Wie der ADAC heute mitteilt, hat der Automobilclub gegen die fünf Mineralölkonzerne , BP, Jet, OMV und Shell Anzeige erstattet. Begründung: Die Sprit-Anbieter ignorieren nach Ansicht des ADAC die Bestandsschutzregelung. Aktuelle Stichproben an Münchner Tankstellen hätten jedoch ergeben, dass unter der Bezeichnung „Super“ fast überall nur das erheblich teurere Super Plus im Angebot sei. Das widerspricht nach Meinung des ADAC den gesetzlichen Vorgaben. Mineralölwirtschaft: Vorwürfe unberechtigt Die Mineralölkonzerne sehen das ganz anders. Eine Handlungsanweisung an Zapfsäulenbetreiber führt aus: "Wer E10 anbietet, muss auch E5 anbieten. Es kann sich dabei um Super (E5) oder Super Plus (E5) handeln. Nicht gesetzeskonform wäre, einen Schlauch gleichzeitig mit Super und Super Plus zu bezeichnen". Damit sehen sich die Konzerne auf dem Boden der rechtlichen Grundlagen, auf denen E10 eingeführt wird. Deutschland Spitze bei Benzinpreisen Unterdessen ist die Akzeptanz für den neuen Kraftstoff E10 in Deutschland weiterhin schlecht. Der massiv gestiegene Absatz von Super Plus hat mittlerweile dazu geführt, dass Deutschland bei den Benzinpreisen im europäischen Vergleich von Platz 20-25 im Schnitt auf derzeit Platz 4 vorgerückt ist. Das hat die Berliner Morgenpost gemeldet. Das statistische Abschneiden Deutschlands liegt allerdings auch daran, dass E10 bislang nicht flächendeckend verfügbar ist und deshalb im Ranking nur noch Super Plus als Vergleichssorte in Anschlag kommt. Bekanntlich hatte die Mineralölwirtschaft aufgrund der miserablen Nachfrage davon abgesehen, nach dem Süden und Osten Deutschlands in weiteren Regionen mit der flächendeckenden Einführung von E10 zu beginnen. (sb)
Quelle: MOTOR-TALK |
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