Bugatti Chiron: Fahrbarer Lego-Nachbau in Originalgröße -
Ein Bauklotz-Bugatti mit 5,3 PS
verfasst am 31.08.2018
Maßstab ist auf Dauer nicht genug: Spielzeughersteller Lego hat einen Bugatti Chiron in Originalgröße gebaut. Das Plastik-Projekt fährt sogar aus eigener Kraft.
Billund – Einen Bugatti Chiron aus Lego-Steinen gibt es schon. Der ist 56 Zentimeter lang und besteht aus 3.600 Einzelteilen. Dieser hier ist allerdings etwas aufwändiger: Der dänische Spielzeughersteller hat einen Bugatti in Originalgröße nachgebaut. Der bietet Platz für zwei Personen und kann aus eigener Kraft fahren.
Bugatti Chiron: Lego-Nachbau in Originalgröße
Die Räder des Lego-Chiron kommen vom echten ChironQuelle: Lego
Zugegeben: Ein reines Lego-Auto ist der Plastik-Chiron nicht. Die Spielzeug-Bauteile sind nicht stabil genug, um daraus eine komplett selbsttragende Karosserie herzustellen. Rahmen und Achsen des Autos bestehen deshalb aus Stahl. Bremsanlage (Go-Kart), Servolenkung (Geländewagen), Räder und Emblem (Bugatti), Kraftübertragung und Batterien findet man ebenfalls nicht im Lego-Katalog. Dafür aber fast alles andere.
Insgesamt stecken gut eine Million Plastikbausteine im Lego-Chiron. Einige von ihnen musste Lego erst Bugatti-Blau färben, ganz wenige komplett neu entwickeln. Die meisten waren bereits vorhanden. 339 verschiedene Elemente kamen zum Einsatz. Aus ihnen entstand in 13.438 Arbeitsstunden ein fahrbarer Bugatti-Nachbau.
Ein komplexer Bausatz, den es garantiert nie im Spielwarengeschäft geben wird. Zur Einordnung: Ein echter Chiron besteht aus etwas mehr als 1.800 Bauteilen. Die Bauzeit ist in beiden Fällen aber gleich. Lego steckte das Modell innerhalb von sechs Monaten zusammen. Bugatti nimmt sich für jeden Chiron ebenfalls ein halbes Jahr Zeit.
2.304 Lego-Motoren im Chiron-Modell
Die Karosserie des Lego-Chiron im DetailQuelle: Lego
Lego betont, dass beim 1:1-Modell kein Tropfen Klebstoff verwendet wird. Alle Teile halten auf konventionelle Weise. Das macht dem Chiron zum ersten vollfunktionalen, lebensgroßen Lego-Auto. Wobei „vollfunktional“ nicht bedeutet, dass er das gleiche kann wie sein Vorbild: Die Lego-Variante fährt deutlich langsamer. Aber sie fährt.
Wo im Chiron ein W16-Motor mit vier Turbos und 1.500 PS sitzt, bekommt das Modell einen elektrischen Antrieb. Aus 2.304 Lego-Motoren, 4.032 Zahnrädern und 2.016 Achsen entstand ein riesiger Motorblock. Er leistet ungefähr 5,3 PS und 92 Newtonmeter Drehmoment. Per Kette gelangt die Kraft an die Fahrzeugachsen.
Lego gibt an, dass der Bauklotz-Chiron gut 20 km/h schnell fährt. In den technischen Daten ist sogar von 30 km/h die Rede. Nicht viel im Chiron-Maßstab. Aber sehr schnell für ein Plastik-Auto, das so groß ist wie ein echtes. Bugatti-Testfahrer Andy Wallace hat das auf der Teststrecke in Ehra-Lessien getestet. An gleicher Stelle will der echte Chiron noch einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen.
Nah am Original
Das Bugatti-Logo im Lenkrad ist silberbeschichtetQuelle: Lego
Zwischen Hülle und Struktur des Modells setzt Lego variable Stellzylinder. Die justierten die Arbeiter mit Hilfe eines eigens entworfenen Schraubendrehers, der ebenfalls aus Lego-Teilen besteht: Er stellt die Zylinder automatisch auf vorher programmierte Maße ein.
Wie beim Original ist der Heckspoiler in Höhe und Neigung verstellbar. Bremst der Fahrer, stellt er sich in den Wind, um zusätzlich zu verzögern. Bei Lego-Geschwindigkeit bringt das wohl keinen Vorteil, sieht aber hübsch aus. Gleichzeitig werden die Motoren vom Antrieb getrennt und die Bremslichter leuchten auf.
Lego gibt sich viel Mühe, um die Details des echten Autos abzubilden. Innenraum, Karosserieform und Lichtsignatur sind nah am Original. Der Lego-Chiron mag seinem Vorbild weit hinterherfahren. An anderer Stelle ist er dafür ganz weit vorn: Das Auto wiegt 1,5 Tonnen, also fast 500 Kilogramm weniger als der echte Chiron.
Bugatti Chiron: Technische Daten
Modell
Lego-Chiron
Bugatti Chiron
Motor
24 Elektromotor-Pakete mit jeweils 96 Power Funktions L-Motoren