beheben.

Das Direktschaltgetriebe ist Teil der Zukunftsstrategie des Konzerns und wichtig für die weitere, geplante CO2-Reduktion. Ein schlechter Ruf in Asien könnte das Vorhaben schwer schädigen. Deshalb verlängerte der Konzern bereits im vergangen Jahr die Garantie auf die Direktschaltgetriebe in China auf 10 Jahre bzw. 160.000 Kilometer.

MOTOR-TALK fragt nach: DSG-Probleme in Deutschland?

So viel Sicherheit gibt es in Deutschland nicht – ohne Verlängerung läuft die Garantie zwei Jahre nach dem Fahrzeugkauf ab. Zum Leidwesen vieler deutscher und europäischer Autofahrer.

Das bestätigte unsere Umfrage unter den MOTOR-TALKern: Mehr als die Hälfte klagten über Probleme mit dem DQ200. Nach einigen Wochen reagierte VW. Gemeinsam mit MOTOR-TALK wollte der Konzern das Problem an der Basis lösen.

Jeder MOTOR-TALKer mit Problemen an seinem DSG bekommt seitdem eine besondere Kulanzabwicklung. Dieses Angebot gilt für alle VW, Audi, Seat und Skoda mit serienmäßigen Motoren und Getrieben sowie für alle Varianten des Direktschaltgetriebes. Voraussetzung ist ein Beleg über die Wartung nach Herstellerangaben (Scheckheft).

In besonderen Härtefällen ist sogar eine nachträgliche Kulanz möglich. Bisher ist keine zeitliche Begrenzung geplant. Natürlich gilt diese Kulanzlösung auch für alle anderen Fahrer solcher betroffener Fahrzeuge. Nachverfolgen und betreuen können wir aber nur die Fälle, die über uns laufen.

VW-Sprecher Pietro Zollino sicherte allen MOTOR-TALKern "eine wohlwollende, kulante Einzelfallprüfung" zu. Der genaue Umfang der Kulanz werde individuell und abhängig vom Kilometerstand berechnet.

DSG-Kulanz: Die Zahlen

Seit dem 2. Mai 2013 meldeten sich rund 400 MOTOR-TALKer unter einer eigens eingerichteten E-Mail-Adresse. Derzeit erhalten wir pro Woche noch ungefähr drei bis fünf Anfragen. Diese werden wir auch weiterhin bearbeiten – aufgrund der geringen Menge aber nur noch einmal im Monat.

Mehr als 80 Prozent aller DSG-Fälle konnten bereits abgeschlossen werden. Bei einigen wenigen blieb der Kontaktversuch bisher ohne Rückmeldung, etwa 16 Prozent werden derzeit noch über einen Vertragshändler abgewickelt.

Wem wurde geholfen?

Etwa zehn Prozent aller Geschädigten auf MOTOR-TALK schreiben, dass der VW-Konzern die Kosten für eine Reparatur ganz oder zum großen Teil übernommen hat. Bisher gibt es allerdings keine Lösung für das sogenannte „Losräderrasseln“ – ein schepperndes Geräusch im Getriebe, das sich vor allem auf schlechten Straßen bemerkbar macht. Laut VW handelt es sich dabei um ein reines Komfortproblem ohne Auswirkung auf die Funktion des Getriebes. Auf neu-deutsch heißt das „Stand der Technik“.

Wie geht es weiter?

Mittlerweile ist das DSG-Problem für VW noch größer geworden. Der Konzern bietet seit einer Woche eine Serviceaktion für viele Fahrzeuge mit DQ200-Getriebe an: Weltweit wird bei allen Fahrzeugen mit Synthetikölfüllung das Getriebeöl gegen ein mineralisches Öl getauscht. In Deutschland sind etwa 257.000 Fahrzeuge von VW, Audi, Skoda, Seat und VW-Nutzfahrzeuge betroffen. Die Halter werden benachrichtigt.

MOTOR-TALK unterstützt weiterhin alle Nutzer, die Probleme mit ihrem Doppelkupplungsgetriebe haben. Das Angebot gilt für alle DSG-Varianten (DQ200, DQ250 und DQ500) sowie für alle Konzern-Marken. Genaueres findet Ihr hier.

Quelle: MOTOR-TALK

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