Skoda Fabia Combi: Fahrbericht | Skoda Fabia 3 (NJ)

Der neue Skoda Fabia Combi hat eine ganz schön große Klappe. Hinter die passt sogar mehr als beim Vorgänger, allerdings nur solange die Rücksitzlehnen aufrecht stehen. Ein Fahrbericht.

Der Fabia Combi misst 4,26 Meter und ist neun Zentimeter breiter als der Vorgänger Quelle: Skoda

Nizza/Frankreich - Beim neuen Fabia hat Skoda gestaucht und den Kleinwagen einen Zentimeter kürzer gemacht als den Vorgänger. Eine gute Idee für einen Cityflitzer. Eine schlechte für einen Kombi. Deshalb ist der Fabia Combi gewachsen, zumindest ein wenig.

530 bis 1.395 Liter Kofferraumvolumen

Obwohl der Fabia Combi etwas flacher ist als bislang, kann man hinten noch bequem sitzen Quelle: Skoda Von Stoßstange zu Stoßstange misst der Neue 4,26 Meter. Das kommt auch dem wichtigsten Teil des Autos zugute, dem Kofferraum. Der wächst im Vergleich zum Vorgänger um 25 Liter. Jetzt fasst das Ladeabteil in Normalstellung 530 Liter. Toll, doch es gibt einen Wermutstropfen: Klappt man die Rückenlehnen um, schafft die dritte Fabia Combi-Generation nur noch 1.395 Liter, das sind 90 Liter weniger als zuvor. Der Grund für die Schrumpfkur sind neue, raumgreifendere Rücksitze sowie eine geänderte Bodengestaltung.

Dafür gibt es aber einen zweiten Ladeboden, Verstausysteme für Krimskrams und leider auch eine Stufe beim Umklappen der Rückenlehnen. Ein System, das einen flachen Ladeboden bewirkt, wäre wohl zu teuer für den Kleinwagen gewesen.

Genug Platz für große Fond-Passagiere

Die im Vergleich zum Vorgänger um drei Zentimeter abgesenkte Dachhöhe sowie die leicht abfallende Dachlinie liegen im Trend. Im Zusammenspiel mit geschickt gesetzten Kanten und den typischen, c-förmigen Heckleuchten wirkt der Combi durchaus flott und lässt großen Fond-Passagieren trotzdem genug Platz für einen aufrechten Sitz. Generell ist das Platzangebot gut. Kein Wunder, schließlich hat der Tscheche in der Breite um neun Zentimeter zugelegt.

Skoda Fabia Combi: Bei umgelegten Sitzen bleibt eine Stufe Quelle: Skoda Innen geht es zumindest in den untersten Ausstattungsniveaus nicht sonderlich schick zu. Dafür ist alles gut verarbeitet. Die Sitzbezüge sowie Kunststoffverkleidungen sind hier zwar nicht sehr modisch, aber pflegeleicht.

Von 75 bis 110 PS

Die Antriebspalette ist komplett neu und umfasst zwei Diesel und drei Benziner. Das Leistungsband reicht von 75 PS bis 110 PS bei den Benzinern, die Diesel leisten 75 PS und 105 PS. Zu den volumenstärksten Aggregaten zählt der 1,0-Liter-Einstiegs-Dreizylinder.

Die 75 PS reichen für ein halbwegs flottes Vorankommen, allerdings geht dem Aggregat bei bergigen Passagen schnell die Puste aus. Will man die nicht eben üppige 95 Newtonmeter Durchzugskraft nutzen, muss man häufig schalten.

Der 1,2-Liter-TSI mit 90 PS (ab 14.340 Euro) dürfte für Fahrer mit Autobahnambitionen die bessere Wahl sein, zumal dieses Aggregat mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,7 Litern um 0,1 Liter sparsamer ist als der Basismotor.

Die Kraftübertragung erfolgt bei allen Motoren – mit Ausnahme des Toptriebwerks mit 110 PS – serienmäßig über ein Fünfgang-Getriebe. Typisch Kleinwagen ist auch das Fahrverhalten. Gutmütig nimmt der Combi schnell gefahrene enge Kurven, zum Kurvenjäger ist er aber nicht gemacht. Dafür federt er die meisten Bodenwellen ordentlich weg.

Magere Basisausstattung

Skoda Fabia Combi: Detail Quelle: Skoda Die neue, elektromechanische Lenkung vermittelt ein präzises Steuergefühl. Die ehemals leistungsstärkste Version RS, zuletzt mit 180 PS, wird vermutlich in der Neuauflage nicht mehr realisiert. Als kleinen Trost offeriert Skoda im Herbst die Monte-Carlo-Version. Die wird vermutlich nicht nur optisch ein wenig Sportlichkeit suggerieren, sondern auch mehr bieten als 110 PS.

Ab 13.090 Euro ist der Ladekünstler zu haben. Allerdings ist die Basisversion mager ausgestattet und hat weder Klimaanlage noch Bordcomputer oder elektrische Fensterheber. Doch all das gibt es natürlich gegen Aufpreis. Was es nicht gibt, ist eine Zweifarbenlackierung wie bei der Limousine.

Bislang entschieden sich 40 Prozent der Fabia-Käufer für den Combi. Dieser Anteil dürfte durch das deutlich schickere Aussehen sogar noch wachsen, zumal die klassische Kombi-Konkurrenz zurzeit nur aus zwei Mitbewerbern (Renault Clio Grandtour, Seat Ibiza ST) besteht. Und nicht jeder Interessent mit Ladebedarf will als Alternative ein SUV fahren, schließlich hat eine große Klappe auch ihre ganz eigenen Reize.