Seit beinahe zwei Jahren reißen die schlechten Nachrichten rund um Diesel und ihre Abgaswerte nicht ab. Die Folge: Der Diesel-Anteil bei den Neuzulassungen liegt auf einem Rekordtief.
Quelle: dpa / picture alliance Duisburg/Frankfurt - Seit dem VW-Abgas-Skandal im Herbst 2015 ist das Image des Diesels angekratzt. Nach VW standen diverse andere Hersteller unter Verdacht, ebenfalls zu manipulieren. Zahlreiche Tests zeigten, dass viele Diesel-Pkw auf der Straße deutlich mehr Stickoxid ausstoßen als auf dem Prüfstand. Das verunsichert die Käufer - und schlägt sich nun offenbar auch in der Zulassungsstatistik nieder. Laut einer Untersuchung des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen betrug im April der Anteil an Diesel-Fahrzeugen bei Privatkäufen nur noch 23,8 Prozent. Das sei der niedrigste Wert seit dem Auslaufen der Abwrackprämie, mit deren Hilfe 2009 vor allem benzingetriebene Kleinwagen auf den Markt gebracht worden waren. Kunden tragen das volle Risiko beim WertverlustStudienleiter Ferdinand Dudenhöffer führte die Zurückhaltung der Kunden auf die vielen Verbrauchs- und Stickoxid-Tests zurück. "Die Verunsicherung führt bei privaten Neuwagenkäufern immer stärker zur Kaufverweigerung", folgert der Auto-Experte. Anders als Firmenkunden müssten Privatleute häufig das volle Risiko des möglichen Wertverfalls ihres Autos tragen. Sollten sich später auch die Gebrauchtwagenkunden vom Diesel abwenden, baue sich wegen der vielen Diesel-Firmenwagen eine Halde auf, die nur noch über den teuren Export absetzbar sei. 95 Prozent der Gebrauchtwagen werden von Privatkunden erworben. Letztlich kauften Neuwagenkunden mit Euro-6-Dieseln "die Katze im Sack", erklärte Dudenhöffer mit Blick auf drohende Fahrverbote in Ballungsräumen. Er forderte die Hersteller auf, mit einem Zertifikat "Euro 6 plus" zu garantieren, dass ihre Fahrzeuge die Grenzwerte auch im normalen Fahrbetrieb einhalten. Nur so lasse sich der Abwärtstrend stoppen. Wie habt einen alten Diesel und wollt den nachrüsten? Dann lest hier, wie das geht. Quelle: dpa |