In Genf zeigt Audi ein neues Kompakt-SUV: Der Q2 ist das erste eigene Projekt von Designchef Marc Lichte mit Technik aus A1 und Q3. Erste Details.
Genf – Ein kompaktes SUV hat Audi schon im Programm. Dieses hier ist kompakter. Und es bekommt, ganz wichtig, mehr (aufpreispflichtigen) Lifestyle: Audi zeigt den kleinen Q2 auf dem Auto Salon in Genf. Sein Chassis stammt aus dem Konzernbaukasten, die Motoren aus A1, A4 und Q3. Optional steckt im Q2 fast alles, was Mehrkosten verursachen kann. Audi Q2: Kompakt-SUV in GenfEine wichtige Ergänzung für Audis Kuh-Stall. SUVs laufen gut, aber bisher fehlte in Ingolstadt ein kleineres, modisches Exemplar. Der Q3 ist schließlich größer als ein A3. Der Q2 übernimmt den Radstand seines großen Bruders, ist aber 20 Zentimeter kürzer. Ein Einstiegs-Q2 mit drei Zylindern wiegt knapp 100 Kilogramm mehr als ein Basis-A1, verstaut aber mehr Ladung im Kofferraum als ein A3 Sportback. Hier die wichtigsten Maße des Q2 im Vergleich zum Q3:
Quelle: Audi Serienmäßig stecken im Q2 das „Pre Sense Front“ System mit Notbremsfunktion, eine Progressivlenkung und ein Infotainment-Monitor mit Dreh-Drück-Schalter. Spielereien wie W-Lan und Touchpad kosten Aufpreis. Optional installiert Audi einige Extras, die in A3 oder Q3 noch fehlen. Dazu gehören das digitale Cockpit und ein Head-up-Display. Ebenfalls auf der Aufpreisliste: Individualisierungsmöglichkeiten für Lacke, Stoffe und Licht, adaptive Dämpfer und Fahrmodi, einen adaptiven Tempomaten, eine elektrische Heckklappe, eine Musikanlage mit 14 Lautsprechen sowie Assistenten für Stau, Spur, Verkehrszeichen und Parklücken. Update: Erste Eindrücke aus GenfNatürlich hatte Audi in Genf nur eher gut ausgestattete kleine Qs stehen. Aber wir sehen durch das viele, fein vernähte Leder hindurch – und finden wenig zum Mäkeln: schön genarbter Kunststoff auf dem Armaturenbrett, weich und grundsolide verarbeitet, da gibt es nichts zu rütteln. Zumindest knarrt und knackt nichts, wenn man rüttelt. Das kühle Metall der Drehknöpfe der Klimaanlage fühlt sich edel an unter den Fingerkuppen, das feine Klicken ist haptisch und akustisch eine echte Freude, die Ziereinlage im Armaturenbrett fühlt sich fast samtig an. Oberflächen kann Audi einfach. Im Ausstellungs-Q2 guckt man auf ein Display statt auf Analoginstrumente. Allerdings gibt es hier noch eins extra mittig auf dem Armaturenbrett, damit der Beifahrer auch was sieht. Die runden Lüftungsdüsen geben dem Interieur was Sportliches. Der Platz ist vorne ordentlich, hinten könnte es etwas eng werden, wenn Fahrer und Passagiere etwas länger sind. Für die Außenmaße wirkt der Raum angemessen. Auch im Kofferraum, der auch – auditypisch – gut verarbeitet wirkt. Motoren von 116 bis 190 PS im Audi Q2Wie aus Konzernkreisen zu hören ist, könnte der Einstiegspreis des Audi Q2 bei knapp 20.000 Euro liegen. Rund 10.000 Euro weniger als beim Q3, der allerdings derzeit mit mindestens 150 PS startet. Zum Marktstart im Herbst 2016 bietet Audi für den Q2 drei Benzinmotoren und drei Diesel mit je 116, 150 oder 190 PS an. Verfügbarkeit und Aufpreis des Haldex-5-Allradantriebes hängt von der Motorisierung ab. Die Antriebe des Audi Q2 im Überblick:
Zwischen 116 und 150 PS flanscht Audi Sechsgang-Schaltgetriebe an die Motorblöcke. Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kosten Aufpreis. Die Top-Motoren bekommen serienmäßig ein neu entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe. Audi verspricht ein verbessertes Ölsystem für weniger Reibung. Der erste Audi von LichteMit dem Q2 zeigt Audi endlich neue Linien. Es bleibt beim Q-Gesicht, aber Radläufe und Taille wirken frisch und neu in Audis angestaubtem Design-Portfolio. Der Q2 ist das erste Projekt, das Chefdesigner Marc Lichte vollständig verantwortet. 2014 kam Lichte von VW zu Audi, änderte an Q7 und A4 jedoch nur Details. Dem Q2 zeichnet er hübsche Formen. Audi ergänzt genügend Extras, um ihn als Lifestyle-Mobil einordnen zu können. Es gibt laute Musik, Verbindungsstandards für die wichtigsten Smartphones und unzählige Spielereien. Damit der SUV-Gedanke dabei nicht komplett verloren geht, gibt es einen Offroad-Modus für die Traktionskontrolle und 20 Zentimeter Bodenfreiheit. Fahr- und Verbrauchsdaten nennt Audi erst nach der Homologation, den Preis vermutlich in den kommenden Tagen. Der Q2 ist ab Mitte 2016 bestellbar. Seht hier den Livestream der Präsentation des Audi Q2 aus Genf. |