Bei diesem Mercedes schnalzen Sammler mit der Zunge: Der fast perfekte 500 K Spezial Roadster kostet mehrere Millionen Euro. Doch der Verkäufer verzichtet auf sein Geld.
Stuttgart – Ein kleiner Blechschaden veranlasste den Berliner Anwalt Dr. Alfons Sack, seinen Mercedes 500 K "Spezial Roadster" wegzustellen. Es war nicht viel passiert, das Blech war etwas eingedrückt und der Tankdeckel soll nicht mehr auffindbar gewesen sein. Doch der Zweite Weltkrieg hatte gerade begonnen und Sack wollte seinen automobilen Schatz absichern. Er verwahrte sein graues Cabriolet mit den schönen Chromleisten und dem „Wasserfall-Grill“ auf seinem Grundstück in Landsberg.
![]() 70 Jahre nach seinem Tod schreibt Alfons Sack erneut eine Schlagzeile: sein Mercedes 500 K von 1934 unterstützt ab sofort die Krebs- und Alzheimerforschung. Ungewöhnliches Puzzle: Vom Tankdeckel zum AutoDer Reihe nach: Der schwedische Oldtimer-Experte Birger J. Nilssen fand Anfang der 1970er-Jahre ein ungewöhnlich schönes Stück Altmetall. Er ordnete den Tankdeckel einem Vorkriegs-Mercedes zu wollte fortan mit seinem Partner Alf Johannsson schöne Oldtimer finden. ![]() Mercedes 500 K mit 540 K MotorNach einer 20-jährigen Restauration erstrahlte der Mercedes von Neuem. Der Mercedes-Experte Jan Mellin, bekannt für sein enormes Wissen über Vorkriegsmodelle aus Stuttgart, half mit seiner Expertise. Er fand heraus, dass es sich bei dem Auto mit der Chassis-Nummer „105136“ um den sechsten produzierten Mercedes 500 K handelt. 1934 verkauft an Alfons Sack. Der Neupreis lag bei rund 15.000 Reichsmark. ![]() 3,1 Millionen Euro gegen Krebs und AlzheimerTester schwärmten seinerzeit vom Kompressor-Mercedes: „Auf normalen Straßen erschrecken die Passanten, wenn man diesen Wagen mit aufheulendem Motor bewegt, daher ist es ratsam, sich eher einen gesitteten Fahrstil anzugewöhnen, obwohl dieses Automobil auch um Kurven fahren kann – und zwar sehr schnell". Damals wie heute ist er ausgesprochen selten – nur 354 Exemplare wurden insgesamt gebaut. Bonhams schätzte den Verkaufspreis des restaurierten Sack-Mercedes auf 3,6 bis 5,8 Millionen Euro. Bei einem Gebot von 3.105.000 Euro fiel am 12. Juli 2014 der Hammer. Nach 40 Jahren wechselt der restaurierte 500 K erstmals wieder den Besitzer. Der Erlös geht jedoch nicht an den bisherigen Eigentümer, sondern wird an den Krebsfond Schweden und die Schwedische Alzheimer Stiftung gespendet. Wer der spendable Anonymus ist und warum er sich diese Organisationen ausgesucht hat, ist nicht bekannt. Quelle: MOTOR-TALK |
