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Architektur-Student baut Schulbus zum Musterhaus um - Ein Haus auf zwei Achsen

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Wer nicht viel Geld hat und ein Haus bauen möchte, muss kreativ sein. Genau wie Hank Butitta. Er kaufte sich einen alten Schulbus und verwandelte ihn in ein Musterhaus.

Dieser Bus ist die Abschlussarbeit von Architektur-Student Hank Butitta Dieser Bus ist die Abschlussarbeit von Architektur-Student Hank Butitta Quelle: Justin Evidon / Hank bought a Bus

Minnesota/USA - Die Welt von Architektur-Studenten ist flach. Sie besteht aus Entwürfen auf Papier und Computerbildschirmen. Das war Hank Butitta zu wenig. Er wollte seiner Kreativität vier Wände verleihen, wollte eine Abschlussarbeit zum Anfassen, zum darin Leben.

Doch dafür braucht man Geld, und das haben Studenten nur selten. Statt eines Hauses entschied Buttita sich für eine andere Form des Wohnens, eine sehr unkonventionelle, die er für knapp 2.200 Euro in einer Zeitungsannonce entdeckte: einen amerikanischen Schulbus.

Ein Musterhaus auf zwei Achsen

Alles im Inneren ist durchdacht, überall gibt es Ablagen und Staufächer Alles im Inneren ist durchdacht, überall gibt es Ablagen und Staufächer Quelle: Justin Evidon / Hank bought a Bus Wir in Europa kennen die Busse nur aus dem Fernsehen. Und trotzdem lieben wir sie. Das liegt an dem sonnigen Gelb, der knubbeligen Front und dem bienenartigen Hinterteil. In den USA gehören die Busse zum Alltag.

Der Bus von Buttita ist alles andere als alltäglich, auch wenn man darin seinen Alltag verleben kann. Theoretisch. Denn Buttita hat seinen Bus in ein Musterhaus auf zwei Achsen verwandelt. Für das Material bezahlte er weitere 4.000 Euro. Das ist viel Geld. Doch allein das vergangene Semester an der Universität habe mehr Gebühren gekostet, sagt er. Sieben Wochen lang plante und entwarf Buttita. Weitere acht Wochen wurde gehämmert, gesägt und geschraubt.

5.000 Meilen durch die USA

Das Ergebnis ist ein lichtdurchfluteter Wohnraum mit Panoramablick, vielen versteckten Schubladen und Krimskramskästen. Alles ist durchdacht, Sitzplätze können aus- oder weggeklappt werden, zwei Einzelbetten lassen sich in ein riesiges Kingsize-Bett umwandeln. Und eine Toilette gibt es auch, allerdings bislang nur eine mobile. Aber das soll sich noch ändern. Genau wie die Küche. Statt einer Kühlbox wünscht sich Butitta einen Kühlschrank. Die Gasflasche soll irgendwann einmal an einen richtigen Kocher angeschlossen werden.

Doch auch ohne diesen Luxus ist der Bus bereits ein einsatzfähiges Zuhause für unterwegs. Nach dem Studienabschluss fuhr Buttita zusammen mit Freunden mehr als 8.000 Kilometer durch die USA, in seiner rollenden Abschlussarbeit.

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