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BMW testet 0,4-Liter-Auto - Ein mittleres Brauseglas voll Benzin

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Effizienz bedeutet Prestige. Deshalb testet BMW derzeit ein Carbon-Auto mit 0,4 Litern NEFZ-Verbrauch. In die Serienproduktion schaffen es aber höchstens einige Teile.

Ein BMW mit 0,4 Liter NEFZ-Verbrauch: So stellt sich unser Grafiker den Prototyp vor Ein BMW mit 0,4 Liter NEFZ-Verbrauch: So stellt sich unser Grafiker den Prototyp vor Quelle: BMW & MOTOR-TALK

München – Einen schönen Namen gibt es für diesen BMW noch nicht. BMW i4 würde passen, denn auf dem Papier trinkt der Prototyp 0,4 Liter Sprit pro 100 Kilometer. Oder i10, für zehn Gramm CO2-Ausstoß je Kilometer. BMW verpasste dem Versuchsauto aber nur einen nüchternen Titel, der aus dem Kopf eines Ingenieurs stammen muss: Das sparsamste Ding der Bayern heißt „Efficient Dynamics Forschungsfahrzeug“ – ein Technologieträger, der einen VW XL1 im Vergleich zum Säufer macht.

Für den Mini-Durst steckt im Prototyp alles, was ein Auto sparsam macht. Die Schwerpunkte lagen auf Leichtbau, Aerodynamik und Elektrifizierung, sagt BMW. Trotzdem soll es Platz für vier Personen und einen Kofferraum wie in einem Kompaktwagen geben. Das sagte Projektleiter Richard Eiletz dem Branchenmagazin „Automobilwoche“. 348 Liter Gepäck verstaut der BMW. Zum Vergleich: Ein VW XL1 packt zwei Passagiere und 120 Liter Gepäck – wenn das Ladegerät zu Hause bleibt.

BMW Versuchsträger: Leichter Stromlinien-Sparer

Bilder vom Auto gibt es nicht. Das ist wenig anschaulich, tut aber nichts zur Sache. Denn es geht nicht um Design, sondern um Technik. Die ähnelt der des BMW i3: Ein Elektromotor sitzt an der Hinterachse, ein Zweizylinder-Benziner erzeugt Strom. Der Prototyp fahre schneller als 180 km/h, sagt Eiletz. Der sparsamste VW schafft maximal (elektronisch begrenzte) 160 km/h.

Leistungsdaten, die Größe des Akkus oder Details zu den Motoren verrät BMW nicht. Der Hersteller spricht von einem „hochelektrifizierten Plug-in Hybridantrieb mit deutlich erhöhtem elektrischen Fahrerlebnis und deutlich verbesserter Gesamtreichweite.“ Zwischen den Zeilen lesen wir: Je weiter das Auto mit einer Akkuladung fährt, desto stärker sinkt der NEFZ-Wert.

Trotz potenziell großer Batterien wiege das Auto jedoch weniger als 1,2 Tonnen. Um diesen Wert zu erreichen, laminierten die Techniker die gesamte Karosserie und alle tragenden Teile in Carbon. Die sparsamsten Serien-BMW fahren mit CFK-Hüllen auf Alu-Rahmen.

Keine Serienproduktion des Spar-BMW

Der Luftwiderstandsbeiwert des Forschungsfahrzeugs liegt laut BMW bei cW 0,18. Damit strömt der Fahrtwind besser um die Karosserie als bei einem VW XL1 (0,19) und dem windschnittigsten Serienfahrzeug Mercedes CLA (0,22). Spätestens hier wird klar, weshalb es keine Bilder gibt: Der Erfolg im Windkanal erfordert eine sehr schmale Spur an der Hinterachse. Fahrerisch will BMW das mit einem tiefen Schwerpunkt ausgleichen. Optisch ähnelt der Wagen vermutlich stark einem Tropfen. So ähnlich sähe ein i8 ohne Spoiler übrigens auch aus.

„Eine Serienproduktion dieses Fahrzeugs ist nicht geplant“, schreibt ein BMW-Sprecher in einem Statement an MOTOR-TALK. Einzelne Komponenten könnten es jedoch in zukünftige Serienmodelle schaffen. Einen Viersitzer mit dem gleichen cW-Wert könne BMW bereits heute bauen. Der Versuchsträger sei bereits verkehrstauglich und mit einer Erprobungs-Sonderzulassung angemeldet.

 

Quelle: Automobilwoche

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