Lexus GS 300h: Fahrbericht

Hybrid statt Sechszylinder, Downsizing bei Lexus: Die Limousine GS 300h ist Toyotas neue Alternative zu E-Klasse, 5er und Co. Erste Fahrt im neuen, kleinen Hybrid-GS.

Ein Hybrid-Antrieb mehr für den Lexus GS: Der 300h rundet das Motorenangebot des edlen Toyota nach unten ab Quelle: Toyota/Lexus

Madrid – Toyotas noble Tochter Lexus ersetzt den GS 250 durch den GS 300h. Ein Hybrid mit Vierzylinder statt des bisherigen Sechszylinders also. Das senkt den Flottenverbrauch und schärft das Markenprofil - hilft es auch dem Absatz des japanischen E-Klasse-Konkurrenten?

Zu den 181 PS des Verbrenners kommen noch einmal 143 PS des Elektromotors, was eine Systemleistung von 223 PS ergibt. In der Basisversion kostet der Vierzylinder 45.300 Euro, deutlich weniger als der 450h (ab 54.750 Euro).

Edel und nüchtern

Lexus GS 300h: Links ohne, rechts mit F-Sport-Paket Quelle: Toyota/Lexus Zum Billig-GS wird der 300h damit nicht. Der Materialmix und die Verarbeitung im Innenraum entsprechen dem, was man in der oberen Mittelklasse erwarten darf, wirken auf europäische Gemüter aber etwas nüchtern.

Nach dem Starten geschieht zunächst nichts Hörbares, dafür umso mehr Fühlbares: Der Elektromotor stellt vom ersten Moment an seine 300 Newtonmeter Drehmoment bereit. Erst bei Bedarf schaltet sich der Verbrenner zu.

Im GS 300h arbeitet die jüngste Generation des D4-S-Einspritzsystems, gekoppelt ist der Antrieb an ein CVT-Getriebe mit sechs elektronisch gesteuerten virtuellen Schaltstufen. Als Energiespeicher dient Toyotas bewährter Nickel-Metall-Hydrid-Akku.

Kein Dynamiker

Bei zügiger Beschleunigung wirkt der 2,5-Liter-Vierzylinder bemüht. Dynamik ist keine Stärke der 1,8 Tonnen schweren Limousine. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,2 Sekunden ist der 300h deutlich langsamer als der Sechszylinder 450h (5,9 Sekunden).

Innenraum des Lexus GS 300h: Klassenüblich feine Ausstattung und Verarbeitung Quelle: Toyota/Lexus Statt der versprochenen 4,7 Liter Benzin pro 100 Kilometer trank der Lexus auf unserer Testfahrt zwischen sieben (Variante Luxury) und knapp neun Litern (F-Sport). Vor allem für den amerikanischen Markt entwickelt, liegt die Stärke dieses Lexus im unaufgeregten Gleiten auf flachen und geraden Strecken. Dazu bleibt es im Innenraum angenehm leise.

Ab dem 11. Januar steht der GS 300h bei den Lexus-Händlern. Die Basisversion bietet bereits einen Acht-Zoll-Bildschirm, ein Audiosystem mit zwölf Lautsprechern und eine elektrisch regelbare Lendenwirbelstütze für Fahrer und Beifahrer.