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Nissan auf Erfolgskurs - Ein Japaner will in Europa hoch hinaus

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Was hat Nissan mit der europäischen Absatzkrise zu tun? Nichts! Darum wollen die Japaner in Europa die Nummer 1 werden. Wie das gehen soll erklärt MT-Reporter Michael Specht.

Wo soll die Fahrt hingehen? Wir haben bei Nissan ein wenig in die Zukunft geblickt. Wo soll die Fahrt hingehen? Wir haben bei Nissan ein wenig in die Zukunft geblickt. Quelle: liondw - Fotolia.com

Berlin - Die europäische Absatzkrise hat der Autohersteller Nissan scheinbar weggelächelt. Immerhin verkündeten die Japaner 2011 ihr bestes europaweites Verkaufsergebnis aller Zeiten: 695.703 Einheiten und ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

So viel Erfolg stimmt optimistisch. Kein Wunder, dass Nissan weiter wachsen will. Bis Ende 2015 soll der Marktanteil in Europa von derzeit 3,9 Prozent auf fünf Prozent klettern. Ein ambitioniertes Ziel.

Aus Europa für Europa

„Wir wollen unter den asiatischen Automarken die Nummer 1 in Europa werden“, sagt Vincent Wijnen, der Geschäftsführer des Nissan Center Europe. Um das zu erreichen, nehmen die Japaner viel Geld in die Hand. Ganz nach dem Motto „aus Europa für Europa“ investiert Nissan Hunderte Millionen Euro in die Werke in Großbritannien, Spanien und Russland. Bereits acht von zehn Nissan-Neuwagen stammen aus europäischer Produktion.

Auch für Deutschland haben sich die Japaner hohe Ziele gesteckt: Der Marktanteil soll von 2,1 auf drei Prozent steigen. Dafür müssen die Japaner rund 100.000 Autos statt gut 66.000 verkaufen. Die Wachstumsstrategie ist recht einfach: ein dichteres Händlernetz, neue Modelle und ein Ausbau der Nutzfahrzeugsparte.

Der neue Qashqai

Der aktuelle Nissan Qashqai ist ein Bestseller. Der aktuelle Nissan Qashqai ist ein Bestseller. Quelle: Nissan Bei der Entwicklung neuer Modelle sollte sich Nissan am Qashqai orientieren. Denn die guten Verkaufszahlen verdankt Nissan zum großen Teil dem kompakten Crossover-Modell.

Die Produktionsbänder im britischen Sunderland laufen mittlerweile rund um die Uhr und schieben jährlich 250.000 Einheiten durch die Hallen und hinaus in die Welt. Nach nur fünf Jahren im Markt ist das eine respektable Zahl.

Im Jahr 2014 läuft die zweite Generation des Bestsellers an. An dem Konzept wird Nissans wohlweislich nichts ändern. Nur die siebensitzige Version wird es wohl nicht mehr geben. Wir vermuten, diese Familienaufgabe könnte der zukünftige X-Trail ab 2014 übernehmen.

Stufenheck-Almera nur für Russland

Die nächste Generation des Almeras wird hingegen aller Voraussicht nach nicht bis nach Westeuropa rollen. Die Neuauflage des recht erfolglosen Kompaktmodells – der Vorgänger wurde 2006 eingestellt – wird in St. Petersburg gebaut und auch nur in Russland verkauft. Erst ein für 2014 geplantes Modell, das in Sunderland produziert wird, soll gegen Golf und Co. antreten.

Der neue Nissan Note verabschiedet sich ein wenig vom Van-Look. Der neue Nissan Note verabschiedet sich ein wenig vom Van-Look. Quelle: Nissan Für nächstes Jahr im Herbst steht der neue Note auf dem Plan, der auf dem Genfer Salon erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger sucht er seine Kundschaft jedoch nicht unter den Van-Fans, sondern bei den typischen Kleinwagenkäufern.

E-Mobile und Brennstoffzelle

Beim Thema Elektromobilität legt Nissan auch im Nutzfahrzeugbereich den Schalter um. Für Anfang 2014 ist die Markteinführung des elektrisch angetriebenen e-NV200 sowohl in der Pkw- als auch in der Nutzfahrzeugvariante vorgesehen.

Vom Leaf wird es im nächsten Jahr erstmals eine europäische und in der Ausstattung reduzierte Version geben. Grund: ein günstigerer Einstiegspreis. Gebaut wird das Modell in Sunderland.

2015 will Nissan zudem ein weiteres elektrisches Fahrzeug, vermutlich ein City-Car, auf den Markt bringen. Ab dann soll auch die Kooperation mit Daimler erste Früchte tragen, insbesondere, was den Brennstoffzellen-Antrieb angeht.

Nissan hat sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen und will dichter an Europa heranrücken. Wir freuen uns über die neue Nähe und auf viele tolle Modelle aus Europa für Europa. Denn so ungewöhnliche Autos wie Qashqai und Juke setzen hübsche Pünktchen in unser Unisono-Straßenbild.

Quelle: MOTOR-TALK

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