Wer es in China zu etwas bringt, lässt sich chauffieren. Langversionen ab der Mittelklasse sind deshalb unentbehrlich. Mercedes zeigt jetzt die lange E-Klasse in Peking.
Peking - Hinterbänkler ist in China vermutlich kein Schimpfwort. Hinten, da sind die gute Plätze. Zumindest im Auto. Wer es zu etwas gebracht hat, lässt sich fahren. Und dafür muss man nicht mal absolute Oberklasse sein oder sich ein Auto aus derselben leisten können. Langversionen beliebter Limousinen gehören anders als hierzulande spätestens ab der Mittelklasse zum guten Ton. Audi bietet den A4 als L an, BMW den 3er, Mercedes die C-Klasse. A6, 5er und E-Klasse sowieso. Auf der Auto China in Peking zeigt Mercedes nun die neue Langversion der aktuellen E-Klasse. In China für China gebaut, wächst die außen wie schon der Vorgänger um 14 Zentimeter auf genau 5,063 Meter. All die Zentimeter kommen dem Radstand zugute, der bei 3,079 Metern liegt. Und müde Manager oder Parteikader können ihre Beine um 13,4 Zentimeter weiter ausstrecken. Das entspricht ungefähr dem Standard im Segment. Der 5er von BMW misst zum Beispiel "nur" 5,039 Meter, dafür liegt der Radstand bei 3,108 Metern. Das Doppeldisplay ist im Mercedes E 200 L serienmäßigQuelle: Daimler Fürs Interieur verspricht Mercedes "hochwertige Werkstoffe stilsicher für den chinesischen Markt neu interpretiert". Was das genau bedeutet, wissen wir zwar nicht, aber: Schon im E 200 L darf der Chauffeur auf das große Doppeldisplay schauen, das Mercedes hierzulande in der Standardversion nur gegen gut 1.000 Euro Aufpreis anbietet. Außerdem darf der Fahrer natürlich über die Touchpads am Lenkrad wischen und tippen oder das Design des virtuellen Instrumententrägers anpassen. Zur Wahl stehen Classic, Sport und Progressive. Dreh-Drück-Steller und Touchpad in der Mittelkonsole bleiben daneben erhalten. Fürs Außendesign stehen wahlweise der Kühlergrill mit großem Zentralstern oder mit Stern auf der Haube zur Wahl. Genau wie hier, aber in China heißt das Sport Sedan oder Sedan. Hier und da darf der Chef im Fond dem Fahrer dazwischen funken. Optional bietet Daimler einen Touchscreen für die klappbare Mittelarmlehne an, mit dem sich bestimmte Funktionen von hinten steuern lassen. Alternativ geht das per Smartphone-App. Eine kabellose Ladefunktion fürs Handy, eine beheizbare Armauflage und temperierbare Becherhalter sind zudem im Angebot. Mit hochgeklappter Armlehne wäre in der langen E-Klasse Platz für fünf Personen, aber dann könnte man das serienmäßig beleuchtete Ablagefach oder den USB-Anschluss darin ja nicht nutzen. Außerdem säße man dann ja viel zu beengt. Womöglich deutlich schlechter als der Chauffeur. |